seit sieben jahren gibt es wienkonzert.com und von jahr zu jahr wird es unglaublicher, dass es diesen kleinen musikblog immer noch gibt und er immer noch ein kleines bisschen was bewegt. dieses verflixte siebte jahr hat herausforderungen und kenntnisse auf einem ganz anderen level gebracht und mich vor allem gelehrt, dass nicht alles so toll ist, wie es auf den ersten blick scheint. nun ja.
zu jahresbeginn dachte ich, dass das komplette jahr ein wahnsinnig tolles erlebnis werden würde. die realität sah dann irgendwie anders aus. ich war so glücklich darüber, in der jury bei den amadeus austrian music awards zu sein, die verleihung selber empfand ich aber als leider nicht so besonders, wie ich es mir ausgemalt hatte. auch vom glastonbury festival hatte ich enorm viel erwartet, und als ich am ersten tag vor überforderung (dank menschenmassen und überangebot) fast zusammenbrach, wollte ich am liebsten sofort wieder zurück nach hause und nur noch kleine festivals bis maximal 2000 gäste besuchen (glücklicherweise hab ichs durchgezogen, mich daran gewöhnt und schließlich doch noch ein sehr schönes und besonderes festivalerlebnis gehabt). und dann dachte ich auch noch, es wäre ein kinderspiel, eine unterrichtseinheit übers musikbloggen am sae institute vienna zu gestalten: in wirklichkeit hat mich die vorbereitung so arg gestresst (= furchtbare alpträume), dass ich diese chance am liebsten abgeblasen hätte (habe ich aber natürlich nicht gemacht). am ende ist man ja immer sehr froh über jede erfahrung, die man gemacht hat – und genau deswegen habe ich immer weitergemacht und mich jeder herausforderung gestellt.
apropos weitermachen: definitiv nicht weitergemacht hab ich bei der entwicklung des blogs. vor einem jahr schrieb ich, dass ich mehr „audiovisuelle formate“ etablieren und eigenständige informationskanäle wie newsletter aufbauen wolle. nichts davon ist passiert. ich habe kein einziges interview geführt und ich habe keinen einzigen newsletter-text geschrieben. nach außen hin könnte man meinen, ich wäre unfassbar faul gewesen, aber eigentlich war genau das gegenteil der fall: ich hatte einfach viel zu viele dinge im privaten bereich zu tun (hochzeitsvorbereitungen meiner schwester, weisheitszahn-op überleben, neuen brotjob suchen usw). ich hatte soviel zusätzlichen aufwand, dass ich nur wenig zeit für mein herzensprojekt wienkonzert.com aufbringen konnte. aber im nachhinein war das gar nicht so schlecht: rückbesinnung und fokussierung auf das, was den blog eigentlich ausmacht, hat stattgefunden. ankündigungen, nachberichte und vorstellung österr. musikvideos sind die hauptbestandteile geworden – und diese „rückentwicklung“ war eigentlich sehr gut und sehr gesund (vor allem für mich selbst). und ihr, die leser, seid trotzdem geblieben – DANKE.
den ganz aufmerksamen unter euch ist aufgefallen, dass die zahl der besuchten konzerte sehr abgenommen hat: „nur“ 92 konzerte hat die wienkonzert-tante begutachtet. 2018 waren es noch 120 konzerte, 2017 war der höchstand von sage und schreibe 156 konzerten (und wegen der vollständigkeit: 2016: 145 konzerte, 2015: 125 konzerte, 2014: 115 konzerte, 2013: 82 konzerte). wie es zukünftig weitergeht, wieviele konzerte es ende 2020 werden? ehrlich gesagt: keine ahnung. es werden aber definitiv konzerte und festivals im in- und ausland besucht werden, konkret ist derzeit aber noch nichts. wienkonzert.com wird definitiv weiter existieren, jedoch wahrscheinlich weiterhin etwas langsamer, und weiterhin nur auf ausgewählten konzerten und nicht auf mehreren gleichzeitig. die zeiten des ewigen konzertstresses sind vorbei. ich verspreche auch keine großartigen neuerungen – wobei, vielleicht wird das mit dem newsletter ja doch noch was. lassen wir uns überraschen, ob ich die kraft und die zeit dafür aufwenden kann.
danke
ein jahr kann nicht zu ende gehen, ohne dass ich mich bedankt habe. ich bedanke mich bei allen agenturen und firmen, die mir vertrauen geschenkt haben und mit denen ich im vergangenen jahr kooperieren durfte. und natürlich danke ich auch allen menschen (und vor allem meinem freund!), die verständnis und unterstützung für mein hobby aufgebracht haben – es ist nicht immer leicht nachzuvollziehen, wieviel zeit ich brauche, wenn ich mal wieder sage „sorry, können uns nicht treffen, ich muss schreiben“. und ein riesengroßes dankeschön an euch wienkonzert.com-besucher – danke dass ihr immer wieder vorbei surft – fühlt euch wichtig und umarmt!
zu guter letzt folgen nun noch meine absoluten konzerthighlights im vergangenen jahr – überraschenderweise waren es vor allem weibliche künstlerinnen, die mich überzeugt haben. aber seht selbst!
top 15 konzerte 2019:
1 – courtney barnett @ flex | 04.09.2019 (bericht lesen)
2 – dodie @ arena | 23.02.2019 (bericht lesen)
3 – kylie minogue @ glastonbury festival | 30.06.2019 (bericht lesen)
4 – let’s eat grandma @ glastonbury festival | 28.06.2019 (bericht lesen)
5 – white lies @ ottakringer brauerei | 08.03.2019 (bericht lesen)
6 – gus dapperton @ grelle forelle | 22.03.2019 (bericht lesen)
7 – soap & skin @ arena open air | 13.09.2019 (bericht lesen)
8 – peter doherty @ wuk | 20.05.2019 (bericht lesen)
9 – the kooks @ grape festival | 09.08.2019 (bericht lesen)
10 – my ugly clementine @ c’est la mü festival | 25.05.2019 (bericht lesen)
11 – alex cameron @ flex | 13.10.2019 (bericht lesen)
12 – lewis capaldi @ gasometer | 03.11.2019 (bericht lesen)
13 – mando diao @ arena | 24.11.2019 (bericht lesen)
14 – oehl @ b72 | 29.04.2019 (bericht lesen)
15 – altin gün @ fluc wanne | 17.06.2019 (bericht lesen)