sie ist eine frau, die ihre gitarre nicht nur bespielt sondern regelrecht mit ihr tanzt: „courtney barnett“ sorgte für eine einzigartige performance im wiener flex.

ausverkauft. restlos. früh vor ort sein war pflicht, deswegen war ich bereits anwesend, als die support-band „dives“ gerade auf die bühne huschte. es knisterte in der luft, die menschen versuchten sich die besten plätze zu sichern. auch ich war hibbelig, und auf der suche nach dem perfekten schlupfloch bis ganz nach vorne.

pünktlich wurde der raum verdunkelt und die bühne sanft beleuchtet. „courtney barnett“ marschierte zielgerichtet zu ihrer gitarre und kurz danach zum mikrofonständer. ganz in schwarz gekleidet und mit verwuschelter frisur erschien sie vor ihrem publikum und stimmte „hopefulessness“ an. der einstimmung folgte rasch der erste hit „city looks pretty“ – ein euphorisches gefühl machte sich breit, die ersten ausdruckstänzte wurden vollzogen und auch auf den bühnenbrettern wurde es immer wilder. barnett benutzt ihre gitarre nicht nur als herkömmliches instrument, viel eher wurde schnell klar, dass die gitarre auch den part als tanzpartner einnimmt, in coolster art und weise.

musikalisch überzeugte sie mit country-lastigen nummern, rockigen meisterstücken und eindringlichen, soften songs. sie brachte alles mit einer wunderbar unbekümmerten art rüber, spielte mit leichtigkeit ihre gitarre und erweckte den eindruck, dass so ein konzert wie ein spaziergang über eine blumenwiese sei. aber spätestens als sie auf der bühne kniete und ihr saiteninstrument regelrecht schüttelte, war klar, dass da schon enorm viel energie im spiel sein musste.

highlights gab es viele während dem konzert: die ohrwürmer „avant gardener“, „need a little time“, „nameless, faceless“, „everybody here hates you“ sowie „nobody really cares if you don’t go to the party“ waren allesamt grandios – ebenfalls grandios war der spontane chor seitens dem publikum während „depreston“. der gänsehautfaktor war unfassbar hoch! die anwesende menschenmenge war überhaupt sehr vorbildlich: mittanzen, mitsingen und aufmerksam zuhören konnten sie hervorragend.

die australierin courtney barnett war zwar nicht allzu kommunikativ, aber ging immer wieder auf die konzertbesucher zu und schmunzelte wenn es eine wortmeldung aus dem menschengewusel gab. sympathisch war auch, als sie kurz erwähnte, dass das hier und jetzt für sie gerade absolut wunderbar war. gibt es ein besseres kompliment an ein publikum? ich denke nicht.

der zugabenblock war am ende dann nur noch ein sanftes ausklingen eines grandiosen auftritts. „let it go“, welches sie ursprünglich mit kurt vile gemeinsam singt, präsentierte sich noch als das tüpfelchen auf dem i einer durchgängig mitreissenden performance. immer wieder stand ich nämlich fassungslos da, und konnte nicht glauben, wie harmonisch sie mit ihrer gitarre tänzelte. es war eine freude zuzusehen, aber auch natürlich zuzuhören. hoffentlich verirrt sie sich bald wieder nach wien – es wäre einmal mehr ein traum!

Courtney Barnett Setlist Flex, Vienna, Austria 2019, Tell Me How You Really Feel
Courtney Barnett, 2019
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