es war ein (showcase)festival fast wie früher: mit maskenpflicht ging es durch ein spannendes festivalwochenende!

donnerstag, 09.09.2021

ich hatte ein dichtes programm geplant, aber ob das so stattfinden würde, war eine andere frage. in diesem jahr gab es nicht die nahegelegene schule mit ihren räumlichkeiten als zweite location zum wuk, diesmal wurde die canisiuskirche und deren räume hinzugezogen. war zwar ansich spannend aber auch weit weg: ein fußweg von mehr als 10 minuten musste hingenommen werden, spontanes location wechseln kam einem meistens nicht in den sinn.

meine waves-festival-experience begann mit der band „lionlion“ – und diese haben mir gleich mal eine runde verwirrung spendiert. es gab irgendwie zwei sänger und nie war so klar wer eigentlich gerade sang. aber sonst kam mir schöner, unaufgeregter indie zu ohren. wahrscheinlich hätte ihr sound anders gewirkt, wenn sie nicht mitten im etwas flair-befreiten statt-beisl gespielt hätten, sondern auf einer richtigen bühne. aber einen guten eindruck haben sie hinterlassen, und das ist doch die hauptsache.

ich wechselte nach diesem ersten auftritt in die 10-minuten-entferne kirche um mit meinem programm dort fortzufahren. kurz begab ich mich direkt in die kirche und „aze“ musizierten gerade. die kirche als konzertlocation war schon imposant aber leider auch ernüchternd: der hall, den der ort des geschehens mit sich brachte, musste in die musik integriert werden und naja, wer kann das schon. nach kurzer zeit zog ich weiter in die räumlichkeiten rundherum, denn ich konnte mich kaum einlassen auf das spiel mit der unsicherheit.

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lionlion
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aze

quasi unter der kirche gab es einen weiteren raum, sogar mit gewölbe, und dort zog es mich für den nächsten act oder besser gesagt für die nächsten acts hin. „sir simon“ und „burkini beach“ machten ziemlich ähnliche musik wie „death cab for cutie“, nur eben mit einer portion indie mit ganz viel deutscher attitüde. die männer waren wirklich richtig begabt, in dem was sie taten, und manövrierten sich somit zu meinem ersten highlight.

in selber location spielte etwas später auch „ro bergmann“ und ehrlich gesagt, war ich glaube ich maximal für 2 lieder im raum. irgendwie konnte mich seine art der musik nur wenig überzeugen, oder sagen wir so: ich war auf der suche nach aussergewöhnlichem und ro bergmann konnte das leider nicht liefern.

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sir simon & burkini beach
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ro bergmann

eigentlich war mir völlig klar, dass das line up in der bar „clash“ für mich völlig unerreichbar war, wenn man nicht drei stunden vor beginn einen platz gesichert hat. ich spazierte trotzdem vorbei uns sah, wie ausserhalb des lokals menschen versuchten, einen ton von „hearts hearts“ zu erhaschen. es war unmöglich auch nur irgendwie reinzukommen geschweige denn draussen etwas mitzubekommen. aber wen wunderts, wenn österreichische superbands das bühnenparkett beglücken.

irgendwann kam ich am wuk-gelände wieder an und bahnte mir den weg zu „takeshi’s cashew“ in die wuk halle. ich wusste, dass es um die band einen kleinen hype gab, ich wusste aber auch, dass mich instrumentale psych-funk musik nur wenig begeistern kann, weil es schlicht einfach nicht „meine“ musik ist. nach wenigen nummern fühlte ich mich bestätigt, wusste aber auch, dass die restlichen anwesenden die gruppe sehr feierten. und das fand ich schön!

draussen im wuk hof genoss ich es, freunde und bekannte zu treffen, zu plaudern und sich über band-entdeckungen zu unterhalten. es war an jenem abend einfach so wie es sein soll: viele konzerte und viele tolle unterhaltungen mit menschen! etwas später stolperte ich dann nochmal in die wuk halle, denn „johnny mafia“ aus frankreich spielten und der ganze auftritt war einfach nur zuckersüss: da war zum einen der punkrock, den sie uns in wildester manier zum besten gaben, da war aber auch zum anderen die lieben ansagen in schlechtestem englisch mit französischen akzent und damit hatte sie zumindest mich. wie kleine verlorene welpen wirkten sie während ihrer ansagen, und wie wilde biester während der songs. ich fand’s herrlich!

zu guter letzt spazierte ich nochmal richtung kirche, richtung gewölbe, denn die band „sparkling“ befand sich noch auf meiner must-see-liste. und was soll ich sagen: ich saß zu beginn des konzerts auf dem boden vor lauter müdigkeit, aber als alle andere rund um mich wegen der guten musik zu tanzen begonnen, war selbst meine müdigkeit wie weggeblasen und auch ich fing zu tänzeln an. was auch immer sie da in ihre indie-mukke reinfließen ließen: das zeug ist gut! nach sparkling machte ich mich aber dann auf den heimweg – man soll ja bekanntlich aufhören wenn es am schönsten ist!

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takeshis cashew
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johnny mafia
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sparkling

freitag, 10.09.2021

ich begann meine festival-experience am freitag voll motiviert: pünktlichst war ich wieder bei der kirchen-location, traf einige freunde und schleppte diese gleich mit zu „free kind„. free kind sind zwei frauen, die unglaubliche musik machen, singen, rappen und einfach spass haben an ihren instrumenten. ich war so begeistert, ich konnte mir kaum vorstellen, dass dieser erste auftritt an diesem freitag abend noch getoppt werden könnte. wow!

nach free kind wusste ich nicht so recht wohin ich als nächstes gehen soll und ging deswegen zur bar. an dieser bar traf ich freunde und lernte auch zeitgleich neue leute aus der schweiz (hallo paolo und jonas!) kennen und war ganz gespannt auf deren erzählungen aus deren musikuniversum im nachbarland. und es war so lustig und witzig dass ich ein bisschen vergessen hatte, dass es auch noch konzerte gab. aber hey, wie oft lernt man denn schon coole schweizer kennen.

irgendwann ging ich dann doch wieder zurück aufs wuk gelände und in die wuk halle um the next big thing aus österreich zu sehen, nämlich „florence arman„. und sie ist genau so eine sängerin, die das land schon längst benötigt hat. wunderbare stimme, wunderbare songs, wunderbare performance! die frau wird noch groß!

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free kind
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florence arman

samstag, 11.09.2021

ich hatte ein schlechtes gewissen, denn am freitag hatte ich nur zwei bands gesehen und für samstag nahm ich mir mehr vor. aber irgendwie gab es terminkollisionen, denn an jenem wochenende fand auch noch „open house“ statt (es werden gebäude für die öffentlichkeit geöffnet, die normalerweise nicht zugänglich sind) und das wollte ich auch noch unterbringen. und dann war da auch noch müdigkeit und schließlich fand ich mich erst viel später am wuk gelände ein, als gedacht… aber so ist das eben.

mein abend begann also mit einem auftritt von „francis of delirium„, und die fand ich so großartig, dass mein schlechtes gewissen gleich verflogen ist. wenn man nur wenige bands für sich rauspickt und die dann unfassbar gut sind, dann hat man ja eigentlich gewonnen oder?

weiter ging es zu „eli preiss„, deren schaffen ich schon einige jahre verfolge. mittlerweile singt sie auf deutsch und hat den zeitgeist der jugend im deutschsprachigen raum eindeutig getroffen. ich sah ein hüpfendes, begeistertes publikum und eli preiss war mit ihrer mähne eine wahre erscheinung. nicht schlecht!

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francis of delirium
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eli preiss

zu guter letzt ließ ich mich noch von der band „sun“ erschrecken – die rockige musik wurde immer durch furchterregende screamo-einlagen aufgepeppt und ja, das war mal ganz was anderes! ich überlege immer noch ob ich positiv oder negativ davon überrascht wurde…

und dann traf ich wieder zufällig ein paar freunde und die lustigen schweizer vom vorabend und konzerte waren dann nebensächlich. ich lernte ganz viel über musik aus deren umfeld kennen (diesmal aus italien) und bemerkte, dass mein horizont bisher wirklich sehr begrenzt war. danke für diese erklärungsstunden! ja und auch das ist ein toller showcasefestival-effekt: man lernt menschen kennen und hat im besten falle auch noch lang anhaltende lachkrämpfe!

alles in allem war alles ganz anders als geplant. aber ich habe wirklich unfassbar gute bands gesehen, hab interessante menschen kennengelernt und endlich gigs in einer kirche gesehen! das waves festival bleibt jedenfalls ein fixpunkt in meinem terminkalender. und wenn wir schon dabei sind: das nächste waves festival findet von 08.09.-10.09.2022 statt und alle infos, die ihr benötigt, findet ihr hier.

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sun
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