das konzert von „apparat“ war ein ausflug in eine andere welt – eine schönere welt!

ich fragte mich nicht nur einmal, ob es sich um einen tippfehler auf der veranstalter-webseite handeln würde oder ob „apparat“ wirklich in der wiener arena spielen würde. es war einfach so unglaublich – immerhin spielte sich zu dieser zeit so gut wie alles nur draussen ab und an konzerte in geschlossenen räumen war nicht zu denken. als jener abend dann tatsächlich stattfand war es doch sehr surreal: stehplätze, keine maske und das alles in der großen halle der arena.

paranoid wie ich bin, wollte ich natürlich ganz nach vorne in die erste reihe – in meiner logik dachte ich, dass die lüftungsanlage direkt unter der bühne die aerosole nach hinten katapultieren würde und ich somit in der ersten reihe sicher sein könnte vor ansteckung jeglicher krankheiten. ob da irgendwas dran ist – keine ahnung. aber ich fühlte mich sicher und war glücklich, dass ich beste sicht auf die bühne hatte und ich in unmittelbarer umgebung keine störfaktoren erkennen konnte. ich war bereit zum reinkippen!

apparat“ stürmten die bühne und ließen uns sofort eintauchen in ihre welt, die wir wohl alle schon ein bisschen vergessen hatte. der sound war laut, rhythmisch und eindringlich, die stimme von sänger sascha ring schwebte sanft darüber und die visuals hypnotisierten regelrecht. es war ein bisschen wie eine meditative traumreise, nur waren wir wirklich mitten im geschehen und konnten jede lichtquelle mit unseren eigenen augen sehen und jede tonerzeugung bei jedem instrument nachvollziehen.

ich dachte eigentlich, dass es mir schwer fallen würde, reinzukippen. aber „apparat“ machten es einem wirklich einfach mit ihrer gut durchdachten setlist – schon nach den ersten tönen und lichteffekten waren alle in den bann gezogen. zumindest war das mein eindruck, wenn ich mich – selten aber doch – umdrehte, um zu überprüfen wie all die menschen hinter mir eigentlich so drauf waren. alle bewegten sich im takt, alle blickten ehrfürchtig zur bühne um dem treiben der musiker und des lichts zu folgen. ausufernde gesten und kleine unaufdringliche ansagen rundeten den auftritt ab. und immer wieder fragte ich mich: passiert das gerade wirklich? oder träume ich das alles nur?

„apparat“ schafften es uns daran zu erinnern, wie konzerte früher waren. sie holten uns für einen kurzen augenblick zurück in die vergangenheit, die ließen uns kurz vergessen und unbeschwert sein und sie gaben uns zu verstehen, dass musik in liveform etwas ist, auf das man nie verzichten sollte. dieser abend tat gut, dieser abend war alles, nach dem wir uns so lang gesehnt hatte. und doch hatten wir am ende die gewissheit: es war schon etwas sehr einmaliges, denn das infekionsgeschehen war wieder am steigen und normalität war schon lange kein beständiger begleiter mehr.

am ende gingen wir glücklich und zufrieden nachhause. das konzert war schnell vorbei, aber das gefühl das blieb. das gefühl, endlich wieder in musik abseits des internets versinken zu können und endlich wieder etwas erlebt zu haben.

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