der erste abend des blue bird festivals glänzte und glitzerte mit überraschungen: darbietungen, die nicht von dieser welt zu sein schienen erfreuten alle anwesenden.

es war wieder soweit: das „blue bird festival“ stand in den letzten november-tagen auf meinem programm. und wie immer freute ich mich sehr darauf, in vollkommener stille den künstlern und künstlerinnen zu lauschen. aber wie immer hatte ich auch ein bisschen angst, dass mich der abend auslaugen würde, denn die sitzgelegenheiten waren begrenzt und so ein blue-bird-abend dauert in der regel schon einige stunden.

ich legte alle meine bedenken beiseite und kam genau rechtzeitig im porgy & bess an, nämlich genau dann, als jenny blochberger und klaus totzler von der vienna songwriting association das publikum begrüßten und die erste künstlerin ankündigten. schnell schlängelte ich mich nach vorne, um die bühne im blick zu haben. „liz metta“ aus der steiermark begann behutsam ihre gitarre zu spielen und legte dann ihre eindrucksvolle stimme darüber – ich wusste zwar im vorfeld schon, dass ich ihre songs mögen würde, aber dass ihre darbietung auf der bühne noch viel einnehmender und schöner werden würde, damit hatte ich nicht gerechnet. ich fühlte mich sofort geerdet und beruhigt und war fasziniert von ihrer präsenz. und ich war erfreut: schon die erste künstlerin war ein highlight, wie würde sich dann erst der restliche abend gestalten?

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dass einem highlight sofort das nächste highlight hinterher eilt, ist meistens eigentlich ziemlich unrealistisch. „highest sea„, eine band aus berlin, bemühten sich zwar sehr ihren dream-pop für alle ansprechend zu gestalten, aber vielleicht war das soundvolumen wegen der vollwertigen band einen tick zu viel, einen tick zu bombastisch. vielleicht waren es zuviele töne, und das publikum, oder zumindest ich, noch zu wenig auffnahmefähig für diesen umfang. ich liebte aber den alternativen touch, den sie dem blue bird festival verliehen, ich liebte ihre unangepasstheit – aber herausstechen wollten sie trotzdem nicht unbedingt.

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mein verhältnis zu „downers & milk“ war ein zwiegespaltenes: einen von den beiden sängern hatte ich schon einige male mit einem anderen bandprojekt live gesehen, und immer wieder war ich ein bisschen enttäuscht, weil einige töne nicht getroffen wurden obwohl ich die aufgenommenen songs so feierte. würde mit „downers & milk“ und der zweiten stimme alles anders werden? die antwort ist einfach: ja.

ich hatte es nicht erwartet, und doch ist es passiert: „downers & milk“ aus wien erwiesen sich nach kürzester zeit als eine unfassbar große und positive überraschung. sie präsentierten sich ein bisschen wie ein melancholischer wanderzirkus, mit düsteren folkliedern und hoffnungsvollen freundlichen blicken, die aber wieder in der tiefschwarzen, todtraurigen nacht verschwanden. diese mischung war ziemlich besonders und ziemlich beeindruckend. die beiden sänger michael varga und maxim eczyk funktionierten zusammen so wunderbar, und ich schämte mich ein bisschen, dass ich die livequalität angezweifelt hatte. danke für dieses schöne erlebnis, downers & milk!

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für den abschluss des abends war sängerin „eivør“ verantwortlich. die dame von den färörer inseln war eine regelrechte erscheinung mit ihren hellen haaren und ihrer eindringlichen mimik. sie wirkte wie aus einer anderern welt als sie mit dem musizieren begann, sie hypnotisierte uns schon fast. ihre stimme war so anders, so klar, so faszinierend – und als sie etwas später begann, ihre trommelkünste zu zeigen, war es sowieso um mich geschehen. wie grandios war diese frau bitte? eivør war das perfekte ende für diesen ersten blue bird festivaltag. als ich mich schließlich auf den heimweg machte, ratterte es in meinem gehirn: ich war so froh, hingegangen zu sein und so gute acts gesehen zu haben. dieser abend erhellte wahrlich meinen sonst so finsteren november – danke dafür!

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