die belgische post-metal-band „amenra“ stattete kürzlich der szene wien einen besuch ab. dominik war vor ort und berichtet über sein konzerterlebnis.

1. mai 2013 – das datum von amenras bislang letzten konzerts in wien und wohl auch der tag, an dem ich mich endgültig in diese band verliebt habe. die perfekte mischung aus schmerz und verzweiflung, gemixt mit langen, aufbauenden songs. der perfekte soundtrack für den weltuntergang oder für einen abend in wien.

nach viereinhalb jahren abstinenz pilgerten die anhänger der church of ra an diesem – zur musik passend – regnerischen mittwoch in die szene. die erste vorband, „ceveco„, hab ich leider aufgrund diverser umstände verpasst. gegen 21 uhr betrat dann die zweite vorband, „dhark„, die bühne. das trio machte seine sache zwar sehr souverän, aber hatte schweres spiel direkt vor amenra.

nach kurzer umbauarbeit gings dann endlich los… mit dem kracher „boden“ startete „amenra“ in ihr knapp 80-minütiges set. der funke sprang auch sofort aufs publikum über und die stimmung war von beginn an auf einem hohen niveau. verschnaufpause gabs danach keine, sofort erklangen die ersten töne von „razoreater“.

wer amenra schon live gesehen hat, weiß ja, was ihn erwartet. keine große bühnenshow (zum glück, denn das würde nicht passen), dafür eine band, die sich selbst eher in den hintergrund stellt. colin steht, unüblich für einen sänger, etwa 95% des sets mit dem rücken zum publikum. laut eigener aussage möchte er sich selbst nicht in den vordergrund stellen (davon könnten sich etliche Sänger was abschneiden). hauptaugenmerk liegt hier eindeutig auf der musik und auf den perfekt umgesetzten visuals. übrigens: der sound war überraschend stark. ich bin zwar nicht mehr so oft in der szene wien anzutreffen, aber hatte den sound dort leider selten gut in erinnerung.

es folgten „children of the eye“ und „nowena“. letzterer war wohl mein persönliches highlight an diesem abend. auf ein 3-minütiges intro folgte ein musikalisches erdbeben, bei dem kurz die angst aufkam, dass die location gleich einstürzt. mit dem neuen song „plus près de toi“ eröffnete die zweite hälfte vom set, die irgendwie viel zu schnell verging. nach „terziele“ folgte noch „am kreuz“.

beendet wurde die show mit „diaken“, ebenfalls einem neuen song. acht songs waren gespielt, das publikum war heiß auf mehr – die band aber leider nicht. der minutenlange applaus und die damit verbundenen jubelstürme blieben unbelohnt – es folgte leider keine zugabe. schade, da wär noch was gegangen!

somit folgte der gang zum prallgefüllten merchstand, bei dem mein geldbörsal dann etwas schlanker wurde. alles in allem ein gelungener, aber leider nicht perfekter abend. die gründe dafür: der song „a solitary reign“, wohl das absolute highlight vom sehr starken neuen album, fehlte. das ging nicht nur mir so, auch in den gesprächen mit anderen besuchern wurde das immer wieder angesprochen. zweitens: die location. auch wenn der sound diesmal gut war – der szene fehlt einfach das gewisse etwas. schade, dass man hier nicht auf die arena zurückgegriffen hat – aber das ist jammern auf hohem niveau. vielen dank an district19, dass sie amenra nach so langer zeit wieder nach wien geholt haben! wer die möglichkeit hat die band live zu sehen, sollte sie unbedingt wahrnehmen.

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text: dominik / chilibox
fotocredit: sabine / eon noir photography

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