am dritten popfesttag gab es neben gutem wetter auch die panels im wienmuseum, die in die erste runde gingen, eine lange schlange bei den zählkarten und eine gitarren-überdosis.

mein tag begann üblicherweise am popfestwochenende mit kopfschmerzen. nicht weil ich zuviel alkohol konsumiert hatte (genau genommen war es nur ein limettenradler und sonst nur wasser!) sondern weil das wechselhafte wetter mir ende juli seit jahren immer zu schaffen macht. ich quälte mich trotzdem zu den panels, denn ich bin ein wissbegieriger mensch und solche diskussionen geben immer enorm viel neuen input.

da die kopfschmerzen nicht verschwinden wollten, entschied ich mich nochmal nachhause zu fahren bevor ich mich ins abendliche popfest-getümmel stürzen wollte. nun ja, und dann kam alles anders als gedacht. das verlangen nach ruhe verschlug mich mit einer freundin in einen ruhigen gastgarten, ganz weit abseits von menschenmassen. erst kurz vor 22 uhr machten wir uns auf den weg zum popfest um zumindest eine band zu sehen. die auserwählte musikgruppe: „baits„.

angekommen am karlsplatz bahnten wir uns den weg zum tu-eingang. die schlange war enorm lang und ich hatte etwas bammel nicht rechtzeitig reinzukommen. aber siehe da: seitlich gab es einen weiteren eingang, der für prechtlsaal-besucher bestimmt war. und zack, waren wir im gebäude drin! bevor der gig aber los ging, mussten wir noch warten. da die temperaturen ganz grauslich schwül waren, retteten wir uns in den innenhof – dort gab es eine bar und frische luft und wir verplauderten die wartezeit.

eine gefühlte ewigkeit später ging es endlich los: die luft war mehr als erhitzt, der raum halbvoll und die band purzelte auf die bühne. ich erwartete nichts. ich hatte zwar schon mal in songs reingehört, aber ich bilde mir für gewöhnlich meine meinung immer erst während oder nach einem konzert. die gitarren begannen zu vibrieren, sängerin sonja schleuderte die ersten lyrics durchs mikro, und nach und nach ergaben die verschiedenen musikalischen zutaten ein stimmiges rock’n’roll-klangbild. es dauerte nicht lange bis mir meine erste assoziation in den kopf schoss: the distillers!

warum ich die wiener garagerock-band genau mit dieser formation verglich lag nicht nur daran, dass die hauptprotagonistin weiblich war, es lag vor allem an der attitüde, an dem verhalten der gruppe auf der bühne. selten sind bands derart sicher on stage und können mit leichtigkeit vermitteln, dass es ihnen egal ist, was die leute denken – auch die gesichtsausdrücke von frontfrau sonja sprachen bände. das gefiel mir sehr und erinnerte mich sehr an distiller-frontfrau brody dalle.

die melodiösen stücke hatten alle ein bisschen diesen dreckigen punk-charakter, waren aber dennoch nie so wild um sich davor fürchten zu müssen. die anwesende crowd mochte es, wippte mit, applaudierte dem gelungenen auftritt. nach einer stunde war leider wieder alles vorbei. gerne hätten wir unser letztes geld für merchandise ausgegeben (wir sind jetzt nämlich fans, müsst ihr wissen), leider konnten wir aber nirgends einen stand finden – was soviel bedeutet wie: baits, wir sehen uns wohl bald mal wieder!

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danach ging es ab nachhause, jünger wird man nämlich nicht und die müdigkeit saß wie ein schwerer brocken im nacken. ausserdem: welche band hätte denn die baits noch übertrumpfen können? eben!

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