voodoo jürgens mischt seit etwas mehr als einem jahr die musikszene ordentlich auf. angefangen in kleinen beisln hat er sich kontinuierlich zu größeren bühnen hingearbeitet. mit seinem debütalbum „ansa woar“ verschaffte er sich große aufmerksamkeit, vor kurzem wurde er ausserdem mit einem amadeus award ausgezeichnet. was in der trophäensammlung noch fehlte: ein fm4 überraschungskonzert im schutzhaus zukunft.

wenn fm4 spontan zu einem konzert lädt, darf man nicht lange fackeln: alle termine absagen, freunde und dosenbier einpacken und sich auf den weg machen. das dachten sich erstaunlich viele leute am dienstag abend. auch ich! eine wahre menschenhorde wanderte durch die beschaulichen schrebergärten auf der schmelz im 15. wiener gemeindebezirk zum ziel des abends: das schutzhaus zukunft. bevor man den veranstaltungssaal allerdings betreten konnte, musste man sich in einer langen schlange anstellen, die durch den gastgarten bis zur straße raus ragte. puh. aber zum glück hatten die meisten ja wegzehrung in form von getränken bei sich. da lässt sich warten aushalten.

war man dann früher oder später mal drinnen, begrüßte einen eine brütende hitze. aber für voodoo jürgens machte man das gerne, vor allem in solch einer umgebung. das schutzhaus zukunft präsentierte sich mit urigem wirtshaus-flair: wagenräder als kronleuchter, alte knarzende parkettböden, dunkle holzbars im landhaus-stil. man fühlte sich ein bisschen wie auf einem feuerwehr-fest mitten in einer ländlichen pampa inklusive zeitreise, aber man war mitten in wien, mitten im hier und jetzt. dieser charme war die perfekte voraussetzung für ein voodoo-jürgens-konzert.

pünktlich um 21 uhr ging es los: zuerst stolperte die band auf die bühne, danach herr jürgens aus tulln, gekleidet in einem hübschen hemd mit punkten. mit ausgestreckten armen stolzierte er über die heimelige bühne, ehe mit dem ersten song begonnen wurde. verzeiht, dass es mir nicht möglich war die songs mitzuschreiben: die dicht gedrängte menschenmenge ließ es nicht zu, allzuviele bewegungen zu machen, geschweige denn sich notizen zu machen. hui.

voodoo jürgens auf der bühne zu erleben ist eine eigene kategorie des konzert-gehens. exzessive stimmung und wilde tänze sind eher fehl am platz, mitschunkeln und aufmerksam zuhören ist eher die devise. denn die texte und die kleinen anekdoten im feinsten dialekt sind es, die die faszinaton um herrn jürgens ausmachen. dass diese art von performance perfekt in das in die jahre gekommene schutzhaus auf der schmelz passte, ist eine einfache rechenaufgabe.

das publikum war trotz hitze und nicht zu versteckenden schweißperlen gechillt und jubelete dem tullner nach jedem lied lautstark zu. mit spritzer und bier in der hand, war es dann ein bisschen wie ein zeltfest nur für indie-kids. obligatorisches mitgröhlen und handy zücken stand beim hit „heite grob ma tote aus“ an der tagesordnung, bei „gitti“ war es dank vielen „psssst“-hinweisen wirklich ruhig und äußerst genießbar. am schluss drückte der tullner gemeinsam mit seiner band noch ein bisschen auf die tube, bevor dann um halb 11 schluss war und alle in die kühle nacht hinausstürmten.

draussen ging es dann noch weiter: wie in großen städten wie hamburg oder berlin wurde nicht nur im supergemütlichen gastgarten weitergetrunken sondern auch auf der strasse. am boden-sitzende-menschen, noch mehr wein und bier und ausgelassene stimmung. kannst du bitte immer so cool und lässig sein, liebes wien? und: danke fm4, für diese perfekte überraschung in dieser perfekten umgebung!

psssst! hier kann man das ganze konzert übrigens nochmal als stream anschauen.

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