„henry and the waiter“ zogen alle register bei ihrem konzert im wiener chelsea – und sie triumphierten!

zugegeben, ich war absolut nicht motiviert für jenen konzertabend. ich wollte einfach nur im bett liegen, denn ich hatte meine monatlichen schmerzen und fand auch niemanden, der mich zum konzert begleiten wollte. aber: ich raffte mich dann doch auf hinzugehen, denn der tourfotograf war ausgefallen und die band fragte bei mir an… das universum wollte also einfach, dass ich hingehe. gerade als ich ankam erklangen die ersten töne von support-künslter „palffi„. meine erwartungen waren hoch, denn als ich ihn zuletzt gesehen hatte, war ich doch ganz angetan von seiner musik. was ich aber nicht erwartet hatte, war der miese sound: der bass war so extrem laut eingestellt, dass die gesamte einrichtung vibriert oder besser gesagt gescheppert hatte und ich rauslaufen musste um gehörschutz zu holen. aber selbst mit gehörschutz war es kaum aushaltbar: der bass war so extrem, mir wurde richtig übel davon. ich konnte also so gut wie keinen song genießen und hoffte einfach, dass es bald vorbei war. schlechte tontechnik kann tatsächlich alles ruinieren.

nach diesem nicht so tollen start in den konzertabend hatte ich keinerlei erwartungen mehr an den weiteren verlauf. ich stellte mich schon auf ohrenbetäubende musik ein und wollte den abend einfach nur „hinter mich bringen“. als „henry and the waiter“ dann die bühne stürmten, der sound sehr in ordnung war und sänger henry so richtig loslegte, war ich ein bisschen baff. ich hatte nicht soviel bewegung erwartet und generell haftete in meinem kopf der langweilige milky-chance-vergleich. aber „henry and the waiter“ waren anders, denn gleich ziemlich am anfang präsentierten sie eine mysteriöse box und machten aus dem konzert eine challenge: wer am meisten tanzen/mitgehen/durchdrehen würde, der würde am ende diesen preis gewinnen. natürlich animierte das das publikum, mehr energie zu geben als bei einem herkömmlichen konzert. aber auch die band tat ihr bestes, um der menschenmenge ein jubelnswertes konzert zu geben. neben dem sänger henry, der am dauertanzen war, war auch sein gitarrist mit dem lockigen haar ordentlich am abliefern. nicht nur gitarre spielte er, sondern auch keyboard, und manchmal legte er neben gitarrensoli auch tanzsoli hin! und: manchmal sang er sogar! logisch, dass die anwesenden menschen regelrecht ausflippten!

der fröhliche indie-sound mit dem treibenden schlagzeug machte es einem grundsätzlich sehr leicht, sich der musik und der bewegung hinzugeben. natürlich war das publikum in aller regelmässigkeit am mitklatschen, mitschunkeln, mitsingen! aufgefallen sind mir persönlich auch die regelmässigen pfeif-einlagen. ich kann mich nicht erinnern, sonst noch jemanden auf einer bühne pfeifen gehört zu haben. ein weiteres alleinstellungsmerkmal: für ein video forderte henry das publikum aus, die band auszubuhen. okay, wenn man das möchte?! es folgte jedenfalls eine besonderheit der nächsten, einmal verwandelte sich der chelsea-publikumsbereich in ein lichtermeer, einmal gingen alle zu boden und sprangen gleichzeitig auf, und einmal mischte sich henry ins getümmtel und gemeinsam mit der menschenmasse zu singen und zu tanzten! das war wild! dazwischen kamen langsamere parts, aber meistens mündeten die auch wieder in einnehmenden, lauten, hymnen!

nach einem kleinen zugabenblock und der preisverleihung an die beste konzertbesucherin im chelsea ging das konzert schließlich zu ende. dank tosendem applaus und begeisterten gesichtern durften „henry and the waiter“ den abend als sehr erfolgreich für sich verbuchen. und auch ich, die so unmotiviert und schmerzerfüllt war, war am ende dann doch sehr froh, dort gewesen zu sein. was für eine schöne, positive überraschung dieses konzert war!

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