ein spätsommerabend mit neuen, frischen und vor allem zukünftigen lieblingsbands: der gürtel nightwalk war einmal mehr ein gelungener zeitvertreib.

einen kleinen überblick über die österreichische musikszene erhält man normalerweise jedes jahr am popfest ende juli. aber auch der gürtel nightwalk, genau ein monat später, präsentiert ebenso die eine oder andere frische band, von der wir vielleicht noch nie etwas gehört haben. mal unter freiem himmel, mal in einem gemütlichen gürtellokal – für jede vorliebe ist etwas dabei. auch musikalisch natürlich – von düster bis heiter, von langsam bis schnell – alles, was das herz begehrte, war vertreten.

den anfang meines programms machten „good wilson“ – normalerweise aus vier personen bestehend tauchte die gruppe nur als duo auf. aber das war nicht schlimm: auch zu zweit konnten sie ihren dreampop/skygaze gut rüberbringen. die verträumte stimme über dem gemisch aus gitarre, bass und synthesizer schaukelte die besucher sanft in ein gemütliches konzerterlebnis. da vergaß man sogar den verspäteten auftrittbeginn.

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ein paar meter weiter durfte man sich auf der chelsea-open-air-bühne von der gruppe „strandhase“ ein bild machen. ganz eigenartig wirkten die vier jungen männer auf mich: irgendwie hatten sie diesen 80er-jahre-vibe in ihrer aufmachung, aber irgendwie waren sie auch sehr rockig unterwegs. noch dazu fügten sie ihrem sound auch noch diese typische, deutsche pop-sprache hinzu – und zack, war man als besucher verwirrt. einordnen lässt sich diese mischung nämlich (noch) nicht wirklich – und das muss sie natürlich auch nicht. genügend menschen ließen sich anziehen von diesem potpourri, und auch ich fand irgendwie gefallen daran – auch wenn ich es immer noch nicht so wirklich benennen kann, was genau mir daran gefallen hat.

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änderungen im zeitplan, die nicht kommuniziert werden, sind blöde änderungen. zum beispiel änderte sich das zeitfenster von „black palms orchestra“ – statt um 23:00 uhr im inneren des rhiz zu spielen war christian fuchs mit seiner band bereits um 20:00 uhr auf der open-air-bühne zu begutachten. beim vorbeigehen blieb ich kurz stehen um dieses düstere unterfangen ein bisschen einzuatmen und auf mich wirken zu lassen – es waren gruselige 10 minuten ehe ich weiterzog.

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schon von weiten hörte ich die prägnante stimme von alex křiž, dem sänger von „siamese elephants„, als ich mich auf den weg zur open-air-bühne vor dem b72 machte. das tiefe brummige organ war bis zu diesem zeitpunkt an jenem abend besonders herausstechend. ebenfalls herausgestochen ist die unfassbare qualität der songs – die treibenden melodien und die fröhlichkeit, die sie vermittelten, ließen mich sofort staunen. warum ist diese band eigentlich noch nicht bekannter?

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als „yokohomo“ die bühne vor dem b72 stürmten, war es vorbei mit der gelassenheit. diese wilde formation setzte auf lautstärke, auf anecken, auf radau. eine gewisste art von punkrock, versteckt in 80er jahre hawaiihemden, prasselte auf die besucher ein. einige tanzten, einige lauschten einfach nur. und ich? ich zog weiter, denn ich wollte unbedingt noch eine weitere band an diesem lauen sommerabend sehen.

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zu guter letzt führte mich mein weg wieder zurück an meinen ausgangspunkt, nämlich zur open-air-bühne neben dem loop. dort traten gerade „yakata“ aus salzburg auf und verblüfften mit sehr eindringlichen gesang. neben dem gesang war es aber auch der sound, der mit eigenheiten glänzte: ein bisschen soul, ein bisschen funk, ein bisschen indie – zusammen ergab das eine mischung, die sich sanft in die nacht schmiegte und die für reichlich aufmerksamkeit seitens dem publikum sorgte. wenn man das schafft, ist man ja meistens auf dem richtigen weg.

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es gab natürlich noch viel mehr musikalisches programm, ich aber machte mich auf den heimweg. der spaziergang am gürtel hat sich jedenfalls gelohnt – soviel entdeckt zum nulltarif, freunde und bekannte getroffen und ein bisschen an der frischen luft gewesen.

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