„ten fé“ vollzogen ihren ersten wien-auftritt im wunderbaren b72 und glänzten nicht nur mit netten songs sondern auch mit ihren umwerfenden haarprachten.

es war donnerstag und ein konzert stand mal wieder auf meinem abendlichen programm. „ten fé“ hieß die gruppe aus london, die ich im guten alten b72 begutachten wollte. bevor es aber mit dem „urban campire-sound“ der engländer losging, huschte „christóh„, seines zeichen frontmann von gospel dating service, auf die bühne um sein solo-projekt vorzustellen. allein am keyboard und mit einer kräftigen und sehr glasklaren stimme versuchte er die ersten gestrandeten für sich zu gewinnen. das gelang ihm ganz gut. ich gönnte mir jedoch nur die hälfte seines gigs – es waren einfach zuviele leute anwesend, die ich kannte und mein plauder-bedürfnis musste gestillt werden.

etwas später, als mein freund eingetrudelt war und wir mit getränken ausgestattet waren, sicherten wir uns ein plätzchen ganz vorne um ja nichts zu verpassen. „ten fé“ wanderten kurz darauf durch das sehr gut gefüllte gürtelbogenlokal richtung bühne und begannen ihr set mit ihrem aktuellen hit „won’t happen“. ich war zunächst etwas geblendet, nämlich von ihren mähnen. ihre haarprachten ließen sie nicht nur runter hängen, sie wirbelten diese auch regelmässig in der luft und erinnerten alle anwesenden langhaarträger daran, wie cool es eigentlich aussieht, die eigene frisur mal kräftig durchzuschütteln.

abseits von der situation auf ihren köpfen war es natürlich auch ihre musik, welche das publikum entzückte und zum mitwippen animierte. ein treibender schlagzeugbeat brachte schwung in die songs, die darüberstülpten töne waren immer irgendwo zwischen indie, folk, pop und auch country beheimatet. überrascht hatten mich jedoch die sehr gegensätzlichen frontmänner: während leo duncan mittig stand und den draufgänger miemte, war ben moorhouse eher in sich gekehrt. selbst wenn er ganze songs völlig allein sang, tat er das meist, ohne sich ins rampenlicht zu drängen. dieser gegensatz zwischen den beiden sängern wirkte erfrischend und es war auch immer etwas spannung dabei und die frage, ob moorhouse vielleicht irgendwann während dem konzert doch noch aus sich raus kommen würde (spoiler: es passierte nicht).

es gab eine weitere sache, die für mich irgendwann ein bisschen anstrengend wurde: ten fé liebten es, ihre songs mit ausufernden instrumental-parts in die länge zu ziehen. in einem gewissen rahmen finde ich das fantastisch, wenn diese parts aber zu lange dauern, werde ich unrund. einige male ertappte ich mich dabei als ich daran dachte, wann nun endlich der nächste song beginnen würde. aber: die guten momente überwiegten natürlich. „overflow“ war der song, durch den ich die gruppe entdeckte, und das cover von „i’m on fire“ war an perfektion und schönheit gar nicht zu überbieten.

die gut gelaunte gruppe wollte die bühne scheinbar gar nicht mehr verlassen, ein fröhlicher song folgte dem nächsten. erst gegen halb 12 waren sie am ende ihres sets angelangt und verließen die erhebung im kleinen b72. es war ein stimmiger auftritt und der kräftige applaus zum abschluss ließ erkennen, dass die anwesenden sichtlich angetan von ten fé waren. und auch ich zählte mich schlussendlich zur zustimmenden menge – die band war einfach viel zu lieb und nett um sie nicht zu mögen.

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Ten Fe, 2019
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Ten Fe, 2019

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