wie ein plötzlich aufbrausendes gewitter, das sich später in sanft-plätschernden regen verwandelte: „cloud nothings“ wirbelten für eine stunde durchs chelsea und hinterließen eindruck.

es war mal wieder einer dieser abende, an denen ich völlig unmotiviert war, und alle potentiellen konzertbegleitungen plötzlich kränkelten. na gut, dann ging es für mich eben allein ins chelsea. als ich ankam war die vorband „manic youth“ gerade am lärm machen. irgendwo zwischen post-rock und dream-pop-rock zogen sie ihre stücke wie kaugummi ewiglang auseinander und ich, ich wollte schon fast wieder umdrehen und gehen. das war absolut nicht meine musik(richtung).

ich hielt durch, auch wenn es sich wirklich schwierig gestaltete. schnell begrüßte ich noch freunde und bekannte und schlängelte mich dann nach vorne, um die nachfolgende band „cloud nothings“ in ihrer vollen pracht betrachten zu können. und als die gruppe rund um frontmann dylan baldi dann auf die bühne stolperte und ihr set begann, war ich alles andere als begeistert. es war unfassbar laut und sie schienen eher unkontrolliert auf ihre instrumente einzudreschen, als ernsthaft sowas wie musik zu fabrizieren. erst 20 minuten später, als ich mich wieder etwas weiter hinten befand in der hoffnung dadurch mein gehör noch schützen zu können, wurden ihre töne ertragbarer.

langsam entwickelte sich das set zu etwas hörbaren, zuerst noch irgendwo zwischen grunge und punk beheimatet, zogen sie später weiter zum emo-indie-rock. ich fühlte mich kurz nochmal 16 jahre alt, denn der zorn, der über die mittlerweile angenehmere musik gelegt wurde, erinnerte mich daran. je weiter die band in ihrer performance voran schritt, desto mehr gefallen fand ich daran. zwar war ich noch lichtjahre davon entfernt mich zum fan zu entwickeln, aber ich konnte immer mehr nachvollziehen, warum die anwesenden begeistert mit ihren köpfen nickten.

mir persönlich fehlte trotzdem so einiges. ich war zwar ganz hinten im konzertraum angesiedelt und verfolgte das konzert größtenteils über eine leinwand, aber selbst direkt vor der bühne wäre kaum mehr entertainment gewesen (das ergab meine fern-studie vom hintersten eck im chelsea). cloud nothings spielten ihre musik stumpf runter, gesagt wurde so gut wie nichts. natürlich, vielleicht hat die musik für sich gesprochen und ich hab das einfach nicht gecheckt, aber muss man wirklich immer ein band-studium haben, um eine show zu verstehen?

nach einer knappen stunde war es jedenfalls vorbei, ohne zugabe machte sich die band aus dem staub. okay nicht ganz: sie fanden sich am merchandise-stand ein und plauderten noch angeregt mit ihren anhängern. dank den melodiöseren songs im letzten drittel musste ich den abend glücklicherweise nicht unter fehltritt verbuchen, sondern konnte das prädikat „eigentlich eh super“ vergeben. na immerhin!

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