„es kommt immer alles anders als geplant“ – unter diesem motto stand der erste abend am wiener popfest. von weltuntergangsartigen regen über schönste stimmung im mondlicht bis zu indoor-gigs, die (noch) mehr ohren erreichen hätten sollen.

„nein, es regnet sicher nicht. am popfest hat es noch nie geregnet. es wird nicht regnen“ – und dann standen wir am ubahn-ausgang resselpark und es schüttete unaufhörlich. aber das störte mich nicht sonderlich, es musste ja schließlich irgendwann wieder aufhören und die bands, die ich sehen wollte, hatten eh erst viel später ihre auftritte. also ein bisschen ausharren und den regentropfen zusehen, wie sie nach und nach immer mehr mutige menschen durchnässten.

als der regen tatsächlich irgendwann weniger wurde, spazierten wir erst mal eine runde um das gewässer (gemeint ist der brunnen und nicht etwaige wasserlacken oder so) vor der karlskirche. zwischenstopp auf der toilette und zack, gleich mal freunde getroffen. wir wurden mitgeschleppt zu den „dives“ und sahen eine recht okaye performance. wenn ihr mich fragt: die dives sind eine clubband und kommen am besten in kleinen, abgefuckten, verschwitzen mini-venues zu geltung. vielleicht fand ichs diesmal deswegen nur so lala.

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es lässt sich derzeit scheinbar kaum vermeiden, der band „anger“ nicht über den weg zu laufen. überall sind sie die zwischendurch-und-davor-und-danach-band und ich glaube, mittlerweile hat sie ganz österreich schon mindestens einmal unabsichtlich gesehen. aufgrund anwesenheit von ein paar freunden blendete ich den gig ein bisschen aus, ausserdem will ich „anger“ erst in einem jahr oder so wieder sehen, wenn sie richtig eingespielt sind und ich das konzert genießen kann. nur dass ihr bescheid wisst, warum hier weder foto von konzertbericht folgt.

die band, die ich endlich mal wieder sehen wollte war „naked lunch„. ich hatte sie bisher nur einmal anfang der nuller jahre am donauinselfest gesehen und seitdem nie wieder. ich kann mich auch kaum noch dran erinnern. deswegen musste eine auffrischung her, obwohl, musste das wirklich sein? ich hatte schon ein bisschen angst, als mir eine bekannte von ihrer hass-liebe zu dieser gruppe erzählte und die schiefen töne erwähnte. und in der tat: töne treffen war echt nicht so die stärke von naked lunch. abseits davon kannte ich wundersamerweise mehr nummern als gedacht und die nicht so gut getroffenen töne wurden schon bald zum charmanten markenzeichen der in-die-jahre-gekommenen-gruppe. es war schon ein ganz guter auftritt, vor allem als „gustav“ auch noch auf die bühne stolperte und mitträllerte.

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meinen freund plagte zwischendurch ganz ungemütliches kopfweh. er ging während dem naked-lunch auftritt nachhause und ich? ich ging zu jenem ort, der mir von einer bekannten empfohlen wurde: das wien museum. dort wurde diesmal auch schon am donnerstag eine bühne bespielt und als ich die location betrat war ich sehr überrascht. soviele menschen waren da und lauschten „lukas antos„. und lukas antos hatte sofort meine aufmerksamkeit, denn seine stimme hatte eine ganz eigene färbung, einen ganz eigenen ton, etwas, was im austropop bisher gefehlt hat. seine dialekt-musik, sein auftreten samt seiner band – alles war stimmig und ich instant ein fan.

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wer hits hat, kann sowieso nur überzeugen. ich ging wieder aus dem wien museum raus und direkt rüber zur red bull bühne um „pressyes“ zu sehen. rene mühlberger, der kopf von pressyes, ist ein könner wenn es um songwriting und musik komponieren geht. kaum erreichten mich die ersten soundfetzen, schon ging es mir gut und ich feierte jede schallwelle die mein gehörorgan traf. diese ganz eigene wüsten-pop-musik ist wohl der allerbeste soundtrack für diesen sommer. eine der derzeit besten bands österreichs.

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last but not least huschte ich nochmal ins wien museum um endlich mal wieder „monsterheart“ zu sehen. schon vor ein paar jahren hatte ich sie am popfest begutachtet und war seither extrem angetan von ihren musikalischen machenschaften. auch diesmal, im übervollen saal des wien museums, glänzte sie nicht nur mit ihrer unfassbar guten popmusik, sondern auch mit ihrer liebenswürdigen unsicherheit. sie war so durch den wind, dass ich am liebsten aufgestanden wäre und sie umarmt hätte. am ende ist sie von der bühne davon gelaufen, begleitet von tosendem applaus. sie war wirklich wirklich gut!

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als „mavi phoenix“ auf der seebühne als große headlinerin des ersten abends gefeiert wurde, spazierte ich nochmal eine runde, quatschte nochmal mit zufällig getroffenen freunden und machte mich anschließend auf den nachhause-weg. ein guter beginn für ein sehr gutes popfest.

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