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ich wusste zwar immer, dass das blue bird festival existiert, aber da nie oder selten die riesengroßen namen vertreten waren, hatte ich mich nie drum gekümmert hinzugehen. dieses jahr war das anders – welchen reiz, welchen zauber dieses indoor-festival im porgy & bess wohl versprühen mag, wenn bereits die zwölfte ausgabe stattfindet? das und mehr wollte ich herausfinden. deswegen war ich am ersten festivaltag kurz nach beginn der ersten künstlerin „aldous harding“ in diesem wunderschönen jazz & music-club anwesend um ja nichts zu verpassen.

der erste blick rein in den konzertsaal suggerierte mir vor allem: es war schon ganz schön viel los. die ersten reihen waren mit stühlen und tischen ausgestattet und daher beliebte objekte und relativ schnell besetzt. macht nichts, ich bin ja noch jung und kann stehen. also sah ich mir ein paar nummern von „aldous harding“ an und blieb vor allem mit meinen blicken an ihrem gesicht haften; verschiedene, manchmal etwas verstörende mimiken, waren da zu erkennen. ihr styling erinnerte mich ein bisschen an die familie frankenstein – aber das war zu erwarten, denn mir wurde erzählt, dass sie eine vorliebe für „gothic novels“ hat. ähm, okay. und die musik? gitarrenklänge, langgezogene laute und gesänge und eine keyboarderin, die ich eigentlich meistens nur daneben stehen gesehen hab. war irgendwie gut, aber irgendwie nicht so mein fall. mir passierte da ein bisschen zu wenig, abseits der amüsanten gesichtsakrobatik. ich entschied mich dazu die bar zu besuchen und ein pläuschen mit einer freundin zu haben – auch für das ist ein indoor-festival ein passender ort!

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das pläuschen fiel ein bisschen länger aus und wir huschten zielstrebig in der mitte des sets wieder richtung bühne um „paul roland und frenk lebel“ in action zu sehen. or kind of. ich hatte sofort die assoziation eines geschichtenerzählers an einem winterabend vor einem kamin mit riesigen lammfell davor. genau so ein typ war paul roland. gemütlich, angenehm, fast schon in den schlaf wiegend. unterstützt von sich selbst an der gitarre, von frenk lebel an der zweiten gitarre und von einer geigenden dame, die dem ganzen immer wieder das tüpfelchen auf dem i zauberte. hach schön.

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das ein singer-songwriter-festival eher ruhig und besonnen ausfallen wird, war mir klar. auch mit der dritten künstlerin an diesem abend wurden wieder geruhsame töne angeschlagen. aber dafür in einem schönen, smaraggrünen glitzer-kleid. von rykarada parasol ist die rede, die sich mit schlagzeuger und keyboarder eine schöne ergänzung zu ihrem saiteninstrument und ihrer stimme auf die bühne geholt hatte. ihr gesangsorgan klang stärker, hymnischer als alles an diesem abend gehörte, ein bisschen dunkler, mancher drückend aber immer feierlich. und trotzdem: down-to-the-earth. ihre ansagen waren ein kontrast zum grazilen auftreten. aber: das war gut so!

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den ganzen abend lang versuchte ich das porgy & bess von all seinen blickwinkeln aus zu betrachten. mal schaute ich mir den balkon oben ganz genau an, dann nahm ich sämtliche plätze im unteren zuschauerbereich unter die lupe. als besonders fein empfand die position vorne rechts. man sah gut zur bühne, weil das der geheime treffpunkt zum niederlassen war: ganz viele leute saßen hier am boden, weil es keine anderen sitzgelegenheiten mehr gab. für den hauptact des abends, coeur de pirate, sicherte ich mir aber ein plätzchen ganz vorne links. weil: alle blickwinkel erforschen und so.

und dann kam er, der wow-effekt: ich wurde gefesselt ans bühnengeschehen, als coeur de pirate mit dem set begann. zu beginn noch ganz brav am keyboard sitzend, stand sängerin beatrice martin beim zweiten song auf und zeigte, wieviel power in ihr steckte. zerzauste haare, tätowiert an beiden armen, wilde moves und plötzlich gar nicht mehr so artig, wie sie auf den ersten blick wirkte. dazu diese weiche chanson-stimme, die zum punkigen auftreten eine spannende kombination darstellte. und dann auch noch der glitzervorhang im hintergrund. cooler geht eigentlich gar nicht!

alles was ich mir im vorfeld angehört hatte, klang auf der bühne soviel stärker, so mächtig, so gewaltig! die band, die sängerin, die bewegungen, der sound, das große ganze war ein feuerwerk, ein ewiges staunen! ja, die show hypnotisierte mich regelrecht, ich konnte weder nach links noch nach rechts schauen oder mit irgendwem kommunizieren, weil ich so fasziniert war. als höhepunkt zeichnete sich dann ihre version von leonard cohens „hallelujah“ ab: mucksmäuschenstill war es im gesamten porgy & bess, der vorhang hinter ihr funkelte, und beatrice martin aka coeur de pirate begleitete ihre traumhafte stimme selbst am keyboard. gänsehaut. wunderschön. nothing left to say ausser: danke für diesen schönen ersten abend, liebes blue bird festival.

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