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wer kann sich noch an die fm4 geburtstagsparty im vorjahr erinnern? genau, das war diese party, die ganz viel „shitstorm“ abbekommen hat – gründe dafür gab es mehrere, aber darauf will ich nicht mehr eingehen. wer sich den abend nochmal in erinnerung rufen möchte, kann das hier tun. fakt ist, dass dieser abend vom vorjahr vielen noch schwer im magen lag und sich einige leute deswegen keine karte kauften. dennoch begeisterte das line-up genügend andere menschen und somit war das fest auch in diesem jahr wieder ausverkauft! ausserdem hat fm4 versprochen alles besser zu machen – und genau darauf achtete ich dieses mal extrem. und wahrscheinlich tat dies nicht nur ich!

ich war wieder mal ganz früh vor ort, nicht nur um mich zu orientieren (das ist immer notwendig in der ottakringer brauerei) sondern auch weil ich eine band interviewen durfte (interview folgt bald!). gegen 21 uhr war ich fertig mit der fragerei und machte mir erneut einen überblick. der blick auf den timetable, der diesmal in flyerform gefühlt an wirklich jeder ecke zu haben war, verriet mir wo ich hinmusste: zum badezimmer-floor. ich wollte zumindest die ersten paar songs von „a life a song a cigarette“ hören, bevor ich mich auf den weg zu „farewell dear ghost“ auf den wohnzimmer-floor machte.

in abgespekter 3-mann-besatzung nahmen „a life a song a cigarette“ platz und brachten zumindest die vorderen reihen zum schweigen und aufmerksamen zuhören. mit respektabstand wurde gelauscht und die herrschaften präsentierten ihre stücke. viel hab ich nicht mitbekommen, aber das was ich gehört hab, hat mir wie immer sehr gut gefallen. „a life a song a cigarette“ sind von der musiklandschaft in österreich einfach nicht mehr wegzudenken, sie sind zu einer wahren institution geworden. nächstes mal nehm‘ ich mir wieder mehr zeit für ihre darbietung, versprochen!

weiter gings zum wohnzimmer-floor. „farewell dear ghost“ musizierten bereits und es waren schon ziemlich viele menschen vor ort. ich musste mich quasi durchkämpfen um irgendwo ein gutes plätzchen zu ergattern. es erwies sich als sehr schwierig für mich als kleiner mensch. denn dort wo platz gewesen wäre, war immer so eine tolle säule im weg. hmpf. das änderte sich auch im laufe des konzerts nur wenig; mein sichtfeld war immer sehr eingeschränkt. deswegen kann ich zur bühnenperformance gar nicht soviel sagen. aber gehört hab ich die band – und wie! es klang wieder einmal groß und episch und trotzdem war es irgendwie auf-dem-boden-gebliebener-indie-rock. die stimme von sänger philipp szalay noch oben drauf gab dem ganzen die krönung.

etwas später versuchte ich mich nach hinten zur technik/foh weiterzukämpfen um ein foto zu schiessen. denn die vielen fm4-gas-luftballons die aus der menge ragten und im schönen show-licht von farewell dear ghost getränkt waren, ließen die halle wie einen kunterbunten kindergeburtstag erstrahlen. ab diesem zeitpunkt wusste ich, dass sich der weg zum fm4 fest bereits gelohnt hatte. gute musik und diese kulisse, was will das herz mehr!


nach „farewell dear ghost“ leerte sich der raum etwas. ich probierte mir ein gutes plätzchen ganz vorne zu checken und landete schlussendlich in der dritten reihe. gut so. als nächstes war nämlich die „antilopen gang“ an der reihe, und diese formation war die einzige truppe auf diesem fest, die ich bisher noch nie live erlebt hatte. deswegen war meine neugierde groß. die zeit verging wie im flug, die menschen strömten wieder auf den wohnzimmer-floor und dann ging’s los. herr hermes kündigte die truppe an und dann startete ein intro, ein schlagzeugsolo auf einem aussergewöhnlichen drum-set und schlussendlich stürmte der rest der hip-hop-gang auf die bühne. mit voller wucht rappten sie los, hüpften herum, rissen alle mit! zumindest war das mein eindruck.

als die herrschaften das publikum zum bouncen aufforderten wurde ich regelrecht weggebounct. ich blieb aber standhaft und ließ mich nicht aus der ruhe bringen, denn es musste ja irgendwann mal ein etwas langsameres lied kommen, welches keine gefährlichen bounce-bewegungen beinhalten würde. und so war es dann auch. nur hatte ich dann ein anderes „problem“: die ankündigung des songs und der darauffolgende songtext. es ging um senile omas, denen man das geld aus der tasche ziehen sollte, wenn man in seinem business nichts verdient. das mag zwar alles lustig sein, wenn man das gehirn eines 16-jährigen besitzt, aber für mich war es einfach einfallslose provokation. ich beschloss weiter zu ziehen.

ich landete am keller-floor. dort war gerade die hochmotivierte truppe „grossstadtgeflüster“ am werk. dass es nicht nur meine idee war, sich die band rund um die "fickt-euch-allee" anzuschauen, merkte ich spätestens, als ich die letzten stufen runtergehen wollte. alles war voller menschen, die bühne ins hinterste eck reingepickt und ich ein bisschen ratlos, wie ich die band nun denn zu gesicht bekommen sollte. die leute waren heftig am tanzten, versperrten mir durchgänge mit ihren moves und da wo platz war, war natürlich eine säule straight ahead. irgendwann fand ich dann doch ein schlupfloch und konnte grossstadtgeflüster zumindest von der seite ein kleines bisschen sehen. das musste ich natürlich sofort mit der handykamera einfangen – nicht nur für mich, sondern auch für euch, denn ich war ja fleissig am live-tweeten auf twitter.com/wienkonzert. die dame hinter mir fand das aber nicht so toll, packte mich am arm, stieß mich weg und meinte, ich soll gefälligst wo anders mit meinem handy fotografieren. okay, da bin ich wohl direkt neben miss aggro gelandet. wie auch immer – ich sah mir noch ein paar nummern an, fand die politisch angehauchten zwischenansagen ganz cool und machte mich dann doch irgendwann vom acker. es waren zu diesem zeitpunkt einfach zuviele menschen um mich und ich brauchte dringend eine menschen-pause. also ging's raus, direkt in den hof – und ich war gleich mal positiv geflasht, dass es eine tür mit der aufschrift "eingang" gab und eine mit "ausgang". somit keine gefahr menschen zu begegnen oder menschen umzulaufen weil es ja nur eine „fahrtrichtung“ gab – ich war happy!

nach einer etwas längeren pause, einem drink und ein paar gesprächen an der bar machte ich mich wieder auf den weg richtung bühne. ich entschied mich für „ok kid“ und gegen „bloc party“. einerseits weil ich „bloc party“ bereits zig mal gesehen hab und kele fast immer unmotiviert gewirkt hat und zum anderen hatte ich „ok kid“ vom donauinselfest so positiv in erinnerung, dass ich diese auffrischen wollte. und es waren deutlich weniger menschen bei „ok kid“, das war vielleicht auch ein wichtiger grund.

als es endlich losging war ich mir sofort sicher: gute entscheidung. „ok kid“ trafen genau den nerv der zeit und passten unglaublich gut zu diesem ganzen fest und dieser abgefuckten location ganz hinten im eck am keller-floor. müsste ich die heutige generation einer band zuordenen, wäre es wahrscheinlich „ok kid“. die band wirkt auf mich meinungsstark und doch desinteressiert, bringt alte gitarrensounds mit modernen synthies in symbiose und klingt irgendwie rund und hat doch ecken und kanten.

abseits vom hörbaren war ich besonders von der bühnenpräsenz beeindruckt, vor allem vom mann an der front. er lebte seine performance richtig, suchte immer wieder kontakt zum publikum und schaffte es so, die menge nach seinen wünschen zu dirigieren. als wenn das nicht genug wäre gab es noch weitere highlights, zb einen gastauftritt von gerard, schnaps für die erste reihe und schlussendlich schmiss sich der sänger auch noch ins publikum um eine runde crowdsurfen zu gehen. ich war beeindruckt, „ok kid“ haben sich zu einem richtig guten live-act entwickelt. zu merken war das natürlich besonders gegen ende, als der applaus immer stärker wurde und schließlich zu einem nicht enden wollenden jubelmeer ausartete. zugaben kamen und noch mehr applaus folgte. und dann wars zu ende und ich war glücklich. „bloc party“ hätten das nicht toppen können.



eine verabschiedungsrunde später schaute ich noch ca. 2 minuten zu digitalism ehe ich mich auf den heimweg machte. mein fazit: es war alles besser, fm4 hat alles wieder gut gemacht. es war teilweise zwar schon voll, aber nie bedrohlich voll. die konzerte waren super, die organisation war super – es hätte nicht besser sein können. weiter so, fm4! so feiern wir gern mit euch geburtstag.

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