das stromklang fesitval brachte „brockhoff“ und „oehl“ auf die bühne – und in unsere herzen.

ich hatte immer wieder notiz davon genommen, dass das eintägige „stromklang festival“ vor dem werk in aller regelmäßigkeit stattgefunden hat. aber ich hatte es nie geschafft, einen festivaltag zu besuchen. bis zu jenem septembertag: ich hatte zeit und ich mochte die auftretenden bands, also machte ich mich auf den weg.

ich war allein vor ort aber durch glückliche zufälle, lernte ich liebe leute kennen und traf auch ein paar alte bekannte. und genau solche begegnungen machen einen konzertabend dann immer noch schöner. aber ich war nicht nur dort um leute zu treffen, sondern auch um eine portion livemusik abzuholen.

den anfang machten „brockhoff“ – bereits im juni, als sie als vorband von paolo nutini im gasometer auftraten, fand ich sie wunderbar und nun war die deutsche band endlich wieder auf einer wiener bühne. es war ein bisschen bitter, dass noch nicht allzu viel los war, aber ich konnte trotzdem jeden song vollends genießen.

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und dann kam die hauptband des abends, nämlich „oehl“ auf die kleine bühne unter den lichterketten. zugegeben, ich hatte oft die gelegenheit, aber ich zögerte eine halbe ewigkeit, endlich wieder einen oehl-auftritt anzuschauen. es gab dafür mehrere gründe, unter anderem habe ich im laufe der letzten jahre eine abneigung gegen bands entwickelt, die deutsch singen. keine ahnung, wie das passiert ist, ich war jedenfalls schon gespannt auf meine eigene reaktion auf die deutschsprachigen songs.

als die ersten songs ertönten war ich dann doch angetan. aber es lag wohl auch an der art, wie „oehl“ ihre lieder performten – es war eine eine musikalische kunstsprache, und nicht dieses plumpe singen, wie es viele andere bands ausführen. apropos sprache: im hintergrund hatte die band eine videowall, auf der die texte eingeblendet wurden. anfangs fand ich das seltsam, irgendwann machte es aber sinn – man musste nicht mehr so genau auf texte hören, man konnte eher die musik genießen und gleichzeitig die texte sehen und aufsaugen.

es war schön zu sehen, welche band-konstellation sich mittlerweile rund um sänger ariel oehl gebildet hatte – alle bandmitglieder waren so motiviert und talentiert, ich war immer wieder überrascht wenn diese plötzlich kleine soloeinlagen sangen oder mit ihren instrumenten spielten. wie hatte er diese krassen bühnenpersönlichkeiten gefunden?! aber sie musizierten nicht nur, sie tanzten auch manchmal richtig wild zusammen auf der bühne. das war unfassbar schön anzusehen!

und natürlich war ich auch ergriffen von so einigen songs – ich freute mich nach jahren endlich mal wieder „über nacht“ zu hören, aber auch „mängelexemplar“ hat ganz unerwartet etwas mit mir gemacht. bei „satt werden“ wurden wir zum klatschen aufgefordert und auch diese hymne krallte sich überraschend gut fest in meinem gedächtnis. aber zugegeben, so richtig emotional wurde ich beim song „ruh“ – der wurde nur zu dritt in einer ganz reduzierten form performt und beim refrain habe ich dann alles gefühlt. ufff. mit so einer intensität hatte ich nicht gerechnet! auch der nachfolgende song „keramik“ wurde in ähnlicher form gespielt und ich war selten so im moment, wie zu jenem zeitpunkt – auch weil am ende die ganze band hinzu kam und gemeinsam sang.

und dann war das konzert zu ende und ich frage mich tatsächlich, warum ich „oehl“ so lange ignorierte. deutsche sprache in liedern ist nicht immer furchtbar, das hatte ich jedenfalls gelernt. ich war froh, dass ich den weg auf mich genommen hatte und jener ausgabe des stromklang festivals beigewohnt hatte. und ich war nicht nur froh, dass ich wegen der musik dabei war, sondern auch wegen einer kleinen ansprache, die ariel oehl zwischendrin vorgenommen hatte – aufgrund von vorkommnissen, die nicht in ordnung sind und die das werk betreffen, hatte er seine stimme erhoben und darauf aufmerksam gemacht. und das war wichtig und richtig! fazit: das war ein abend, der bereichert hat!

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