die „editors“ waren im gasometer um mal wieder ihre hits zu präsentieren – diesmal im rahmen des best-of-albums „black gold“.
es war endlich soweit: die „editors“ gastierten im gasometer und trotz sound-unfreundlicher venue schraubte ich meine erwartungen hoch, denn immerhin fand dieser gig im rahmen eines best-of-albums statt. würde ich in den genuss aller hits kommen? würde ich die perfekte show sehen? erst ende 2018 hatte ich im linzer posthof das vergnügen mein persönliches editors-lieblingskonzert zu bestaunen. würde die hit-show im gasometer alles toppen?
bevor ich mir über die qualität des auftritts gedanken machen konnte, musste ich zuerst einige hindernisse überwinden bzw aushalten. das allererste hindernis: trotz relativ frühen erscheinen waren die ersten reihen bereits belagert. das problem an der sache: die fans sind im laufe der zeit „mitgewachsen“, einige der herrschaften in den ersten reihen waren um die zwei meter groß. ich hatte selbst in der dritten reihe ziemlich mühe, die bühne zu sehen. aber ich war stets voller hoffnung, dass mein standpunkt irgendwann passabel werden würde. nun gut. das nächste hindernis war die vorband „whispering sons„. instrumental einwandfrei, aber der gesang kratzte. er kratzte so arg, dass ich gefühlt minütlich die uhrzeit überprüfte, in der hoffnung, dass der auftritt bald zu ende sein würde. die band war einfach nicht mein fall, sorry.
einige zeit später erschienen die „editors“ endlich auf der bühne – und synchron startete auch meine keine-sicht-misere. aber am anfang war ich guter dinge und suchte mir schlupflöcher um etwas von der bühne erspähen zu können. für wenige sekunden sah ich sänger tom smith herumfetzen, er war also da, und wie er da war! da ich erst durch das album „violence“ so richtig mit der band warm geworden bin, war ich natürlich erfreut als „magazine“ als fünfte hymne erklang. smith mimte währenddessen den alleinunterhalter, zischte übers bühneparkett, schob sich sein shirt hoch, verrenkte sich für atemberaubende posen. so wie wir ihn kennen und mögen.
ich wollte den auftritt genießen, ich wollte sehen, hören und fühlen, doch es wollte nicht so wirklich funktionieren. der zwei-meter-mann in der ersten reihe stand so ungünstig vor mir, dass ich nur seine performance sehen konnte, aber nicht die von tom smith. der zwei-meter-mann – sowie seine gattin neben ihm – hatten die angewohnheit, bei so gut wie jedem song, ausufernde armbewegungen zu vollziehen. zur größe gesellte sich also auch noch gefuchtel, und ich wollte nur noch weinen. irgendwo zwischen „ocean of night“ und „a ton of love“ gab ich auf – mein konzerterlebnis wurde endgültig zerstört, damit musste ich mich abfinden.
was ich jedoch sagen kann: auch wenn ich das konzert eher gehört als gesehen habe, habe ich bemerkt wieviel energie darin steckte. und trotzdem war es vermutlich nicht die beste show der editors, natürlich weil es an mir selbst lag und ich lieber alle songs vom violence-album gehört hätte, vermutlich aber auch weil die setlist doch nicht so gut war als sie auf den ersten blick schien. irgendwie war das konzert aber trotzdem ein gutes, denn einige hits waren es einfach wert, vor ort zu sein und sie zu hören, einige hits begleiteten mich auch noch nach hause in form von ohrwürmern. was ich daraus gelernt habe? schlechte sicht wird sich nicht ändern, wenn man sich keinen besseren platz sucht. nächstes mal weiß ich es besser.