ein doppel-highlight, welches es nicht zu verpassen galt: „andy burrows“ und die „editors“ bespielten den linzer posthof. gute gründe, unter vielen weiteren, den weg von wien nach linz auf sich zu nehmen.

okay, bevor wir beginnen, ein paar nicht unwichtige facts: 1) ich war schon auf einigen editors-konzerten aber habe bis zu jenem abend noch nie eines bis zum ende durchgehalten, 2) das editors-konzert in wien im frühjahr habe ich absichtlich ausgelassen und es danach sehr bereut und 3) ich bin den editors erst seit dem album „violence“ verfallen – don’t judge me. früher waren die editors eine band, die ich nicht verstand, für die ich noch nicht bereit war. mein musikgeschmack hat sich aber weiterentwickelt und mit der letzten veröffentlichung bin auch ich auf den geschmack gekommen und habe einen zugang gefunden. deswegen musste mein freund mit mir nach linz fahren – da gab es kein entkommen.

wir fuhren in den sonnenuntergang richtung linz, kamen bei dunkelheit in der stahlstadt an, warteten eine gefühlte ewigkeit bis endlich einlass in den großen konzertsaal des posthofs war und durften dann schließlich in den genuss von „andy burrows“ kommen. andy burrwos war mir ein begriff, aber ich hatte mich nie wirklich mit ihm auseinander gesetzt. schließlich fügte sich aber alles zusammen: er war mal drummer bei „razorlight“ und bei „we are scientists“ (we are scientists erzählten mir das übrigens auch bei meinem interview im frühjahr), hat ein side-project mit tom smith von den editors welches sich „smith & burrows“ nennt und ist auch im alleingang ein ohrenschmaus. von diesem alleingang, durften wir uns dann schließlich auch überzeugen: respektvolle stille, beste akustik, schönstes licht und dann burrows, der wunderbare kompositionen gemeinsam mit seiner band zum besten gab.

natürlich, es war zu erwarten, dass es eine smith & burrows kostprobe geben würde, und es passierte dann auch wirklich: die live-premiere von „all the best moves“ drang zu ohren und alle augen im saal leuchteten. ein magischer moment. aber ebenfalls die letzte nummer, das razorlight-stück „america“, sorgte für begeisterung.

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anfangs war es noch gemütlich im saal, nach und nach verdichtete sich der publikumsbereich aber. rund um uns wurde diese besondere aktivität „konzertbesuch“ auf selfies festgehalten – ein unterfangen, das ich in wien nicht wirklich oft zu gesicht bekomme und für mich persönlich irgendwie skurril wirkte. nun ja. irgendwann ging es dann los, die „editors“ stürmten die bühne und ich war gleich mal ein bisschen geplättet und konnte mir gar nicht erklären, warum ich all die jahre immer von editors-konzerten geflüchtet war. aber jetzt war ich da, mittendrin und herr smith direkt vor mir. majestätische bewegungen zu imposanten indie-synthie-sound – früher hätte ich das als langweiligen stadionrock betitelt, nun aber sind sie sie für mich könige mit hymnen inklusive einer ganz speziellen synthesizer-note.

natürlich waren für mich besonders die stücke vom aktuellen album „violence“ interessant – diese waren mir vertraut und setzten pure euphorie frei. das hat die band vermutlich bedacht und streute immer wieder aktuelle stücke zwischen alten klassikern ein. ein guter schachzug, denn so wurde ich mit den anderen nummern auch (wieder) mehr versöhnt und verstand nach und nach welche faszination diese songs beim publikum auslösten. es fühlte sich an, als hätte all die jahre ein letztes puzzle-teil gefehlt, um dieses editors-bild zu erkennen, welches soviele menschen bereits seit ewigkeiten feiern.

sänger tom smith führte seine einzigartigen bewegungen vor, interagierte strahlend mit der menschenmenge, und brachte die anwesenden dazu, regelrechte gefühlsausbrüche bei so manchen songs zu erfahren. ganz stark zu erkennen natürlich bei den vermeintlichen abschlusshits „papillon“ und „magazine“, zwei kracher die vermutlich eisberge zum schmelzen bringen können. schließlich war es auch der gesamte zugabenteil, der nochmal so richtig schwung in die sache brachte, der nochmal für ausufernde begeisterung beim linzer publikum sorgte. und ich? ich war ebenso völlig überwältigt von der ganzen editors-show und völlig glücklich, dass wir diesen weiten weg auf uns genommen hatten.

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Editors, 2018

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