ein klavierkonzert voller überraschungen: tom odell bewies nicht nur einmal während seiner show im gasometer, was für ein hervorragender entertainer er ist.

ein nett wirkender, blonder junger mann am klavier, typ „perfekter schwiegersohn“. ich hatte die annahme, dass der auftritt von „tom odell“ vermutlich eher langweilig wird, denn was will man denn mit einem klavier schon showtechnisch groß anstellen? und ganz am anfang bestätigte sich auch diese vermutung, ab und zu stand er auf, ab und zu wandte er sich zum publikum, um dann aber auch gleich wieder zu seinem tasteninstrument zurückzukehren. nur als er einmal dann stehen blieb, in die tasten haute und zum ersten mal energie frei wurde, die ich in zusammenhang mit einem flügel nicht kannte dachte ich, okay, vielleicht wird doch alles ganz anders.

ich persönlich bin die sorte mensch, die von tom odell nur ein lied kannte. alle anderen anwesenden im ziemlich vollen gasometer kannten aber offensichtlich viel mehr. aber alles kann man ja nicht kennen, alles kann man nicht wissen. denn hätte ich gewusst, wie sich das konzert von tom odell mit der zeit entwickeln würde, hätte ich mich nicht seitlich rechts platziert. ein ziemlich ungeschickter platz, wie ich bald rausfand – ich musste mir einen anderen standort suchen. ganz hinten beim foh nämlich. erstens wegen dem (besseren) sound, zweitens wegen der lichtshow. schaut man nämlich seitlich auf die bühne, bekommt man nie das volle konzerterlebnis.

mit frontalem blick auf die bühne, und besserem hörerlebnis, wurde mir zum ersten mal bewusst, was für ein imposantes stimmorgan dieser tom odell eigentlich hatte. und während ich versuchte, wegen meiner geringen körpergröße irgendwie etwas von der bühne zu erspähen, holte herr odell plötzlich ein pärchen auf die bühne. diese hatten sich gerade im zuschauerbereich verlobt, auf der bühne wurde das nochmals wiederholt und odell war ausser sich vor freude. zumindest wirkte er so. von da an entwickelte das konzert eine ganze eigene dynamik: beim nächsten song slidete tom odell über das klavier, bewegte sich wie wild, zelebrierte das drum-solo. ein medley folgte (es klang zumindest so), welches odell dann auch noch dazu animierte auf den flügel zu klettern und wilde rockposen im blitzlicht zu vollziehen. währenddessen stürzte der bühnenbanner im hintergrund zu boden und ein neuer war zu erkennen. ich war beeindruckt.

als ich dachte, mehr highlights gehen eigentlich gar nicht mehr, teilte er während „hold me“ das publikum, spazierte durch, stand auf einer erhöhung der technikinsel und performte quasi vor meiner nase. auch das hatte ich diesem harmlos aussehenden jungen nicht zugetraut. er katapultierte sich in meiner wahrnehmung immer mehr zu einem der besten entertainer, zu einem wahren superstar. als er später wieder auf der bühne war und sich stehend auf dem flügel beklatschen ließ, wusste ich: der wird noch viel größer als er jetzt schon ist. wow, wow, wow! denn zusätzlich zu der show, zur performance von tom odell, mauserte sich auch das licht-arrangement zu einem aussergewöhnlichen hingucker. dazu kann ich nur sagen: da können sich viele lichttechniker eine gehörig große scheibe abschneiden.

der große höhepunkt der show: „another love“. eine hymne, die durch mark und bein schoss, die unweigerlich gänsehaut produzierte. ich war den tränen nahe, weil es so ergreifend war. der zugabenteil war nur noch dazu da, um ein bisschen runterzukommen, um sich zu sammeln, und vor allem um das ganze zu verarbeiten, was für eine atemberaubende show man da gerade gesehen hatte. erwartet hatte ich all das auf keinen fall, umso überraschter und glücklicher war ich am ende des abends. danke tom odell.

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