an meinem geburtstag wanderte ich ins b72. die veranstaltungsreihe „der gute club“ von ink.music bürgt für qualitativ hochwertige musik und konzerte. perfekt also um einen schönen geburtstagsabend zu verbringen, mit guter musik und einem weißen spritzer.
der abend begann mit dem supportact „desiree klaeukens“. die junge berliner singer/songwriterin kam mit verstärkung auf die bühne, nämlich ihren duettpartner florian glässing. desiree klaeukens hauchte ihre songtexte ganz zart ins mikrofon mit begleitung auf den gitarren. im ersten moment war ich beeindruckt, so schöne, angenehm ruhige musik. nach ein paar weiteren, sehr ähnlichen songs, war’s für mich dann nicht mehr so aufregend. mir fehlte irgendwie etwas, ein bisschen witz in ihren zwischenansagen vielleicht? ein bisschen mehr begeistertung, oder so. für entspannende abende im wohnzimmer wundervoll, für die konzertbühne würd ich mir allerdings ein bisschen mehr pepp wünschen. aber überzeugt euch selbst, das debutalbum „wenn die nacht den tag verdeckt“ ist seit ende jänner im handel erhältlich.
von der „höchsten eisenbahn“ kannte ich eigentlich sehr wenig bis gar nichts, war aber in die kleinen songfetzen, die ich im vorfeld hörte, sofort verliebt. deswegen war auch die vorfreude sehr groß. vielleicht ein bisschen zu groß. das singer/songwriter duo rund um francesco wilking und moritz krämer präsentierte sehr schöne, deutschsprachige songs im stil von blumfeld und tocotronic, die sogenannte „hamburger schule“. ich war immer großer fan dieser musikrichtung – und bin es natürlich auch jetzt noch.
das b72 war gut gefüllt und die herren sichtlich gut drauf. wahre spezialisten ihres faches waren auf dieser bühne, so vielfältig war die auswahl an bespielbaren musikinstrumenten – sehr beeindruckend. es hörte sich auch jeder song richtig gut an und vergleichsweise viel „fetziger“ als desiree klaeukens, was ich für ziemlich gut befand. „lebendiger“ wurde die show aber trotzdem nicht wirklich. zwar wurde mit dem publikum gescherzt und gesprochen während dem auftritt, aber irgendwie fehlte mir die hintergrundmusik. nach jedem song war es so still, man hätte eine stecknadel fallen hören können.
auf eine ganz spezielle art und weise hatte der auftritt aber was. es war als wären freunde in den eigenen vier wänden zu besuch, die halt einfach ein paar sachen auf der gitarre klimpern um dann wieder mit dem normalen klatsch und tratsch fortzufahren. sehr heimelig, sehr klein, sehr gemütlich. aber vielleicht nicht ganz das richtige um zu „feiern“. es war ein konzert für’s zuhören, für’s nachdenken, für’s genießen. und das muss ich mir eingestehen, das konnte ich an diesem abend nicht.
dennoch: wer solche intimen clubkonzerte mag, der ist mit der höchsten eisenbahn bestens beraten. die männer sind vom fach, wissen was sie spielen und berühren dann ab und zu auch noch das herz. bei einem der letzten songs („was machst du dann“) wurde dann auch sogar mitgesungen. na bitte!
Pingback: konzert #104: desiree klaeukens, niels frevert @ b72 | 21.11.2014 | wienkonzert.