als musikblogger trägt man oft den ruf mit sich, „entdecker“ von „neuem“ zu sein, trends mitzukreieren oder whatever. irgendwann pflanzt sich das so in den kopf ein, dass man wirklich das unverbrauchte aber gleichzeitig sensationelle suchen und finden will. dass da newcomer-eventreihen wie „animals of the woods“ von der verehrten agentur „ink music“ wie gerufen kam, liegt auf der hand. kurz zuvor noch erfahren, dass man den allerersten auftritt der formation „safari“ sehen wird, lies mir ein „dann sollte ich wohl besser nicht hier sein“ entkommen. ich hoffte das beste, erwartete aber eher mäßiges – denn (fast) niemand ist mit sofortiger bühnenpräsenz geboren worden.

bevor die zusammengewürfelte truppe rund um die beiden masterminds daniel und tobias hämmerle aber auf die bühne stürzen konnte, war ein talk am balkon angesagt. kurz vor 22 uhr ging es dann los. sechs personen versuchten sich unter der beleuchtung von visuals bereit zu machen. besonders ins auge stach die vorbereitete instrumentierung: synthesizer, keyboards, drumpads und daneben gitarren. ein schlagzeug war auch noch in der hintersten ecke zu finden. die spannung sowie die temperatur stieg, das b72 war gerammelt voll.

indie-pop-tronic-musik inklusive coolness faktor wummerte dann durch die boxen – die vocals übernahm nicht wie anfänglich angenommen der rollkragenpulli-träger in der mitte, sondern der lockenkopf am tasteninstrument auf der seite. ungewöhnlich aber auch nicht anders realisierbar auf so einer kleinen stage. der gesang war in meinen ohren manchmal etwas schief, aber vielleicht würde sich das legen, dachte ich mir.

tat es aber nicht. vielleicht ist schief das neue richtig, das neue „das muss so sein“. das war vielleicht auch einfach der künstlerische ausdruck, der anspruch nicht in das übliche pop-korsett zu passen. wenn man allerdings die abwegigen vocals beiseite schob, bekam man wirklich hübsche, anhörbare tunes. besonders, auch wegen dem airplay, ging „shakalaka“ ins ohr – auch wenn ich wieder mit der live-stimme etwas haderte. ich darf da nicht so kritisch sein, sagte ich mir immer wieder vor, erster auftritt und so. die sind sicher alle ur nervös. so nervös wahrscheinlich, dass das ausgedachte gesamt-live-show-konzept einfach nicht umsetzbar war, sondern in vorsichtigkeit, fast wie bei einem proberaum-gig umschlug und die einstellung „schau ma mal was draus wird“ unvermeidlich bei mir ankam.

erfahrung aus anderen bands hatten die protagonisten zwar gesammelt, aber in der gemeinsamen performance hat mir einfach noch was gefehlt. vielleicht wird das noch, beim zweiten, dritten oder vierten auftritt. man muss musikern zeit geben sich zu entwickeln und zu reifen, und vielleicht bin ich irgendwann sogar begeistert von der schiefen stimme. das anwesende publikum war es nämlich und das war schön zu sehen. noch nicht aufregend, aber immerhin nett, war mein letzter gedanke. „shakalaka“ noch als zugabe und dann ging’s nachhause.

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