das war kein herkömmlicher indie-folk-abend, das war ein lebensgefühl: the belgian blue waren in der kleinen halle der arena.
der abend begann ganz leise mit einem sanften auftritt von „rebecca lynn sprague„, die ihre gitarre bediente und darüber ihre weiche vibrato-stimme legte. so ganz konnte ich mich aber nicht auf sie konzentrieren, weil ich schon so gespannt auf die hauptband des abends war, nämlich auf „the belgian blue“. ich hatte schon soviel von ihnen gehört, hatte schon in live-videos reingehört, aber irgendwas hielt mich immer zurück, zu einem konzert von ihnen zu gehen. aber an jenem freitag abend war ich plötzlich ziemlich spontan in der arena und fieberte ihrem auftritt entgegen.
mein aufgeregt sein war berechtigt: als „the belgian blue“ die bühne beschritten und uns ihren wunderschönen indie folk entgegenschmetterten, war ich mehrere momente wirklich baff. diese lead-stimme war so kraftvoll und gleichzeitig voller gefühl, mit einer prise kantigkeit und irgendwie auch mit einer sehr einprägsamen stimmfarbe gewürzt. die dazugehörige band wirkte so motiviert und voller spielfreude, sowas hatte ich lange nicht mehr gesehen. wie eine sehr sehr sehr frühe version von mumford and sons. aber irgendwie dann auch ganz eigen, denn: sie erzählten wie sie alle in wien landeten und beim straßenmusik machen zueinander fanden. das ist die natürlichste art einer bandgründung!
für das, dass es mein allererstes „the belgian blue“ konzert war, hatte ich sofort ein vertrautes gefühl zu den songs: sie waren schön, hymnisch und mitreissend. die lieder hatten melodien, die im ohr blieben, sie vermittelten ganz viel wärme und ganz viel zuversicht, ohne zu kitschig zu wirken. es klang nicht gewollt, es klang natürlich. es klang, als hätten „the belgian blue“ nie was anderes gemacht als gemeinsam musik zu komponieren. es klang nach „die werden mal die stadthalle ausverkaufen“.
ich stand anfangs ganz vorne direkt vor der bühne und ganz vorne in der kleinen halle der arena ist kein guter ort für menschen mit guter-sound-affinität, da die lautsprecher dann „hinter“ einem stehen. ich huschte also etwas später etwas weiter nach hinten, um das volle klangspektrum aufzusaugen. und es hatte so spass gemacht, das treiben auf der bühne, aber auch im publikum zu beobachten: die band performte und hatte sichtlich spass – sie feierten förmlich die musik und den moment. und das publikum? das war begeistert – von der ersten bis zur letzten reihe. alle schwitzten, aber alle schwitzten gemeinsam zu dieser tollen musik. nicht mal der klang des banjos konnte schlechte laune verbreiten (anm. der redaktion: ein banjo ist eigentlich kein tolles instrument). am ende war ich so froh diese band endlich gesehen zu haben – und ich bin mir sicher, dass ich sie mir wieder mal zu gemüte führen werde.
















