„sam fender“ lud in die o2 arena in london und wienkonzert war auch dabei!
kurz nach einlass waren wir an jenem kalt-nassen abend vor der o2 arena um unseren weg in das innere der riesenhalle zu finden. tatsächlich gestaltete sich das nicht so einfach, zunächst standen wir in der falschen schlange und merkten erst beim ticket-check, dass wir doch weiter laufen müssen. als wir dann den richtigen eingang gefunden hatte, war es vor allem das garderoben-system, das mich beeindruckte. jedes kleidungsstück wurde fotografiert und es wurde eine digitale kartei angelegt, samt telefonnummer. ich war jedenfalls ziemlich baff, sowas hatte ich noch nie gesehen.
wir bewegten uns weiter, zunächst zum merch-stand und danach zur bar, und das alles war nicht unbedingt so zufriedenstellend. der merch-stand im inneren der halle hatte nicht soviel auswahl und die bar hatte unfassbar teure getränke. naja, was kostet die welt! mit einem getränk in der hand ging es dann in die menschenmenge und wir ergatterten einen ziemlich guten platz, ziemlich weit vorne, ohne viel mühe.
und dann ging es nach kurzer zeit bereits mit der vorband „wunderhorse“ los und ich war verblüfft – sie waren live unfassbar gut und sehr viel musik von ihnen kannte ich bereits oder war mir sehr vertraut, dank meinem offenbar ausgezeichneten spotify algorithmus. es war soviel energie im raum und vor allem beim hit „purple“ explodierte die stimmung zum ersten mal ein bisschen! was für eine hymne! ich hatte jedenfalls alles gefühlt und vielleicht kullerte mir sogar eine träne über die wange. ich war zur richtigen zeit am richtigen ort und dank „wunderhorse“ lohnte sich der hohe ticketpreis ein bisschen mehr.
ich freute mich wahnsinnig auf die hauptattraktion des abends, auf „sam fender„. nicht unbedingt auf ihn persönlich, aber auf seine musik. denn: als ich zuletzt ein konzert von ihm besuchte, war er mir höchst unsympathisch, aber ich verliebte mich direkt in seine songs und ich war gespannt, welche gefühlte ich an diesem abend in der o2 arena in london haben würde.
als er die bühne betrat wirkte er eher unsicher und nicht wie ein aufstrebender rockstar – deswegen verspürte ich diesmal keine antipathie, sondern eher ein bisschen mitleid. aber ich wollte alle „persönlichen“ gefühle verdrängen und mich auf die rock-hymnen, die lichtshow und auf die stimmung in dieser riesigen halle konzentieren. und die stimmung war großartig! und obwohl soviele menschen rund um mich herum waren, verhielten sich alle leute halbwegs angenehm.
der abend war vor allem visuell unfassbar ansprechend – es passierte viel auf der riesigen videoleinwand im hintergrund und es passierte viel mit den lichtkörpern, die von oben herab hingen. aber, das war auch gut so, dass viel passierte, das war auch nötig in so einer riesengroßen location. aber so umwerfend die ganze visuals-licht-show auch war, so sehr wollte ich „mehr“ von sam fender sehen – die gitarre hatte er meist so weit oben angelegt, dass er wie ein gitarren-anfänger aussah (hintergrund: meine gitarrenlehrerin sagte das zumindest immer, dass je weiter oben die gitarre, desto einfach kann man akkorde greifen und desto mehr sicherheit hat man, und das brauchen vor allem anfänger). gleichzeitig wirkte er so unfassbar unsicher. einmal meinte er sogar, er würde nicht viel sagen wollen, weil er eh nur blödsinn erzählen würde. aber vielleicht hätte dieser blödsinn seiner show ein bisschen mehr persönlichkeit gegeben? wir hatten so einfach nur seine songs und unseren eigenen interpretationsspielraum. okay, einmal gab es kinderfotos von sam fender auf der riesengroßen videoleinwand zu sehen und das war somit der einzige, kleine einblick in sein leben.
abseits von der kaum vorhandenen interaktion mit dem publikum war das konzert musiktechnisch schon sehr gut. die instrumente wurden sauber gespiel, das saxophon an den richtigen stellen eingesetzt und die stimme von sam fender legte sich stark über jedes musikstück drüber. einmal spielte er sogar das the-clash-cover „london calling“ und das war eine willkommene abwechslung zu seinen eigenen hits. meine highlights seiner eigenen songs? „getting started“, „will we talk?“, „people watching“ und dann durchgehend die letzten fünf songs ab „spit of you“. und ab dem zeitpunkt startete auch das grande finale, mit viele zusätzlichen extras: bei „the dying light“ gab es einen konfettiregen und ich war voller glückseligkeit weil die konfettis direkt über meinem kopf taumelten. „seventeen going under“ verschaffte mir unfassbar viel gänsehaut, weil alle anwesenden ganz laut mitsangen – auch dank dem text auf der videoleinwand.
dann verschwand sam fender kurz mit seiner band hinter der bühne, ehe sie für die zugaben wieder zurückkamen. der nächste song, der ertönte, war „wild grey ocean“ und dieser stand nicht auf der offiziellen setlist. nicht nur deswegen erfreute ich mich an dem song, sondern auch weil er zu meinen lieblingssongs zählt. als letzten song durften wir den hit „hypersonic missiles“ genießen, wieder mit konfettiregen und am ende sogar einem indoor-feuerwerk direkt über unseren köpfen. kurz gesagt, die setlist war ein traum, denn jedes meiner lieblingslieder fand darauf platz und das obwohl die setlist wirklich unfassbar kurz war für den stolzen ticketpreis, den wir gezahlt hatten (knapp 100 euro pro ticket für 18 songs). am ende hatte sich der abend schon gelohnt – ich hoffe einfach, dass ich beim nächsten sam fender konzert weder antipathie noch mitleid verspüre, sondern einfach nur staunen werde, was für ein rockstar aus ihm geworden ist!