die „beatsteaks“ zelebrierten die nostalgie in der wiener arena.

das letzte open air konzert in der wiener arena war für jenen mittwoch abend angesetzt. überpünktlichst kam ich am ort des geschehens an – bei bestem, leicht kühlen wetter – und wartete mit vielen alten bekannten auf den beginn des spektakels. auf die audienz der „beatsteaks“. aber bis es soweit war, musste noch einige zeit vergehen.

um 19:40 uhr ging es dann schließlich mit der vorband „the sixsters“ los. und ich hatte aus unerfindlichen gründen relativ hohe erwartungen. als ich aber dann die ersten songs wahrnahm, wusste ich nicht, wie ich dieses set überstehen würde. die stimme der hauptsängerin quietschte in alle erdenklichen richtungen, die musik klang flach und blechern und ich hatte das gefühl, ich würde eine schulband bei ihrem ersten auftritt beobachten. vielleicht war ich an der wahrnehmung auch selber schuld, weil ich mich im vergangenen jahr sehr viel mit glatten, spektakulären super-shows beschäftigte. jedenfalls waren „the sixsters“ einfach gar nicht mein ding und es kostete mich überwindung ein mini-handyvideo zu machen, weil ich die musik einfach wirklich nicht gut fand. zu gute halten muss ich ihnen jedoch, dass sie motiviert auf der bühne herumhüpften und ein paar nette posen hinlegten. immerhin!

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gegen 20:40 uhr stürzten sich dann die „beatsteaks“ auf die open air bühne der arena. mit den songs „jane became insane“, „hail to the freaks“ und „summer“ beglückten sie die treue österreichische fangemeinde gleich mal mit einer menge lieblingshits. vielleicht machten sie das auch deswegen um das publikum wohlgesonnen zu stimmen – denn es folgten neue songs und die gute stimmung war vorerst nicht mehr anzutreffen. da half es auch nicht, dass sich arnim der menschenmenge annäherte. die fangemeinde war eben eine mitgealterte masse, die eigentlich nur die alten songs hören wollte.

zum glück gestalteten sie ihre setlist so, dass der treue konzertbesucher schnell wieder in den genuss von bekannten nummern kam. insgesamt vier neue nummern mischten sie in den alte-hits-cocktail und das war mehr als genug. mit den alten hits kam auch wieder bessere laune! zumindest vermutete ich das. denn es machte sich bald bemerkbar, dass sowohl band als auch publikum doch sehr gealtert waren. zur musik tanzen? nicht mit uns! da musste arnim schon mehrmals hintereinander fragen, bis sich kleine bewegungen im publikumsbereich abzeichneten. die allermeisten anwesenden standen da, nippten am getränk und erfreuten sich wahrscheinlich eher an den erinnerungen, die wach wurden, während sie von den hits umschlungen wurden. ich nehme mich da nicht aus, auch ich hatte bilder vor meinem inneren auge – festivalgigs der beatsteaks vor 15 jahren, als sie gerade die allergrößte band der welt waren und alle menschen von der ersten bis zur letzten reihe komplett ausflippten. (okay, die allergrößte band der welt waren sie nie, aber fast!)

aber nicht nur das publikum war alt und müde geworden, auch die „beatsteaks“ selbst hatten schon wildere auftritte. arnim hielt sich generell eher zurück, machte mal was mit den armen, konzentrierte sich aber meistens auf seine gitarre. wenn er sich zum publikum bemühte, sah man ihm an, dass er auch froh war, wieder auf der bühne zurück zu sein. klettereinlagen abseits der bühne, so wie früher? die zeiten sind vorbei. auch die restliche band wirkte, bis auf ein paar ausnahmen, eher bewegungsfaul. man kann es ihnen aber auch nicht verübeln! wie auch immer – ich gehörte jedenfalls zum nostalgie-publikum und war erfreut, dass viele von meinen lieblingshits ihren weg in die setlist gefunden hatten. mehr wollte ich auch gar nicht. ich hatte an jenem abend mein fünfzehntes beatsteaks-konzert besucht, mein besuchsgrund waren schon immer die hits, die mich an meine vergangenheit erinnerten.

besonders als sich das konzert dem ende neigte, wurde es immer besser. der letzte song vor dem zugabenblock war „let me in“ und das obligatorische zu-boden-gehen-um-dann-aufzuspringen wurde durchgeführt, nur mit dem unterschied, dass die „beatsteaks“ in dieser tätigkeit das original waren und das schon immer machten und keinem bühnenshowtrend hinterher jagten. das war schön und fühlte sich richtig an! danach verschwand die band kurz hinter der bühne um dann mit meinem traum-zugabenblock zurückzukehren: „hand in hand“, „milk & honey“ und „atomic love“. es kann sein, dass mir während „milk & honey“ kurz eine träne über die wange gelaufen war, weil mich der ultimative nostalgie-flashback traf.

die band verabschiedete sich nach diesem killer-zugabenblock, und es wirkte, als wäre der konzertabend beendet worden. viele leute verließen das open air areal der arena, als plötzlich nach vielen minuten die „beatsteaks“ nochmal auf der bühne erschienen und noch „barfrau“ und „schlecht“ nachschossen. zugegeben: man hatte nichts verpasst, wenn man das verpasst hatte, aber irgendwie war es auch besonders, wenn man noch da war.

alles in allem war es ein solider beatsteaks-auftritt und ich werde wohl auch in den kommenden jahrzehnten zu jedem weiteren auftritt pilgern, den sie im arena-areal absolvieren werden. aber: eine sensationelle show war das nicht. aber deswegen war ich auch nicht dort. denn: ich besuche beatsteaks-konzerte grundsätzlich, wie soviele andere auch, wegen der nostalgie, wegen den erinnerungen, wegen freunden, die man nie trifft außer auf einem beatsteaks-konzert. und das ist okay.

Beatsteaks Setlist Sommer Arena, Vienna, Austria, Please Tour 2024


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