festivalfeeling zwischen backsteinhäuser und bäume: „good neighbours“, „giant rooks“ und „jungle“ sorgten für einen tanzbaren abend!

ich kann mich noch an die ersten male erinnern, als ich in die metastadt pilgerte und mir die anreise wie eine halbe ewigkeit vorkam und das gelände so fremd war, dass ich mir nicht vorstellen konnte, mich dort jemals wohl zu fühlen. ein paar jahre später ist nun alles anders: die metastadt hat sich etabliert, die metastadt open airs fühlen sich mittlerweile wie kleine festivals an, das gelände bezirzt mit schönen bäumen und noch schöneren sonnenuntergängen direkt neben/hinter der bühne und das musikprogramm ist meist auch ein kleines highlight für sich. auch in dieser saison sprach mich einiges an, zum beispiel jener abend mit „good neighbours“ und „jungle“.

ich war ein bisschen aufgeregt, denn ich wollte unbedingt so früh wie möglich vor ort sein und keinesfalls die erste band des abends, nämlich „good neighbours„, verpassen. ich war gerade so reingekippt auf ihr sabrina-carpenter-cover und war deswegen noch vorfreudiger auf ihren auftritt. nun ja, gesagt, getan! ich war kurz nach einlass vor ort, machte einen rundgang über das gelände und fand mich dann ganz vorne ein. denn ganz vorne mitten im geschehen kann ich irgendwie am allermeisten ein konzert genießen. umringt von freunden tanzte ich zu bekannten aber auch unbekannten tunes – und nie klang indie-mukke so sehr nach sommer wie von „good neighbours“. auch fand ich die band unfassbar sympathisch und sie wirkten sehr motiviert und dankbar! so motiviert, dass es auch die allseits bekannte interaktion in-die-knie-gehen-und-dann-springen gab. leider spielte die gruppe das sabrina-carpenter-cover nur während dem soundcheck, aber nicht während dem konzert. das machte mich ein bisschen traurig, aber gleichzeitig entdeckte ich meine liebe zu anderen good-neighbours-bangern, und somit war am ende dann doch alles gut! hoffentlich treibt es die gruppe bald wieder nach österreich, es war schon sehr fein mit ihnen!

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mein verhältnis zur zweiten band des tages bzw abends, nämlich „giant rooks“ ist sehr ambivalent – ich verstehe in gewisser hinsich den hype um die deutsche indie-gruppe und war auch ganz zu beginn dabei und angetan, als sie noch auf kleinen bühnen wie im b72 spielten. aber dann ging die verbindung irgendwie verloren und mittlerweile finde ich „giant rooks“ irgendwie extrem unsympathisch und abgehoben. oder besser gesagt: giant rooks ist eher nur noch der sänger frederik, die restliche band wirkt irgendwie, als wären sie zwar dabei aber finden nicht den anschluss.

mein gedanken und empfindungen gegenüber der band verstärkte sich einmal mehr als sie die bühne betraten. das herumgehüpfe und auf-die-trommel-drauf-schlagen von sänger frederik war zwar grundsätzlich nett, aber die songs klangen trotzdem nach more-of-the-same anstatt mir im kopf zu bleiben. und ein stylischer sänger macht leider auch nicht eine komplette band stylisch. früher wirkte die gruppe noch mehr wie eine einheit (wahrscheinlich weil sie alle die gleichen frisuren hatten), heute ist es nur sänger „fred“ und irgendwelche musiker im hintergrund.

tatsächlich langweilte ich mich so sehr, dass ich beschloss lieber weiter das gelände zu erkunden als mir weiter das konzert von ganz vorne anzuschauen. erst am ende huschte ich zurück zu meinen freunden und war dann sehr froh, als „giant rooks“ nach einer gefühlten ewigkeit endlich ihr set beendeten.

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und dann war es an der zeit für die letzte band des abends, nämlich „jungle„. ich hatte die gruppe bereits zweimal in sehr unterschiedlichen settings gesehen und wusste was mich erwartet und deswegen wusste ich eigentlich schon im vorfeld, dass ich weder überrascht noch enttäuscht werden würde. eigentlich ein beruhigendes gefühl irgendwie, aber auch ein bisschen schade, dass ich kein aufgeregtes kribbeln verspürte. nun gut.

das duo kam samt großer entourage aufs bühneparkett und ließ natürlich zuallererst das bühnenlicht rundherum die show-arbeit machen. die beiden hauptprotagonisten versteckten sich anfangs noch hinter ihren synthesizern und wirkten sehr unnahbar – auch weil man sie einfach nicht wirklich sehen konnte (zumindest von meinen gewählten perspektiven). irgendwann wurden mal kurz die arme in die höhe geschmissen, irgendwann präsentierten sie sich auch ein kleines bisschen ihrem publikum, aber großteils waren sie damit beschäftigt, ihre instrumente zu bedienen. für „jungle“ war es wichtig, ein tanzbares set zu präsentieren – mit fließenden übergängen um kein wort ans publikum richten zu müssen.

es wurde immer klarer, dass wir eher einer open-air-disco mit atemberaubender licht-show beiwohnten, anstatt einem trandionellen konzert samt interaktion oder ähnlichem. ich tauchte öfter in die menge ein, sah tanzende, schwankende aber vor allem gedanken-versunkenen menschen und merkte, wie sie in der menschenansammlung schwammen und sich der musik hingaben. es war mitten drin im getümmel gar nicht so wichtig, was das duo samt mitmusikern auf der bühne fabrizierte, wichtig war, dass die musik ankam und zum tanzen animierte.

und so war dieses konzert eher eines zum augen schließen und mitwippen/tanzen oder zum lichtshow-verfolgen – aber es war keines für große emotionen oder eines für zusammengehörigkeit. es war gute soulige, elektronische musik für freunde von aufregenden visuals – aber es war eben nicht mehr. ich hatte genau das erwartet und war zufrieden am ende des tages. aber ich hätte mich auch gefreut wenn sich „jungle“ etwas abgefahrenes ausgedacht hätten… vielleicht in 10 jahren oder so!

alles in allem war es fein in der metastadt – festivalfeeling für einen tag war nie so nahe und doch – öffi-mäßig-gesehen – so weit weg. ich komme wieder, keine frage. mittlerweile würde ich die metastadt wahrscheinlich sogar vermissen – denn ein bisschen abwechslung bei konzertvenues ist wunderbar!

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