heißer konzertsaal in kombination mit chilliger musik? das kann nur eines bedeuten: telquist war in der stadt!

ausverkaufte chelsea-konzerte bedeuten immer, dass es ratsam ist, zumindest 10-20 minuten vor dem beginn des support-acts den konzertraum zu betreten. denn dann kann man sich einen platz aussuchen und muss nicht die freiräume nehmen, die noch übrig sind. und genau das taten wir. denn an jenem abend war ich sehr gespannt auf den opening-act „lorenz ambeek„. ich hatte ihn noch nie gesehen, aber den namen schon öfters gelesen und war neugierig. und als er dann gemeinsam mit seiner band pünktlichst die bühne betrat und zu musizieren begann, war ich sehr positiv überrascht. diese schöne, gemütliche indie-musik war so stimmungsvoll, so voller melodien und extrem ohrwurm-lastig. ich hatte ständig den gedanken „dieser song ist ein hit“ und zückte mehr als einmal die handyfilmkamera.

besonders schön fand ich die szenerie, als lorenz ambeek in einen schönen lichtkegel getaucht wurde und er dann regelrecht in einem verwaschenen gitarrensolo versank oder besser gesagt: zu schweben begann. das war während dem song „macgyver“, der mir sowieso nah ging, weil es ein song über einen verstorbenen war, aber in kombination mit diesem gitarrenteil… ich war einfach hin und weg. und dass es mir passiert, während einem support-act hin und weg zu sein – das muss was heißen! ich war jedenfalls sehr froh darüber früh genug vor ort gewesen zu sein und freu mich bereits auf die nächste show von ihm!

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meine erwartungen an „telquist„, der hauptband bzw hauptkünstler des abends, waren enorm hoch. denn aufgrund sehr guter playlist-platzierungen wurden mir ein paar songs von ihm immer wieder in meinen hör-alltag gespült und ich hatte das gefühl, es gab einen regelrecht hype und den einen oder anderen song. und ich dachte, der hype würde sich während dem konzert fortsetzen. aber eine playlist ist nicht das richtige leben. denn als telquist mit seinem set startete, war ich fast ein bisschen enttäuscht. ja, wir kamen in den genuss von schöner musik, aber der künstler selbst wirkte eher distanziert und stand meistens nur an einer stelle, statt irgendwie bewegung in die sache zu bringen. schuld daran waren natürlich auch die songs – wenn man viel text hat, muss man viel am mikro stehen und kann nur wenig show bieten. immerhin war die bühne mit sträuchern dekoriert!

ich versuchte mit dem zufrieden zu sein, was telquist zu bieten hatte. und das waren ganz chillige, smoothe tunes zum augen schließen – idealerweise träumte man sich währenddessen in eine beachbar, auf dem liegestuhl liegend, mit einer sanften brise wind, die durchs haar pfeift und einem bunten cocktail in der hand. als ich die augen öffnete war ich aber im dunklen chelsea mit einem makava in der hand – auch nicht schlecht, aber nicht das gleiche wie in meiner vorstellung. naja. zwischen den eh schon gemütlichen smoothen tunes kamen auch immer wieder noch langsamere stücke, die manchmal ein bisschen in hymnen mündeten – das fand ich schön, aber so ganz vom hocker reissen wollte mich das ganze trotzdem nicht. eigentlich war ich ja ein großer fan vom hit „mojo“, aber selbst der stach nicht so heraus, wie ich es mir wünschte. aber dann etwas später, dann kam ein song, den ich richtig feierte, aber dessen titel ich leider nicht herausfinden konnte. es war jedenfalls so einer schöner, quietschender einspieler immer zu hören, und das löste zum ersten mal begeisterungsstürme in mir aus. ich glaub genau diese art von quietschen braucht telquist, um seiner samtige, ruhige stimme ein bisschen mehr ausdruck zu verleihen und ein bisschen mehr kontrast zu geben.

am ende hatte ich das gefühl, ein sehr nettes konzert gesehen zu haben, aber es fehlte einfach ein bisschen der schwung, die einzigartigkeit, und auch ein bisschen die liebe zum publikum. man merkte, dass telquist müde war, müde vom touren, müde von allem. und darunter leidete auch ein bisschen die interaktion mit der anwesenden menschenmenge. wie auch immer – nächstes mal dann mit mehr quietschen und mehr bewegung, dann kann ein telquist-konzert echt eine großartige erfahrung für alle werden!

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