eine musikalische umarmung: „friska viljor“ spielten ein wohlfühl-set im flex!
ein konzert von „friska viljor“ ist wie eine speise, die man einfach immer essen kann. und genau deswegen pilgerten wir an jenem montag abend ins flex um eine portion comfort music abzuholen. wir kamen kurz vor konzertbeginn der vorband im flex an und der anblick war erst mal etwas ernüchternd: nur eine handvoll menschen war anwesend. aber so ist das wohl bei comfort music: das publikum hat keine eile, denn sie wissen, dass egal wo sie stehen werden, es ein schöner abend wird.
irgendwann aber war es soweit und die support-gruppe „days of august“ aus norwegen kam auf die bühne und die menschentraube vor jener wuchs rapide an. huch. glück gehabt. nicht, dass die band noch glaubt, es gibt keine musikinteressierten menschen in wien! „days of august“ musizierten ganz sanft vor sich hin und gaben in jeder songpause zu verstehen, dass sie unfassbar nervös waren und noch nicht oft geübt hatten, mit dem publikum zu sprechen. immerhin wussten sie in welcher stadt sie waren und meinten einmal, dass sie red bull mögen. der indie-folk war ganz nett anzuhören, aber in erinnerung blieb mir leider nur die energy-drink-geschichte.
eine kleine umbaupause später war es dann auch schon an der zeit für die wohlfühlband „friska viljor„. als opener wählten sie den song „sabine rath“ und ich war sehr perplex. die beiden hauptprotagonisten joakim und daniel zeigten nur ihre rücken, überhaupt waren nur ihre silhouetten zu sehen. ich wusste nicht, ob es nur ein „intro“ war oder ein vollständiger song, denn der deutsche gesang kam hauptsächlich vom playback. nach diesem verwirrenden start ging es aber wie gewohnt los oder besser gesagt weiter und sie starteten mit hits wie „we are happy“ und „gold“. die schrulligen indie-rock songs animierten das publikum zum tanzen und zum dauergrinsen. es war fast schon gruselig wie ausgelassen fröhlich die anwesende menschenmasse war.
viele friska viljor konzerte sind ähnlich, doch diesmal hatten sie sich etwas sehr cooles einfallen lassen: ein akustik-set zu zweit. das coole daran war aber nicht die tatsache, dass sie zu zweit waren, sondern dass sie ursprünglich wildere songs in einer ganz ruhigen version spielten und den vertrauten lieder komplett neues leben einhauchten. ich war wirklich sehr angetan von den neuen versionen und stellte mir in gedanken bereits ein album mit songs in dieser machart vor. wie wunderbar wäre das! nach drei sehr schönen akustik-nummern kehrte der rest der band wieder auf die bühne zurück und dann ging es erst so richtig los. ein hit nach dem anderen wurde durch die boxen gejagt – „on and on“, „wohlwill“, „oh oh“ und „arpeggio“! ich war sehr glücklich soviele altbekannte lieblingssongs zu hören und der rest des publikums ebenso. „friska viljor“ betonten auch immer wieder, wir sollten uns einfach denken, es wäre freitag und nicht montag – let’s do something out of the ordinary! und ja, tatsächlich, selten war ich glücklicher an einem montag abend.
eigentlich war es klar, dass „friska viljor“ die bereits sehr ausgelassene, fröhliche stimmung noch steigern konnten, aber der umstand wie es passieren würde, war eine überraschung. die zugabe wurde nicht von der bühne aus angestimmt, sondern plötzlich standen beide musiker auf dem merchandise-stand und stimmten „shotgun sister“ an. irgendwann landeten sie mitten im publikum und sangen gemeinsam mit allen menschen rundherum. joakim fragte am ende noch „are you happy now?“ und absolut niemand im raum konnte das verneinen. alle jubelten, alle feierten, alle waren richtig richtig glücklich. wenn „friska viljor“ eines können, dann das, dass sie jeden noch so grauen tag mit ihrer musik in ein kunterbuntes meisterwerk verwandeln könnte. danke dafür!