„hollow coves“ sind eigentlich für hintergrundmusik bekannt, legten aber dennoch einen unerwartet guten auftritt in der simm city hin!

ich pilgerte an jenem donnerstag abend wohl aus demselben grund wie viele andere in die simm city: nämlich wegen dem instagram/tiktok-hit „coastline“ von „hollow coves“. gefühlt jeder hat den song schon mal als hintergrundmusik für strandszenen benutzt und deswegen wollte ich wissen, welche band dahinter steckt. gesagt, getan. die simm city fand ich – wie immer – nicht als den passendsten ort für dieses ereignis, aber hauptsache die gruppe fand überhaupt den weg nach wien!

bevor es mit „hollow coves“ los ging, kamen wir noch in den genuss von „garrett kato„, einem kanadier, der nach australien zog um dort straßenmusik zu machen und nun auf richtigen bühnen steht. ganz allein mit der gitarre performte er seine ruhigen, traurigen songs und das publikum hatte natürlich nichts besseres zu tun als zu quatschen. auch dem künstler selbst fiel das natürlich auf und für einen song lang bat er das publikum kurz die gespräche einzustellen. das klappte tatsächlich, aber eben nur für einen song lang. insgesamt war sein auftritt ganz nett, es hatte sich jedenfalls gelohnt früher vor ort zu sein.

hollow coves„, ein duo aus australien, stürmte die bühne samt band, während sie in kreisendes scheinwerferlicht getaucht wurde. überhaupt war das lichtkonzept sehr eigen: die gruppe wurde teilweise eher von der seite und von unten beleuchtet, statt von oben und irgendwie war das schräg. es erzeugte in mir den eindruck, als wäre der lichttechniker auf koffein und übermotiviert und als wäre „schöne lichtstimmung erzeugen“ nicht unbedingt in seinem repertoire. aber was weiß ich schon. jedenfalls trumpfte die band gleich mit dem zweiten song ordentlich auf: sie spielten den hit „the woods“ und ein großer jubel ging durch die reihen. auch ich war positiv überrascht – ich hatte irgendwie mit einem langweiligen set gerechnet, aber sehr bald überzeugten sie mich, dass sie ihre setlist sehr gut durchdacht hatten. vielleicht schreckte es mich ab, weil ryan henderson zu beginn am keyboard saß, aber bald schon stand er auf und wechselte zu gitarre und zu tanzbewegungen! zunächst zwar zaghaft, aber mit der zeit wackelten sie ein bisschen mehr mit ihren hintern.

apropos tanzbewegungen: vor allem der verrückte bassist mit weiter hose und kapperl hatte es tanztechnisch wirklich drauf. manchmal stahl er mit seinen bewegungen den anderen sogar ein bisschen die show, aber das ist nur meine meinung. und wenn wir schon beim thema bewegung sind: wenn man sich zu musik bewegen kann, bedeutet das wohl auch, dass sie nicht nur aus instagram/tiktok-balladen besteht! tatsächlich überraschten mich „hollow coves“ in dieser hinsicht dann doch ein bisschen – ich hatte eine folk-ballade nach der anderen erwartet, aber sie trumpften auch mit poppigeren und teilweise sogar country-mäßigen liedern auf. ein bisschen schneller, ein bisschen tanzbarer und immer mit sich schnell bewegendem licht. richtig begeistert war ich von „harder to fake it“, vielleicht aber auch, weil direkt vor mir eine junge dame tanzte, die den song richtig gefühlt hatte. songliebe ist ansteckend! auch ansteckend war die melancholische stimmung während dem song „evermore“ – sänger matt carins saß auf einem barhocker ganz allein auf der bühne (oder zumindest war sonst niemand zu sehen) und performte diesmal in seiner sehr schönen, gelb-orangenen lichtstimmung. das fand ich sehr schön.

und dann kam der wilde, interaktive teil! bei „photographs“ wurde das publikum aufgefordert mitzusingen, bei „the open road“ klatschten alle im takt mit und bei „anew“ gingen alle zu boden um dann voller ekstase wieder aufzuspringen und mit der band zu tanzen. das war beeindruckend. und dann kam der zugabenblock mit dem hit „coastline“ – und tatsächlich ging dieser ein bisschen unter. alle anderen songs waren schon kleine banger, aber „coastline“ wirkte tatsächlich eher nicht so hymnisch, eher für ruhige momente. in jener aufgeheizten, euphorischen stimmung, war diese zugabe dann doch eine fürs mit-dem-handy-mitfilmen, weil tanzen konnte man dazu nicht. mit der umso mitreissenderen hymne „milk & honey“ wurde das konzert nochmal gebührend gefeiert und abgeschlossen. meine bedenken, dass der auftritt langweilig werden könnte, waren bereits zu beginn weg – es war ein durch und durch schönes, dahingaloppierendes folk-indie-pop-country-konzert, mit vielen highlights, die ich nicht erwartet hätte.

Diese Website benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.