es war ein intimer und explosiver abend, der noch lange in erinnerng bleiben wird: durchstarterin „cmat“ performte im b72 und brachte uns eine legendäre show mit!
also es war so: ich war eigentlich gar nicht motiviert für dieses konzert, aber ich wollte meiner musikjournalistischen aufgabe nachgehen und diesen hype rund um „cmat“ verstehen. also war ich an jenem abend kurz nach einlass im b72 und etwas verwundert, dass die ersten zwei reihen schon besetzt waren. ufff. für mich als kleiner mensch war das etwas ungünstig, denn alle bereits anwesenden waren viel größer als ich. und normalerweise ist es nicht meine art, aber an jenem abend sprang ich über meinen schatten und führte mit den menschen rund um mich smalltalk – vor allem um abzuklären ob ich für ein paar fotos in die erste reihe huschen könne (und mich gleich danach auch wieder verzupfen würde). und: es war alles gar kein problem, im gegenteil, all meine gesprächspartner_innen waren supernett. mir fiel ein großer stein vom herzen!
der musikalische teil des abends begann dann mit der support-sängerin „niamh regan„, die sich alleine mit ihrer gitarre auf der bühne präsentierte. leider war das publikum großteils mit plaudern beschäftigt. die künstlerin sprach den redefluss des publikums sogar einmal an, gebracht hatte es allerdings nicht viel. aber man darf es dem publikum auch nicht verübeln: die musik von regan war nette, knautschige country-mukke, aber leider nur mit wenigen abstufungen. dennoch: niemand hat es verdient, nur als hintergrundmusik für bierkonsum verwendet zu werden. seid doch alle ein bisschen respektvoller zu support-künstler_innen!
und dann, einige zeit später, wurde „cmat“ von ganz hinten nach ganz vorne, durch dichtes menschengewusel, auf die bühne getragen. schon allein dieses erscheinen sprach für sich. ich war zunächst noch etwas im zweifel, vor allem weil sie von der zusammenstellung ihres bühnenoutfits erzählte, welches sie in einem wiener billigladen erstanden hatte – es sah nicht unbedingt hochwertig aus. aber auch „cmat“ sprach von ihren zweifeln, denn das b72 war nun auch nicht wirklich eine adäquate bühne für eine künstlerin, die in irland bereits zwei nummer-eins-alben hatte. und so waren wir wohl alle ein bisschen erwartungslos aber auch gespannt, wo die reise hingehen würde.
mit dem song „california“ startete die sängerin relativ gemütlich in ihre show, aber schon bald wendete sich das blatt: sie glänzte während der performance nämlich nicht nur mit ihrer stimme, sondern auch vor allem mit ihrer präsenz und ihrer beweglichkeit. sie brachte richtig viele dancemoves rein – aber nicht nur sie war darum bemüht, auch ihre band! denn ihre in einheitskleidung anwesende musikkapelle war sehr bedacht darauf nicht nur spass an der musik, sondern auch spass am gemeinsamen tanz auf der bühne rüber zu bringen – manchmal sogar mit choreographie! sehr schnell wurde mir bewusst: ich sah da gerade etwas ganz außergewöhnliches! außergewöhnlich war auch, dass „cmat“ ziemlich am anfang der show einen cowboyhut von einer besucherin geschenkt bekommen hatte. dieser wurde natürlich immer wieder passend eingesetzt oder besser gesagt aufgesetzt.
je weiter das konzert voran schritt, umso sprachloser wurde ich: ich hatte nicht erwartet, dass dieser auftritt so eine intensität haben würde. auch alle songhighlights hatten allesamt etwas mit intensität zu tun: während „can’t make up my mind“ sprang „cmat“ ins publikum und sang gemeinsam mit dem publikum, inklusive aller verfügbaren emotionen. ich war so perplex und hatte keine ahnung, dass das erst der anfang war. denn das was während „no more virgos“ abging, war noch unglaublicher und wirklich kaum mehr in worte zu fassen. „cmat“ sprang nämlich erneut ins publikum, zählte einen countdown runter und dann sprang und sang wirklich jeder einzelne b72-besucher! ich hatte noch nie so eine explosive stimmung gesehen, ich hatte noch nie musikerin mit dem publikum derart verschmelzen gesehen! ich hatte gänsehaut, überall. das war richtig krass!
spätestens ab diesem zeitpunkt waren alle menschen in diesem raum eine einheit, es gab keine abstufungen mehr. zum runterkommen gab es immer wieder low-tempo-performances zwischen cmat und ihren keyboarder und hui, das wurde einem manchmal schon richtig warm beim zuschauen. als wir etwas später kurz vor dem song „i wanna be a cowboy“ aufgefordert wurden, im gleichtakt seitschritte zu machen, wirkte das auf den ersten blick ein bisschen seltsam. aber in wirklichkeit war es richtig eindrucksvoll, welche dynamik sich entwickelte, als das gesamte publikum erneut gemeinsam in bewegung war und jedes wort der cowboy-hymne mitsingen konnte.
das große finale fand natürlich während dem allerletzten song „stay for something“ statt – wir kamen nicht nur in den genuss von diesem wunderschönen lied sondern auch in den genuss einer gefühlsexplosion sondergleichen. diese gefühlsexplosion gipfelte dann in einer crowdsurfing-einlage von der singenden „cmat“ und wow, das war nochmal so richtig besonders. als die musik dann verstummte, die musiker_innen sich von der bühne verabschiedenen blieb eine jubelnde menschenansammlung zurück! dieser ganze abend war in einem superintim rahmen und strotzte nur so vor intensität und verrücktheit. nach dem auftritt stolperte ich schließlich raus in die nacht und dachte mir nur: „wow, passierte das alles gerade wirklich?!“