den geburtstag von radio fm4 auf mehreren floors in der ottakringer brauerei zu feiern, ist jedes jahr aufs neue ein wunderbares ereignis!

zugegeben, ich wollte das fm4 geburtstagsfest zwar besuchen, aber keine konzerte begutachten. ich wollte viel lieber mit freunden die nacht durchquatschen, als ständig ein auge auf dem timetable zu haben und zur nächsten band zu eilen. und wie sagt man so schön: es kommt immer anders als man denkt. gleich beim eingang, kurz nach einlass, traf ich eine freundin, und sogleich wurde vereinbart, die erste(n) band(s) gemeinsam zu schauen. es geht halt irgendwie auch nicht ohne livemusik.

und so wanderten wir gemeinsam zu „anais„. die deutsche sängerin wurde gemeinsam mit ihrem dj in ganz grelles, violettes licht getaucht und legte gleich mit zahlreichen gesten und posen zu ihrem gesang los. auch animierte sie gleich zu beginn den noch dünn besiedelten zuschauerbereich zum mitklatschen. das verblüffte mich! leider konnte ich jedoch nicht wirklich etwas mit ihrer musik anfangen und zu gemeinsam mit meiner freundin weiter zu „dottie andersson„. die schwedische künsterlin betrat gemeinsam mit ihren beiden mitmusikern die bühne und mein blick blieb unweigerlich an ihrer warnwestenjacke hängen. es tut mir leid, aber wer hat ihr gesagt, dass das eine gute idee wäre? mich irritierte ihre jacke den gesamten auftritt – da konnte sie noch so schön gesungene balladen raushauen, ich hatte die ganze zeit bauarbeiter-vibes und erwartete jeden moment das einsetzen eines presslufthammers. irgendwann gab ich schließlich auf und machte mich auf den weg zur nächsten bar.

fm4_011
2024-02-07_10-12-35

ich verbrachte einige zeit mit freunden und tratschte und tratsche – eines der gesprächsthemen war die band „endless wellness“. wir rätselten wie der hype um die gruppe entstand und ob wir dem konzert etwas später beiwohnen sollten. irgendwie war niemand so wirklich überzeugt. ich beschloss dann für mich, dass ich zur gruppe „oehl“ schauen wollte, weil ich das konzert einige monate zuvor so toll fand. auf den weg dorthin wurde mir dann aber schnell klar, dass aus diesem plan nichts werden: der betreffende floor war bereits wegen ausgeschöpfter kapazität geschlossen.

ich stolperte also eher unfreiwillig in das set von „endless wellness“ und dachte mir dann, dass es ja nicht schaden würde, der gruppe kurz mein gehör zu schenken um später beim hype-talk wieder mitreden zu können. nun ja, und dann stand ich in dieser menschenansammlung und alle drehten regelrecht durch: sänger philipp auer tanzte und performte wie der junge david byrne von den talking heads. ausgeklügelte deutsche texte, treibende indie-pop-musik und ein absolut textsicheres und tanzfreudiges publikum, fertig war ein euphorie-cocktail, wie ich ihn selten bei einer jungen, aufstrebenden band erlebt hatte.

ich blieb einige nummern lang und versuchte den hype zu verstehen und fügte mir in meinem kopf dann folgende these zusammen: den jungen musikkonsumenten wurde deutschrap auf dauer zu langweilig und weil sie sich noch nicht mit englisch auseinander setzen wollten, fanden sie die anspruchsvollen, deutschen texte mit frischem gitarrensound genau passend!

Endless Wellness Setlist FM4 Geburtstagsfest 2024

fm4_004

ich ging wieder zurück zu meinen freunden, erzählte von meinem endless-wellness-erlebnis und meiner these und führte den hype-talk weiter, wo er zuvor aufgehört hatte. irgendwann wurde jedoch die nächste frage in den raum geworfen und zwar, wer zu welchem headliner gehen würde. moop mama oder madsen? und ich wollte ehrlich gesagt keine von den beiden bands sehen, weil die überfüllten räume dann doch ein bisschen anstrengend waren. schließlich ließ ich mich dann überreden kurz zu „madsen“ mitzukommen.

der raum war sehr gut gefüllt, als „madsen“ dann auf die bühne hüpften. und der raum war vor allem mit großen menschen gefüllt. für mich als sehr kleiner mensch, war das tatsächlich ein problem und ich wollte kurze blicke zur bühne via handy-kamera erhaschen, anders war es für mich tatsächlich nicht möglich die bühne zu sehen. und dann begann das drama: ein offensichtlich stark alkoholisiertes paar wollte mir mein handy wegnehmen und meiner freundin wurde der ellenbogen mehrmals in die rippen gerammt. so hatten wir uns das madsen-konzerterlebnis nicht vorgestellt. irgendwann gaben wir schließlich auf und suchten uns andere plätze.

ich fand mich schließlich ganz hinten wieder, zwar ebenso mit nicht so guter sicht, aber immerhin waren dort nettere und weniger rabiate leute. von dort erlebte ich dann wirklich schöne konzertmomente: „nachtbaden“ und „die perfektion“ waren voller euphorie, seitens der band aber auch den anwesenden menschen. ich hatte völlig vergessen, wie gut die songs von „madsen“ eigentlich waren. ich blieb schließlich bis zum ende des sets und ja, es war gut! und ich war am schluss dann doch froh, nicht komplett auf konzerte verzichtet zu haben: konzerte sind einfach das beste, und vor allem, wenn man soviele an einem abend sehen kann. danke fm4, fürs möglich machen!

Diese Website benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.