große, unerfüllte erwartungen: „bo milli“ wollte offenbar nicht das highlight des abends im b72 werden.

relativ spontan entschied ich, dass ich jenen montag abend im b72 verbringen wollte. also machte ich mich auf den weg um pünktlich vor ort zu sein – dort angekommen traf ich zufällig einen alten freund, und somit war auch gleich ein gesprächspartner für die (umbau)pausen gesichert. und irgendwann ging es dann auch los mit der ersten band.

frachild“ betraten die bühne und füllten den raum mit ganz zarter musik und mit einer ganz zarten stimme. die großen hits hatten sie nicht unbedingt im gepäck, aber dafür schönes, mystisches auftreten. ich war jedenfalls positiv überrascht – ich hatte nicht so einen soliden auftritt erwartet.

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ich huschte wieder zurück zur bar um die nächste runde gespräche über kameras und fotografie mit meinem alten freund zu führen. und ich huschte erst wieder zur bühne zurück, als die ersten töne von „panik deluxe“ erklangen.

sängerin lily elektra ließ mich tatsächlich ein bisschen sprachlos zurück, als ich ihre stimme zum ersten mal so richtig wahrnahm. stark, etwas tiefer und sehr inbrünstig legte sie ihr stimmorgan über den düsteren ambient-pop. der kleine hype um panik deluxe, der in wien herumschwirrte, war jedenfalls berechtigt – die band hatte ein gutes auftreten und sie zeigten alle voraussetzungen, um noch richtig groß (zumindest in österreich) zu werden. ich bin gespannt!

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meine erwartungen war riesengroß, auch weil die nächste künstlerin „bo milli“ als die phoebe bridgers aus norwegen angepriesen wurde. und als großer phoebe bridgers fan war ich natürlich umso gespannter, ob sich „bo milli“ mit ihren auftritt einen platz in meiner musiksammlung sichern konnte.

als die künstlerin dann mit pferdeschwanz und band die bühne betrat war ich erst mal ein bisschen enttäuscht: irgendwie hatte sich die norwegische gruppe gar keine gedanken über ihr erscheinungsbild gemacht. ich erkannte zumindest auf den ersten blick keine bemühungen, irgendein besonderes bild zu transportieren, ich erkannte nur, dass der gig im b72 wohl ein unbedeutender war, der keine anstrengung erforderte.

und so war auch dann der auftritt: sie spielten ihre musik runter ohne viel show zu machen, erzählten ein paar anekdoten aus norwegen, hatten ein paar nette lieder, die aber nicht im kopf bleiben wollten. alles war ein bisschen belanglos, und eine ähnlichkeit zu phoebe bridgers konnte ich so gar nicht erkennen. phoebe bridgers sprüht vor energie und steht auf einer bühne nie still aber bei „bo milli“ war es einfach genau das gegenteil. ich weiß nicht, warum bei dieser band derart die energie fehlte.

und ich verstehe generell nicht, warum nicht jeder auftritt als chance wahrgenommen wird und warum nicht auch beim bühnenoutfit ein bisschen mühe reingesteckt wird. vielleicht war es aber an jenem abend auch nur mein persönliches problem mit pferdeschwänzen – ich finde sowas sollte man auf einer bühne nicht tragen, für mich ist das keine frisur sondern ein hilfsmittel, wenn man gerade keine haare im gesicht haben will.

abschließend kann ich nur sagen: panik deluxe waren am ende tatsächlich mein highlight des abends, natürlich neben meinen tollen fotografie-gesprächen mit meinem alten freund. somit hatte sich der abend schon gelohnt, aber leider nicht wegen der hauptband „bo milli“.

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