ein dunkler, ruhiger abend mit cigarettes after sex im gasometer.
ich war spät dran und überrascht, als ich vom ubahn-aufgang aus bereits eine lange schlange erblickte. sollte nicht schon in wenigen minuten das konzert beginnen? offenbar wurde der einlass sowie der konzertbeginn verschoben, ohne dass im internet bescheid gegeben wurde – und so warteten alle im regen und ich begab mich deutlich entspannter auf den weg nach innen. zugegeben, ich war an jenem tag recht müde und bekam nun etwas angst, dass ich während des wartens nur noch schläfriger werden würde. „cigarettes after sex“ waren immerhin nicht für eine actionreiche bühnenshow bekannt, sondern eher das gegenteil.
wie erwartet begann die show mit sich langsam ausbreitendem nebel, der allmählich die schwarze bühne einnahm. ein scheinwerfer leuchtete in der mitte auf. darunter erschien sänger greg gonzalez mit seiner gitarre. sanft stimmte er die ersten töne von „crush“ an. bassist randy miller erhielt ebenfalls ein scheinwerferlicht – zumindest ab und an – und auch drummer jacob tomsky war immer wieder zu sehen. auf ihn schien das licht regelrecht abwechslungsreich nicht von oben, sondern seitlich. wie aufregend.
der schlagzeuger spielte gefühlt nur auf der hälfte seines instruments, denn während sonst die highheads und drums die sicht auf ihn versperren, so besaß sein minimalistisches setup lediglich zwei oder drei trommeln am boden mit zwei zimbeln dazu und fertig. ganz fasziniert betrachtete ich ihn und sein drumset, ehe er wieder im nebel verschwand. danach wurde der scheinwerfer abgedreht, kurz darauf ging er wieder an und wieder aus. irgendwie musste ja etwas auf der bühne passieren.
schnell merkte ich, dass ich genau diese musik an dem hektischen tag zum abschalten gebraucht hatte. ich ließ mir zeit, das wenige bühnengeschehen voll aufzusaugen. auf der bühne erblickte ich auch eine discokugel, die sich von oben herab drehte und ab und an angeleuchtet wurde, sodass schillernde lichter den saal sprenkelten. dazu gab es eine leinwand, auf der videos gezeigt wurden von feuer, rosen, wasser und menschen. mehrmals erstrahlte das gasometer im funkelmeer der handylichter. das war schön.
und dann brach plötzlich etwas mehr euphorie als gewöhnlich aus: ein einziger strahl war auf den sänger gerichtet, welcher sich ganz unerwartet an den vorderen rand der bühne begab. soviel bewegung, soviel nähe, das war man von der band fast nicht gewöhnt. auch beim song „k“ hob sich die stimmung. neben diesen euphorie-momenten brachte die gruppe auch noch hits wie „nothing’s gonna hurt you baby“ und „apocalypse“ mit – lieder zum dahinschwelgen und abschalten.
nach einer stunde war die ganze show dann wieder vorbei. während ich bei anderen bands vielleicht sagen würde, dass eine stunde zu kurz ist, war es hier genau angemessen. als wir schließlich nach draußen gingen, hatte der regen auch aufgehört. als wäre er weggespielt worden.