„feist“ war im gasometer zu gast und zauberte einen auftritt aufs parkett, der noch lange im gedächtnis bleiben wird.

am letzten tag des augusts war es endlich soweit: das feist-konzert im wiener gasometer stand auf dem programm. ich hatte keine vorstellung davon, ob sie unser flairbefreites gasometer in einen denkwürdigen raum verwandeln könnte, daher erwartete ich sicherheitshalber einfach gar nichts. ich hoffte nur, dass ein paar meiner lieblingslieder gespielt werden würden.

es gab keine vorband, vielmehr wurde es irgendwann plötzlich dunkel und eine dame im seidenkleid huschte mit einem filmenden handy durchs publikum – diese aufnahmen sah man zeitgleich plötzlich auch auf dem vorhang, der vor die bühne gespannt war. es war alles ein bisschen mysteriös und dann war klar: es war „feist“ höchstpersönlich, die sich da durch die menschen ihren weg bahnte um zu einer runden mini-bühne mitten im publikum zu gelangen. und wir konnten ihren weg durch die menschenmenge per live-stream mitverfolgen. ab diesem zeitpunkt wusste ich: wir würden an jenem abend etwas sehr besonderes erleben.

sieben songs lang blieb sie auf dieser kleinen bühne inmitten der menschenansammlung. ganz allein mit ihrer gitarre performte sie unter anderem auch meinen lieblingssong „century“ und zwischendurch trug sie sogar ein gedicht vor – und natürlich hatte immer ein teil der anwesenden das pech, nur ihren rücken zu bewundern. all das wurde immer mit diesem außergewöhnlichen livestream-video-konzept verbunden – ganz zu beginn filmte sie ja noch selbst, danach übernahm dies einer aus ihrer crew. zu sehen gab es auf der riesigen vorhang-leinwand auch immer ganz besondere blickwinkel im livestream, denn natürlich blieb der film-mann nicht nur an einer ecke stehen, sondern wanderte stetig um die bühne(n) herum.

einer der schönsten momente war jener, als sie während einem song das publikum aufforderte, fotos von dingen oder lebewesen auf den handys bereit zu halten, die durch die schwere zeit der pandemie geholfen hatten. der film-mann ging dann durchs publikum und filmte auf seinem spaziergang genau jene fotos ab und dann sahen wir plötzlich den emotionalsten video-stream aller zeiten; da waren fotos von babys, sehr vielen babys, von haustieren und von ganz vielen momenten voller dankbarkeit. es war hart sich zurückzuhalten, nicht los zu heulen. das war unfassbar herzzerreissend!

danach wechselte „feist“ auf die große bühne zu ihrer band und dann ging es erst richtig los. es prasselten noch mehr eindrücke auf uns: mehr musikalische energie, unfassbar schönes bühnenlicht und eine sängerin, die sichtlich jeden augenblick in vollen zügen genoss. meine songhighlights waren unter anderem „my moon my man“, „hiding out in the open“ und natürlich „1,2,3,4“ – letzterer song war aber in einer etwas abgespacten version und etwas gewöhnungsbedürftig.

das schöne war, dass „feist“ immer wieder ihre runden durchs publikum drehte – das ließ es eine ganz eigene, intime stimmung aufkommen, wie ich sie noch nie erlebt hatte, schon gar nicht im gasometer. in kombination mit der video-kunst wurde etwas geschaffen, dass simpel aber unglaublich eindrucksvoll war. und: es gab zwischendurch auch noch normale visuals – dem auge wurde also extrem viel geboten.

aber natürlich war auch alles gehörte einfach nur ein traum – als sie dann schließlich den letzten song „intuition“ anstimmte, war das für mich der perfekte abschluss des abends. sie performte nochmal ganz allein mit ihrer gitarre und wurde nur von einem scheinwerfer beleuchtet, und all das war so intim und alle menschen waren so ruhig und aufmerksam – es war wirklich wundervoll, diesen abend erlebt zu haben!

Feist Setlist Planet.tt Bank Austria Halle Gasometer, Vienna, Austria 2023

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