hypealarm am jahresanfang: deutschpop-star betterov war im flex und begeisterte (fast) alle anwesenden!
bei der auswahl meiner konzerte gehe ich normalerweise nur nach meinem persönlichen geschmack. anfang 2023 wollte ich experiment wagen und etwas trendiges, gehyptes begutachten – also ging ich ende jänner 2023 zum konzert von „betterov“ ins flex. jeder feierte ihn und ich wollte endlich mitreden können.
der abend begann mit „katha pauer„, die laut einem musikmagazin aus deutschland dem „indie-pop“ zuzuschreiben ist. für meinen geschmack war das einfach nur ganz gewöhnlicher deutschpop, ausser man ordnet nuschelnden gesang dem genre „indie“ zu. wie auch immer: mir persönlich war ihre musik tatsächlich zu schlageresk – aber das ist generell (m)ein problem bei deutschsprachiger musik. sie hüpfte jedenfalls viel herum in ihrem knappen top und sporthose und sang ihre songs. es war eh nett, aber eben nicht meins.
irgendwann kam dann „betterov“ auf die bühne, und mein problem mit deutschsprachiger musik war natürlich nicht gerade hilfreich sympathien zum sänger und seiner gruppe aufzubauen. aber ich wollte das einfach mal ignorieren und ließ die musik auf mich wirken. tatsächlich fand ich den song „die leute und ich“ doch ganz okay, weil er eingängig und melodiös war. auch „bring mich nach hause“ fand ich sehr in ordnung – weniger in ordnung fand ich die lautstärke. es war einfach unfassbar laut und ich musste mir taschentücher in die ohren stecken um das weitere konzert ohne gehörschaden anschauen zu können.
zum glück gab es mitten im set eine kurze verschnaufpause: betterov setzte sich ans keyboard und performente ganz allein ein paar songs – das war eine willkommene abwechslung zu den lauten gitarren. danach ging es aber wieder wie gewohnt ohrenbetäubend weiter, mit blitzlicht, klatsch-animation und ein paar posen des gitarristen.
der große hit „dussmann“ wurde übrigens doppelt gespielt, einmal im ersten drittel des sets und einmal im zugabenblock. und apropos zugabenblock: ich war dann schon sehr froh, als es endlich vorbei war. für meinen geschmack war es – trotz hype – doch ein bisschen zu eintönig, more of the same. auch schuld an meinem ausbleibenden jubel war natürlich offenbar die tontechnik: wenn alles übersteuert durch die boxen gejagt wird, kann es nicht gut klingen.
vielleicht seh ich irgendwann in meinem leben „betterov“ nochmal zufällig, aber absichtlich wird es nicht mehr passieren. außer mein geschmack wandelt sich um 180 grad, was ich aber nicht glaube. ich versteh jedenfalls warum menschen betterov hören und mögen, ich versteh aber auch wenn man davon abstand nimmt.