„tom odell“ in der simm city war ein erlebnis – auf mehreren ebenen.

das konzert von „tom odell“ in der simm city war restlos ausverkauft – und das machte mir angst. ich war zuvor noch nie in der simm city, ich hatte keine vorstellung davon, wie es dort sein würde. und schon gar keine vorstellung, wie eine ausverkaufte simm city sein würde. also waren wir so früh wie möglich vor ort – und waren auch gleich ein bisschen verloren in simmering. waren die stiegen da rauf wirklich der eingang? waren wir hier wirklich richtig?

wir waren richtig. aber die fragen hörten nicht auf. muss man sich wirklich gefühlt eine stunde bei der garderobe anstellen? gibt es wirklich nur zwei bars? und warum wirkt das alles wie ein improvisiertes konzert in einem turnsaal in einer schule? ich wollte die komischen gefühle beiseite schieben und mich auf das wesentliche besinnen, nämlich auf die künstlerinnen. wird schon alles gut werden, in diesem turnsaal. wenn das bühnenlicht erst mal angeht, gehen die turnsaal-gefühle sicher weg, dachte ich mir.

wir positionierten uns in der nähe einer bar, denn die temperatur stieg rasant an in diesem turnsaal. „cartwright“ trat als erster ins rampenlicht und beglückte uns ganz sanft mit schöner singer/songwriter musik. also, er versuchte es, meistens tratschten die anwesenden so laut, dass es ein bisschen schwierig war, der musik zu folgen und zu genießen. auch bei der zweiten künsterlin des abends waren die meisten anwesenden mit quatschen beschäftigt, und so konnte ich manchmal nur erahnen, welchen song „oska“ gerade auf der bühne zum besten gab. zu den turnsaal vibes nun auch noch ein unaufmerksames publikum… ich war innerlich ein bisschen am kochen. wie schwer ist es, während einem auftritt seinen mund zu halten?

und irgendwann stolzierte dann „tom odell“ aufs bühnenparkett – aber nicht mit allerbester laune. wegen unzureichend geschulten personal wurde ein fotograf rausgeschmissen und ich bekam ein bisschen angst. jeder machte doch nur seinen job… ich versuchte nun also nicht nur die turnsaal vibes und den quatschendes-publikum-hass beiseite zu schieben, sondern auch meine angst vor tom odell zu verdrängen. ja, es war ein bisschen der wurm drin, in diesem abend, aber ich hatte noch hoffnung. irgendwann ertönte das lana-del-rey-cover „video games“ und das beruhigte mich zum allerersten mal an diesem abend. was vertrautes hören, ein mitsingendes statt quatschendes publikum und tom odell dürfte ebenfalls an seiner laune gearbeitet haben.

apropos laune: irgendwann wurde die laune sogar so gut, dass tom odell tatsächlich aufs klavier stieg und seine entertainer qualitäten unter beweis stellt. fragt mich aber nicht bei welchem song. auch in erinnerung blieb, dass er bei „half as good“ seine support-acts auf die bühne holte und mit ihnen gemeinsam sang. das machte ihn gleich ein bisschen sympathischer.

richtig gas gab er aber erst bei der zugabe, die insgesamt fünf songs lang war. er spielte nicht nur im stehen klavier, er machte quasi ein bad in der menschenmenge und spielte nick cave während dem song „concrete“. stets im hintergrund, bzw vor beleuchteten leintüchern stehend, war seine band. bei „smiling all the way back home“ klatschte seine band sogar, ich glaube erst ab dem zeitpunkt realisierte ich, dass da noch mehr leute neben tom odell auf der bühne standen. vor seinem allerletzten song improvisierte er noch ein abschiedslied über wien – das fand ich nett. noch netter war aber die absolute abschlusshymne „another love“. alle sangen und wahrscheinlich weinten sogar alle. ein wahrer über-drüber-hit, da kann man wirklich gar nichts sagen. dastehen und gänsehaut am ganzen körper spüren, dafür hat sich der turnsaal besuch wirklich gelohnt.

alles in allem war der besuch der simm city trotzdem nicht mein highlight. ich hatte unheimlich mühe damit, in die richtige stimmung zu kommen. die kleine simm city ist vielleicht bei nicht so hoher besucheranzahl ganz nett, aber bei ausverkauftem hause ein bisschen einengend. und tom odell? vor dem hab ich immer noch ein bisschen angst, aber „another love“ hat alles wieder gut gemacht. was für ein song!

Tom Odell Setlist SimmCity, Vienna, Austria 2022, Monsters Tour

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