„doppelfinger“ kam, sah und umarmte uns mit seiner musik im stadtpark.

zwei fliegen mit einer klappe: ich wollte unbedingt wieder einmal zur fantastischen konzertreihe „musik am fluss“ und ich wollte unbedingt den gehypten musiker „doppelfinger“ sehen. wie gut, dass gerade doppelfinger an jenem donnerstag abend ein konzert im rahmen von musik am fluss gab. also machte ich mich auf den weg.

es war zwar anfang/mitte juli aber es wehte ein kühler wind und ich hatte zu wenig an (war ja sommer). „doppelfinger“ und sein mitmusiker waren da schon besser ausgerüstet und mit langärmeliger kleidung ausgestattet. bevor das konzert aber startete, durften wir uns einen kurzen vortrag von der partei anhören, die dieses konzertreihe veranstaltete. zugegeben, ich verstehe, dass sie in diesem rahmen ihre botschaften verbreiten wollten, aber die botschaft war irgendwie fehl am platz – „mehr für die bewohner im ersten bezirk tun“ sagten sie, während wahrscheinlich menschen mit prekären jobs in diesem park saßen und von wohnungen im ersten bezirk nur träumen können. ich nahm einen kräftigen schluck von meiner cola und versuchte das gehörte gleich wieder zu vergessen. ich war wegen der musik da, nicht wegen eher weltfremden botschaften.

irgendwann ging es dann los: ganz sanft wurden die gitarren angestimmt, ganz sanft die ersten melodien gesungen. alles war sanft, fast schon ein bisschen zu sanft. der wind sauste um die ohren und trug die melodien teilweise auch anderswo hin als zu unseren hörorganen. ich rückte näher mit meinem liegestuhl um mehr mitzubekommen. der mitmusiker von „doppelfinger“ übernahm die (sehr witzigen) ansagen, da er wirklich talentiert darin war. „doppelfinger“ versuchte immer wieder etwas zu sagen, aber irgendwie wollte ihm nie viel einfallen. lieber auf die musik konzentrieren – das konnte er nämlich wirklich gut.

einige songs waren wirklich kleine super-hits – die refrains wirkten groß, die musik war schon fast wie eine umarmung. manchmal vergaß ich sogar, wie kalt mir eigentlich war. an manchen stellen fehlten mir aber die melodien, die poppigen eingängigen und vor allem einnehmenden melodien. aber vielleicht ist das auch das besondere an doppelfinger – das er nicht der neue deutschsprachige pop-prinz ist, sondern dass er auf sperrige, independent elemente wert legt, die erst bei mehrmaligen hören ins ohr gehen. das war vielleicht mein fehler: ich habe davor nicht wirklich seine musik gehört, ich wollte mich von seinen live-qualitäten mitnehmen lassen. aber gerade live braucht es vielleicht eine spur mehr pop um hörer abzuholen.

richtig gut fand ich – wie bereits erwähnt – den mitmusiker von doppelfinger. mal begleitete er zusätzlich an der gitarre, mal am keyboard, dann wieder auf einer art banjo. er fügte kleine highlights zur akustik-musik von doppelfinger hinzu und das fand ich spannend und erfrischend (neben den temperaturen).

gegen ende gab ich dann aber auf: mir war bitterkalt und ich machte mich auf den heimweg während dem vorletzten oder letzten song. „doppelfinger“ werde ich mir bestimmt wieder einmal live anschauen, aber nächstes mal mit mehr vorbereitung und mehr kenntnissen von seiner musik. ich glaube, seine musik wächst wenn man sich darauf einlässt und dieses erlebnis möchte ich unbedingt erfahren beim nächsten mal. bis dahin!

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