zwölf tage durchgehend musik in form von konzerten und keine zeit zum ausruhen – genau das erlebten wir bei der zwanzigsten ausgabe des primavera sound festivals 2022 in barcelona.
31.05.2022 – 01.06.2022 – #19 – the linda lindas, wet leg @ poble espanyol
die vorbereitung: als wir im juni 2021 tickets für das primavera sound festival ein jahr später, nämlich für 2022, in barcelona gekauft hatten, waren wir uns nicht bewusst, auf was wir uns da überhaupt einlassen würden. zwei wochen durchgehend festival klang einfach unheimlich gut in unseren ohren. neben dem erworbenen festivalticket war damals auch die auswahl der unterkunft sehr wichtig – wir wollten gut vom festival heimkommen aber auch zu den konzertschauplätzen direkt in der stadt eine gute anbindung haben. die wahl fiel auf ein hotel direkt an der rambla und an der ubahnstation – die bilder der unterkunft waren jetzt nicht unbedingt sehr ansprechend, aber wir waren ja nur zum schlafen dort. etwas später, als wir die reise dann genauer planten, benötigen wir noch eine weitere nacht, weil wir nun doch früher anreisten – in unserem hotel war aber bereits alles voll und so buchten wir für unsere erste nacht in barcelona ein boot (nicht die praktikabelste idee – aber yolo!)
die anreise: wir reisten nach barcelona, wir fanden unser boot und konnten in völliger stille unter dem sternenhimmel einschlafen – und das war sooo schön! ich war völlig entspannt und freute mich ganz arg auf den festivalwahnsinn! aber bevor es richtig los ging, mussten wir noch für unsere restlichen nächte in unser nicht so ansprechendes hotel einchecken und zu meiner überraschung entpuppte es sich dann als gar nicht so schlimm, sondern sogar absolut passend. es konnte gut abgedunkelt werden (perfekt um auch am tag noch schlafen zu können), wir hatten zu zweit insgesamt drei schlafplätze (also ganz viel platz) und ein komfortables bad. das abenteuer konnte beginnen!
der erste festival- bzw konzerttag: wir erkundeten die umgebung, wir nahmen ein gutes tapas-mittagessen zu uns, wir ruhten uns aus und wollten dann etwas später in der nähe der ersten konzertlocation spazieren gehen… doch bei der busfahrt dort hin sahen wir dann, das wir uns den spaziergang abschminken konnten. bereits eine stunde vor einlass hatte sich eine lange schlange gebildet und naja… schlangen sind da, um sich anzustellen. der ganze prozess war äußerst chaotisch: wer darf in welcher schlange stehen, welches digitale ticket muss man wo vorzeigen, was darf man in der tasche mitführen? irgendwann waren wir dann drin, in der outdoor-location „poble espanyol“, und ich war einfach nur entzückt: so ein schöner ort für konzerte! doch bald kam die ernüchterung: das barpersonal war unfassbar langsam, die getränke waren teuer. nun ja. dafür kamen wir in den genuss der ersten bands: „the linda lindas“ und „wet leg“ beglückten uns mit bestem indiesound. gelungene konzerte in der sonne – und ich war überglücklich!
02.06.2022 – #20 – kim gordon, faye webster, joey badass, kacey musgraves, sharon van etten, charlie xcx, tame impala, pavement, dj shadow @ parc del forum
der zweite, eigentlich erste richtige festivaltag: mit ganz vielen erwartungen fuhren wir mit der überfüllten und unfassbar heißen ubahn zum eigentlichen festivalgelände „parc del forum“. unser erster programmpunkt: „kim gordon“ im auditori. wir sahen verwaschene visuals und eine etwas angestrengte sängerin – aber endlich mal in einem gekühlten gebäude zu sein und sitzen zu können war ein traum. danach ging es wieder raus in die hitze und in eine unfassbare menschenmenge. wir waren mittlerweile durstig geworden und es erwies sich als äußerst schwierig zu getränken zu kommen. grundsätzlich musste eine wartezeit von knapp einer stunde eingerechnet werden – das barpersonal war soooo langsam. und von den preisen der getränke reden wir erst gar nicht…
es war also alles ein bisschen mühsam: die vielen anwesenden, die temperatur und die flüssigkeitszufuhr. aber wir waren trotzdem noch top-motiviert für das konzertgeschehen: „faye webster“ war ganz nett, „joey badass“ schauten wir uns nur an, weil gerade nichts anderes spielte und wir fanden ihn ziemlich furchtbar, „kacey musgraves“ war mir persönlich viel zu viel country, „sharon van etten“ sahen wir leider nur kurz aber sie war absolut großartig. danach waren wir auf der suche nach essen ohne wieder eine stunde anstehen zu müssen und wurden zum glück fündig bei einem pizzafoodtruck mit eigenem, schnellen personal! aber unsere getränke waren aufgebraucht und so sahen wir „charlie xcx“ nur von weitem während wir mal wieder eine stunde lang in der schlange standen. zu diesem zeitpunkt hatte ich es auch aufgegeben nach einer trinkwasserstelle zu suchen… ich sah einfach nichts mehr vor lauter menschenmassen.
irgendwann kämpften wir uns schließlich wieder durch viele stehende aber auch viele sitzende menschen um irgendwann ganz vorne anzukommen, wir wollten „tame impala“ schließlich auch sehen und nicht nur hören. eigentlich hätten auch „the strokes“ an jenem wochenende spielen sollen – aufgrund einer coronaerkrankung in der band wurde ihr auftritt aber leider abgesagt. „tame impala“ versuchten uns zu trösten und coverten einen hit von the strokes. das war schön!
mittlerweile war ich schon etwas müde, „pavement“ sah ich mir deswegen im sitzen an – der grüne kunstrasen war eigentlich ganz gemütlich und wenn man etwas weiter weg saß, konnte man auch ein bisschen was von der bühne sehen. und sonst gab es auch direkt vor der nase riesige videowalls. als wir uns dann langsam am heimweg machten, machten wir noch einen stop bei „dj shadow“ – seltsamerweise war bei diesem auftritt aber so gut wie kein bühnenlicht und deswegen gibts auch kein foto.
03.06.2022 – #21 – carino pop, beach bunny, pond, weyes blood, fontaines dc, beck, the national, jamie xx, mogwai @ parc del forum
der dritte festivaltag: wir hatten viel gelernt am ersten tag im parc del forum, vor allem aber lernten wir, dass wir uns anders organisieren müssen um hydriert zu bleiben. also nahmen wir uns diesmal wasserflaschen mit (eine flasche pro person war erlaubt, jedoch nur ohne verschluss *verschlüsse kann man verstecken hust*) und ein paar snacks, falls das hungergefühl schnell um die ecke kommt. auch suchten wir gleich zu beginn die trinkwasserstellen und füllten die wasserflaschen auf – das war einfach notwendig. mit der besseren vorbereitung fühlte sich dieser dritte konzerttag auch schon ganz anders an. auch beim getränke kaufen gingen wir anders vor: nicht nur ein getränk pro person, sondern gleich zwei, manchmal auch drei. um nicht alles tragen zu müssen – umleeren in eine mittlerweile leere wasserflasche (das passierte eh fix weil es so heiß war) und schon hatte man wieder zeit gespart und immer was zu trinken parat.
wir begannen unser musikalisches programm mit „carino pop“ – die waren gerade da, wo wir auch waren und es war ganz nett. danach begutachteten wir die rockband „beach bunny“ – ich gab aber nach kurzer zeit auf und suchte mir ein schattiges plätzchen. ein konzert in der prallen sonne auf betonboden ist nicht so lustig. danach ging es weiter zu „pond“ – die australische gruppe hatte ich schon mal gesehen und deswegen war es mir auch nicht so wichtig, mich durch die menschenmasse ganz nach vorne zu kämpfen. es war nämlich extrem viel los während ihrem auftritt. durch meine zoom-kameralinse konnte ich aber erkennen, dass es auf der bühne ziemlich abging!
weiter ging es zu „weyes blood“ und „fontaines dc“ – beide bands waren ebenso ganz nett anzuschauen, aber so richtig vom hocker reissen wollte mich das alles nicht. und dann kam „beck“ – ich war von anfang bis ende so begeistert von der setlist und von der show, ich glaube ich habe sogar kurz geweint weil ich so ergriffen war. dieser typ hat einfach alles gegeben und soviel unterschiedliche songs geboten, dass er sich eindeutig als mein highlight herauskristallisierte. der auftritt von „the national“ danach war stimmungsmäßig eher ein downer, aber trotzdem gut. auch wenn sänger matt berninger wahrscheinlich schon mal bessere tage hatte. wir blieben weiter bei den mainstages weil unser nächster programmpunkt lautete „jamie xx“ – und ich weiß nicht wann ich das letzte mal so viel spass mit elektronischer musik hatte. ich hab getanzt und war sofort in die songs verliebt! zum abschluss schauten wir uns noch ein paar songs von „mogwai“ an – zum glück im sitzen, denn stehen konnte ich nicht mehr.
04.06.2022 – #22 – porridge radio, low, tim burgess, dreamcather, black country new road, slowthai, king krule, bauhaus, gorillaz, shame, disclosure @ parc del forum
der vierte festivaltag: immer wenn ich glaubte, es konnte nicht mehr heißer werden, wurde es irgendwie noch heißer. nun ja – wir waren mittlerweile ein eingespieltes team: mein partner ging zur bar getränke kaufen, ich füllte die wasserflaschen auf und trank meistens eine auch gleich aus, damit er sein alkohlisches getränk umleeren konnte und meistens gönnte ich mir dann auch noch eine cola um meinen koffein und zuckerhaushalt aufrecht erhalten zu können. und dann konnte es losgehen mit dem musikalischen programm!
wir sahen zu beginn des vierten tages einen akustik-gig von „porridge radio“ – das war sehr schön und bescherte mir gänsehaut unter der brennenden sonne. danach ging es zu „low“ – und ich benutzte die angrenzende, ausgetrocknete wiese um mich kurz hinzusetzen. danach trafen wir einen bekannten aus amerika, den wir in unserem letzten island-urlaub kennengelernt hatten: wir tauschten uns aus und sahen gemeinsam „tim burgess„.
aufgrund zahlreicher absagen wegen corona-erkrankungen änderte sich das line-up ständig. da wir nun ein größeres „programm loch“ hatten, beschlossen wir den weg zu den etwas weiter entfernten bühnen auf uns zu nehmen (ca. 10-15 minuten fussmarsch). denn genau dort erwarteten uns „dreamcatcher“ – eine k-pop band. es war um mich geschehen – es machte soviel spass dieser girlgroup beim tanzen und performen zuzusehen, dass meine liebe zum k-pop ein stück weiter wuchs. für einen gig ging es wieder zurück zum hauptgelände, wir mussten nämlich unbedingt „black country new road“ sehen – und das hatte sich so gelohnt! wir bekamen richtig gute rockmusik im sonnenuntergang.
wir machten uns wieder zu den bühnen weiter weg, denn wir wollten „slowthai“ sehen – die menschenmenge bebte bei seiner energiegeladenen rap-performance. der nachteil an einer tobenden menge auf einem ausgetrockneten rasen: die staubbelastung war enorm, ohne maske war ein hustenanfall vorprogrammiert. danach ging es wieder zurück: „king krule“ war gemütlich, „bauhaus“ wollten wir einfach mal sehen um sie gesehen zu haben und „gorillaz“ warteten mit ganz vielen gästen auf der bühne auf. mein partner ging danach zu irgendeiner shoegaze band und ich ging zu „shame“ – das war richtig wild, fast schon ein bisschen brutal. und dann trafen wir uns wieder um den abend mit bester tanzmusik von „disclosure“ zu beenden.
05.06.2022 – #23 – el petit decaleril, boy pablo, cuco @ poble espanyol
der fünfte festivaltag: wenn es nach mir gegangen wär, hätte wir einfach nur den ganzen tag geschlafen. oder zumindest das konzertprogramm am abend ausgelassen. mein partner war aber motiviert und so ging es wieder zur outdoor location „poble espanyol“. diesmal war alles sehr gechillt und nicht soviel los und wir kamen in den genuss von „el petit decaleril„, „boy pablo“ und „cuco„. alles nicht schlecht, aber auch nicht revolutionierend.
06.06.2022 – #24 – hidrogenesse, magnetic fields @ teatre arteria parallel
der sechste festivaltag: gleich um die ecke von unserem hotel befand sich das „teatre arteria parallel“. deswegen dachten wir uns wenn wir schon so nahe wohnen, können wir dort schnell vorbeischauen. mit unserem zwei-wochenenden-pass durften wir uns zum glück immer in der fastlane anstellen und kamen etwas schneller in die location als andere besucher.
nun ja – und was wir dort erlebten während dem warten auf den konzertbeginn war schon filmreif. viele leute husteten herum (entweder wegen corona oder wegen dem teils sehr staubigen festivalgelände), einige leuten machten herum – im wahrsten sinne des wortes. das paar neben uns führte mitten im publikum sexuelle handlungen aus. das war schon ziemlich irre. auch irre: die erste band des abends namens „hidrogenesse„. ich verstand rein gar nichts von der wiren musik und dem auftritt. und irgendwann eine ewigkeit später durften wir dann „magnetic fields“ lauschen – ein sehr ruhiger, gemütlicher gig. fast schon zu ruhig: ich war so müde von den vergangenen konzertabenden bzw nächten, dass ich wildere musik zum wachbleiben eigentlich bevorzugt hätte.
07.06.2022 – #25 – therematic, king gizzard and the wizard lizard, slowdive @ razzmatazz
der siebte festivaltag: ich war ganz aufgeregt, denn wir wollten an jenem abend endlich ins razzmatazz. ich war schon einige male in barcelona, doch nie schaffte ich es in diesen club. und nun sollte es endlich soweit sein! aber bevor wir in den genuss von musik kamen, mussten wir uns wieder einmal anstellen. zum glück erkannten wir etwas weiter vorne in der schlange bekannte und konnten somit ein paar reihen überspringen und zeit sparen. danke nochmal dafür! dennoch war es wahrscheinlich über eine stunde wartezeit bis wir endlich in der location waren. und: der security wollte mir schon fast meine kamera abnehmen. „keine fotos damit“ sagte er, deswegen reizte ich nur meine handykamera aus.
den perfekten platz zu finden war ein schwieriges unterfangen – und somit sahen wir „therematic“ und „king gizzard and the wizard lizard“ von der rechten, überfüllten seite und „slowdive“ von der linken, weniger überfüllten seite. alle gigs waren ganz gut – aber die müdigkeit saß mir mittlerweile so in den knochen, dass ich nicht mehr wirklich mittanzen konnte. stattdessen lehnte ich an der bar und versuchte meine augen offen zu halten während mein partner voller energie in der menschenmenge herumhüpfte.
08.06.2022 – #26 – my ugly clementine, pom pom squad, magdalena bay, ride, khruangbin, phoenix @ poble espanyol
der achte festivaltag: wir begannen unser konzertprogramm mitten in der stadt im „cccb“ – dort gab es ein showcase mit der österreichischen band „my ugly clementine„. das war gut aber es ging danach für uns gleich wieder zurück ins hotel weil es mir nicht so gut ging und ich mich nochmal hinlegen wollte. das hinlegen gab mir wieder kräfte und ich war bereit für den nächsten konzertausflug ins „poble espanyol“.
„pom pom squad„, „magdalena bay“ und „ride“ lieferten uns solide konzerte. und dann kamen endlich „khruangbin“ und die bühne verwandelte sich in ein kleines, visuelles erlebnis: die discokugel, die outfits, die bewegungen, die songs: da stimmte einfach alles. zu guter letzt enterten „phoenix“ die bühne und verwöhnten uns mit hits am laufenden band – und einer crowdsurfing-einlage zum abschluss. ein gelungener abend!
09.06.2022 – #27 – jensen mcrae, dry cleaning, squid, griff, interpol, big thief, metronomy, playboi carti @ parc del forum
der neunte festivaltag: endlich ging es wieder zum „parc del forum“-gelände und wir hatten so einiges vor. wir starteten den tag mit „jensen mcrae„, in deren musik ich mich verliebte weil ich die offizielle primavera-spotify-playlist auf herz und nieren prüfte. auch ihr auftritt war wunderbar und ich wurde regelrecht von einem gänsehaut-schauer erfasst! dann ging es weiter zu „dry cleaning“ – aber ehrlich gesagt, ich hatte in meinem leben noch nie etwas langweiligeres gesehen. spoken word auftritte sind einfach so gar nicht mein ding. also begutachteten wir als nächstes „squid“ – und die klangen so, wie sich der bandname anhört, nämlich wie kaugummi. danach nahmen wir wieder den weg auf uns zu den etwas weiter entfernten bühnen, denn wir mussten endlich „griff“ sehen. und der weite weg lohnte sich: „griff“ beglückte uns mit besten popnummern!
danach hatten wir einen richtigen wandertag vor uns: vom einen ende des festivals zum ganz anderen ende des festivals um „interpol“ zu sehen. danach ging es zu „big thief“ und ich war wieder einmal überwältigt von der wunderbaren performance. nach big thief hätten wir eigentlich heimgehen können – aber wir schauten noch bei „metronomy“ vorbei und abschließend zu „playboi carti„. wie immer nett, aber nicht weltbewegend.
10.06.2022 – #28 – cautious clay, courtney barnett, lorde, the strokes, the smile, run the jewels @ parc del forum
der zehnte festivaltag: wir waren richtig richtig müde. ich hatte augenringe bis irgendwo hin. und mir war schlecht. ich wollte weder tapas noch festivalessen sehen. ich wollte nur noch schlafen… und trotzdem rafften wir uns auf um auch diesen festivaltag von vorne bis hinten auszukosten, denn er hatte viel zu bieten. also schleppten wir uns zu „cautios clay„, von dem ich offenbar kein foto machte vor lauter müdigkeit, obwohl er super war. danach ging es zu „courney barnett„, die so großartig mit ihrer gitarre tanzte, dass ich froh war, gerade nicht im bett zu liegen sondern vor der bühne zu stehen.
es ging weiter: „lorde“ brachte eine bühnenshow, die nicht von dieser welt war. was kann diese frau eigentlich nicht? hits, hits, hits und dann auch noch so eine ausgefeilte performance… ich war sprachlos. weniger sprachlos sondern mehr belustigt und gut unterhalten fühlte ich mich von „the strokes“ – neben ganz vielen hits hab ich wegen julian casablancas art einfach tränen gelacht. es war wunderbar!
wir huschten ganz schnell weiter zu „the smile„, weil wir angst hatten keinen guten platz zu bekommen. das gegenteil trat ein: es war unfassbar leer und ich genoss die show im sitzen um kräfte zu sammeln. kräfte brauchten wir nämlich für unseren letzten programmpunkt „run the jewels“ – wir bouncten fleissig mit und tanzten zu den hip hop hits, ehe wir uns auf den langen heimweg machten.
11.06.2022 – #29 – celeste, rolling blackouts cf, yeah yeah yeahs, mura masa, jessie ware, megan thee stallion @parc del forum
der elfte festivaltag: ich war eigentlich zu nichts mehr fähig, aber ich wusste: einmal noch, dann hatten wir es geschafft. wir starteten mit einem auftritt von „celeste„, aber leider war mir das zu wenig aufregend und wir wanderten weiter zu „rolling blackouts coastal fever„. auch das haute mich nicht wirklich um. vielleicht konnte ich mich auch gar nicht mehr auf all die bands konzentrieren weil ich nur noch auf einen ganz bestimmten auftritt hin fieberte, nämlich den auftritt von den „yeah yeah yeahs„. meine hohen erwartungen wurden mehr als erfüllt: karen o, die sängerin dieser formation, rührte mich mehrmals zu tränen aufgrund ihrer wahnsinnig eindrucksvollen performance. alle hits trafen mich direkt ins herz, ich wollte nie wieder was anderes hören ausser „yeah yeah yeahs“.
nun gut, wir waren auf einem festival und irgendwann war der auftritt vorbei und wir beschlossen mal noch einmal eine ganz lange wanderung zu „mura masa“ auf uns zu nehmen. das zahlte sich tatsächlich aus, denn mura masa weckte mich mit seinen dance-hits wieder richtig auf. wir schauten uns noch kurz „jessie ware“ und „megan thee stallion“ an – letztere brachte jede menge halbnackte frauen auf die bühne und das war tatsächlich sehr unterhaltsam und ein guter abschluss für dieses nicht enden wollende festivalerlebnis.
der zwölfte festivaltag: eigentlich wollten wir gar nichts mehr machen an diesem tag, aber wir ergatterten tickets für das abschließende „brunch on the beach“ und deswegen schauten wir für zwei stunden an den strand. dumpfe technobeats schallten über das gelände und ich wollte und konnte einfach nicht mehr. nach soviele tagen party und menschenmassen ging einfach nichts mehr und ich konnte meinen partner zum glück überreden, das festivalgelände bald wieder zu verlassen.
fazit: 12 tage livemusik auf dem primavera festival waren bestimmt das beste preis-leistungsverhältnis überhaupt – ich meine, wo sieht man innerhalb kürzester zeit 63 konzerte für unter 500 euro?! aber 12 tage livemusik auf dem primavera festival waren auch das anstrengendste unterfangen, das wir je gemacht haben. ich wollte am ende nur noch nachhause und mich hinlegen und weder sonne noch menschen sehen. ich liebe musik und ich liebe festivals, aber wahrscheinlich reicht auch ein 3- oder 4-tages festival vollkommen um glückseligkeit zu verspüren. trotzdem war eine eine gute erfahrung und hat mir definitiv gezeigt, wo meine grenzen liegen und wieviel zeit ich brauche um mich zu erholen.