es war ein gleichzeitig schöner und leider auch publikumsbedingt anstrengender abend mit der von weit her angereisten katy kirby im haus der musik.

irgendwie bin ich durch zufall auf „katy kirby“ gestoßen – irgendwo las ich, dass die sängerin auf dem sxsw gespielt und beeindruckt hatte und als ich ihren namen auf der haus-der-musik-webseite las und in ein paar ihrer songs reinhörte, wusste ich: da muss ich hin. also kaufte ich mir ein ticket und als der besagte abend da war, wusste ich noch nicht, was mir blühen würde…

ich betrat das haus der musik und die probleme prasselten nur so auf mich ein. mein erstes problem: ich durfte meine jacke nicht mit in den konzertraum nehmen, auch nicht angezogen, obwohl mir unfassbar kalt war. nun gut. mein zweites problem: die menschen an der garderobe sagten mir, es sei freie sitzplatzwahl und ich war verwirrt, denn auf meinem ticket war ein fester sitzplatz angegeben. mein drittes problem: ich praktizierte die „freie sitzplatzwahl“ und hatte prompt eine pensionistin am hals, die mich schimpfte. nun gut, also setzte ich mich auf den schlechteren sitzplatz. es folgten noch weitere probleme, auf die ich gleich eingehe – seid gespannt!

irgendwann kam „katy kirby“ auf die bühne und schon fühlte ich das nächste problem anrollen. dieser raum. dieser konzertraum im haus der musik hat den grauslichen flair einer (musik)schule. ausserdem wurde es nie richtig finster und ich hasse es, wenn bei konzerten nicht richtig finster (=stimmungsvoll) wird – denn dann wirkt das bühnenlicht nicht und alles ist vergebens. meine stimmung war am tiefpunkt: der raum war hässlich und mir war kalt und dann hatte ich auch noch eine mühsame pensionistin im nacken…

„katy kirby“ gab sich richtig mühe ihre wunderbaren songs in diesem seltsamen raum zu präsentieren und als geübter millennial zückte ich ab und zu mein handy um songsnippets mitzufilmen, um mich am tag, an dem ich das schreibe, wieder an das konzert erinnern zu können. normalerweise ist das nie ein problem, wenn ich mein handy 15 sekunden lang benutze. aber die pensionistin hinter mir fühlte sich davon gestört. von meinem handy aber noch mehr von mir. denn sie hatte auch was dagegen, dass ich mitnickte und mich zur musik im sitzen bewegte. wie kann ich denn nur! ständig keifte sie mir über die schulter, dass ich mich nicht bewegen sollte und natürlich auch das handy weglegen sollte. was soll ich sagen… freie platzwahl hätte abhilfe geschaffen, dann hätte ich mich ganz vorne an den rand gesetzt und niemanden gestört weil ich nicht im blickfeld von irgendeiner empfindlichen pensionistin gewesen wäre.

jedenfalls war es superschwierig für mich, dem konzerttreiben zu folgen – ich wollte so gern versinken in der musik von katy kirby und tat das dann leider immer nur für sehr kurze zeit… dann flüsterte die pensionistin mir wieder ins ohr, ich solle aufhören zu wippen. aber wenn ich die musik fühle, dann muss ich mich doch bewegen!

irgendwann beschloss ich die anstrengende pensionistin vollkommen zu ignorieren und wippte zum hit „cool dry place“ so richtig arg mit, obwohl es ein extrem ruhiger war. mir war alles egal, ich wollte jeden ton fühlen und mir nicht vorschreiben lassen, wie ich musik zu konsumieren habe. hallo, wir waren bei einem konzert! sie sollte froh sein, dass ich mir keine songtexte merken kann, denn wenn ich mitgesungen hätte, was wäre dann passiert? wie auch immer – das konzert ansich war eh gut und schön und toll und katy kirby ist wunderbar, aber der ganze abend wäre in einer anderen location und als stehplatzkonzert sicher viel besser zur geltung gekommen… und so hoff ich einfach auf ein nächstes mal wiedersehen in einer passenderen umgebung und schau mir bis dahin die vielzahl an schönen konzertsessions auf youtube an.

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