„polica“ präsentierten im wuk etwas unaufgeregt ihren mix aus elektro, indie und rock. nicht schlecht, aber auch nicht weltbewegend.

an jenem freitag abend versammelte sich eine überschaubare anzahl an menschen im wuk, denn die amerikanische band „polica“ war zu gast. ich hatte nicht viele erwartungen, ich freute mich einfach darauf mit meiner konzertbegleitung zu quatschen und mit guter livemusik ganz gemütlich ins wochenende zu starten.

zugegeben: support „dustin zahn“ haben wir mehr oder weniger verpasst, unsere unterhaltung im foyer hatte einfach eine höhere priorität. aber dann, kurz vor 21 uhr suchten wir den weg nach vorne, und das war zum glück sehr leicht.

als die sängerin channy leaneagh gemeinsam mit ihrer band die bühne betrat, war alles sehr finster, höchstens dezentes rotes licht schien ganz leicht auf die gruppe. die beiden schlagzeuger legten los, bassist chris bierden begann sein saiteninstrument zu bedienen und channy leaneagh hauchte ihre sanfte, hohe stimme drüber. ein etwas unaufgeregter elektro-indie-rock drang uns zu ohren und mein erster eindruck war: eh ganz nett.

die songs unterschieden sich zu beginn nicht großartig, weder was die rhythmik noch die tonart anbelangte. aber ich hatte die hoffnung, dass sich das konzert im laufe des abends noch abwechslungsreicher gestalten würde. zum glück schlich sich der hit „steady“ schon sehr früh in die setlist, das ließ mein herz hüpfen.

aber wirklich rund wollte der abend nicht werden, nicht mal als die remix-nummer „dark star“ aus den boxen brummte. ja, natürlich verwandelte sich der raum kurz in einen düsteren dancefloor, aber zum rest fügte sich die tanznummer nur bedingt. denn es ging so weiter, wie es begonnen hatte: etwas zaghaft, etwas eintönig, etwas formlos.

leider war channy leaneagh auch keine freundin von unterhaltsamen zwischenmeldungen. der abend fühlte sich an wie ein ewig andauerndes warm-up, das einfach kein highlight vorbereitet hatte. das warten darauf, dass etwas passiert, das mehrwert haben würde, verwandelte sich irgendwann in die erkenntnis, dass da wohl nichts mehr kommt. versteht mich nicht falsch, der gig war nicht schlecht, vereinzelt war ich sogar sehr angetan von einigen songs, aber trotzdem waren diese songs leider noch ein großes stück vom attribut „weltbewegend“ entfernt.

so ganz wollte ich die hoffnung aber trotzdem nicht aufgeben, denn am heimweg diskutierte ich noch mit einigen konzertbesuchern und wir waren uns eigentlich allesamt einig: „polica“ haben das zeug dazu, richtig richtig gut und groß zu werden, was ihnen noch fehlt sind ein paar kleine hits die sich vielleicht ein bisschen außerhalb der sound-komfortzone befinden und die nötige abwechslung in ihr live-programm bringen.

Policia, 2020
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