einmal nach berlin und zurück: „the strokes“ bespielten die ausverkaufte columbiahalle und hinterließen ein durchgeschwitztes aber begeistertes publikum.

puh – wo soll ich bei dieser geschichte nur anfangen? nun gut, es war so: ich hatte anfang februar geburtstag und mein freund schenkte mir einen überraschungsausflug. ich bekam nur die info, dass ich kleidung für drei tage einpacken solle, dass wir mit einem zug verreisen und dass er mich an jenem freitag von der arbeit abholen würde.

als jener tag gekommen war und wir plötzlich in der s-bahn richtung flughafen unterwegs waren, dämmerte es mir schön langsam, dass das keine normale zugreise werden würde, sondern dass wir ins flugzeug umsteigen würden. bis zum gate hatte ich keine ahnung wo es hingehen würde. als wir dann beim gate ankamen und da „berlin txl“ stand, mein freund mir plötzlich eine weitere überraschung in form eines kuverts in die hand drückte, war ich völlig sprachlos oder besser: ich konnte nur noch „oh mein gott“ sagen. da waren tatsächlich zwei „the strokes“ tickets für die ausverkaufte columbiahalle im umschlag. es war so surreal, dass das alles passierte, ich glaube ich habe sogar gezittert vor glück. ich hab wohl den allertollsten freund der welt!

schließlich waren wir in berlin angekommen, hatten uns im hotel ein bisschen ausgeruht und waren dann am weg zur columbiahalle. eine lange schlange erwartete uns, ebenso wie bernie-sanders-schilder von fans bzw aktivisten, die infomaterial verteilten und uns mitteilten, dass wir all unsere amerikanischen freunde zum wählen auffordern sollten. bis zu diesem zeitpunkt war alles ganz gemütlich, dann ging das endlose, mühsame warten aber los: zuerst musste ich mich draussen nochmal separat anstellen und meine tasche abgeben, dann standen wir noch ewig bei der garderobe an und auch bei der bar ging es nur schleppend voran. der andrang war riesig und in diesem gewusel schließlich einen guten platz zu finden ebenfalls keine leichte aufgabe.

irgendwie schafften wir es, dass wir uns plötzlich im mittleren drittel in der schwitzenden masse befanden, und als nach einer gefühlten ewigkeit der erste song „heart in a cage“ von „the strokes“ ertönte, sagte mein freund nur noch „alles festhalten“, nahm meine hand, schleifte mich durch das getümmel, und zack waren wir irgendwo in der fünften reihe. gemütlich war es dort aber nicht, wir wurden die ganze zeit hin und her gewirbelt, und irgendwann war es okay, von der menschenmenge heftig geschubst zu werden. irgendwie passte das ja auch zur musik von den strokes.

bei „new york city cops“ kletterte julian casablancas auf eine box und krächzte uns von dort die ohren voll. stimmlich war er nicht immer auf der höhe, aber das war egal. bei den strokes ging es um ungezügeltheit, um rock’n’roll, um das gefühl frei und wild zu sein. wir waren bereits durchgeschwitzt und der typ mit lederjacke vor mir – nun, den konnte ich nicht ganz verstehen, wie er das ohne hitzeschock überleben wollte. aber das war ja nicht mein kaffee – ich kämpfte weiterhin in der hüpfenden masse um mein leben und genoss zugleich dieses völlig verrückte konzerterlebnis. leben am limit oder so.

bei den ganz bekannten hits war es immer besonders arg, sich in diesem menschenkessel zu befinden, bei anderen songs gab es kurze verschnaufpausen. casablancas schien sich aber selbst keine verschnaufpause zu gönnen – er wanderte durchs publikum, er ließ sich von händen tragen und er sang natürlich ununterbrochen. casablancas war showman durch und durch. auch als er sich einmal an den bühnenrand setzte, war er damit beschäftigt, den letzten rest seiner gefühle in seinen gesang zu legen. ich war jedenfalls begeistert. noch mehr begeistert war ich, als „one way trigger“ erklang und mir plötzlich bewusst wurde, dass das vor jahren mein absoluter lieblingssong war. alles hatte sich gelohnt, ich war überglücklich!

es folgten weitere hits und weitere anstrengungen in der menschenmasse – aber es war auch schön teil dieser gruppe zu sein. die strokes gaben im rahmen ihrer rock’n’roll möglichkeiten alles, sie unterhielten, gaben uns gitarrenklänge und ein paar wenige, gut platzierte interaktionen. der zugabenteil endete schließlich mit „someday“ und als sich die allerletzten töne im raum ausbreiteten, wusste ich, es war ein absolut traumhaftes rockkonzert. genau so eine show hatte ich mir von den strokes gewünscht!

zu guter letzt möchte ich mich nochmal bei meinem freund bedanken, der diese reise organisiert, konzertkarten besorgt und mir das schönste geburtstagsgeschenk in meinem leben gemacht hat. ich meine, ich wollte die band seit mehr als 10 jahren sehen und er hat mir diesen wunsch einfach erfüllt – ich werde das wohl niemals toppen können! danke mein schatz – du bist der allerbeste!

The Strokes Setlist Columbiahalle, Berlin, Germany 2020
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