„elderbrook“ war in der ottakringer brauerei um sein publikum mit einer netten after-work-party am montag abend zu beglücken.

das diesmalige dilemma: wieviel abstand sollte zwischen zwei gigs eigentlich sein? ich hatte „elderbrook“ bereits im april in der grellen forelle gesehen und fand ihn damals fantastisch. natürlich hoffte ich dasselbe oder ein noch besseres erlebnis beim nächsten konzert zu erfahren und pilgerte mit großen erwartungen in die ottakringer brauerei.

die brauerei ansich ist nicht optimal für ein konzerterlebnis – angefangen vom nicht-so-guten-sound bis hin zu den stehern mitten im raum, die die sicht versperren. wenn man nicht früh genug vor ort ist und den perfekten platz ergattert, ist es leider nicht so schön dort. bevor ich mir mit meiner begleitung aber gedanken um den perfekten stehplatz machen wollte, wollten wir uns zunächst einmal unterhalten und wählten den großen raum mit der bar aus, um vor konzertbeginn erstmal die neuesten neuigkeiten auszutauschen. aber die „hintergrundmusik“ war so immens laut, dass es fast unmöglich war ein wort zu verstehen. nun ja.

irgendwann stürmte „elderbrook“ die bühne und machte das, was er am besten konnte: verrückte dancemoves zelebrieren, verrückte gesichtsausdrücke präsentieren und in der eigenen musik vollkommen aufgehen. das war schön zu sehen, aber irgendwie wollte es mich diesmal trotzdem nicht so wirklich packen. ich vermisste den clubcharakter so wie er damals der grellen forelle herrschte, ich vermisste ein euphorisches publikum, ich vermisste diese verschmelzung zwischen künstler und menschenmenge.

ich hatte das gefühl, dass viele nicht mit dem gedanken ein konzert zu besuchen die brauerei aufgesucht hatten, sondern eher dass der gedankengang folgender war: „da ist irgend so ein etwas bekannterer dj, der ein bisschen auflegt und zu dem wir montag abend ein bisschen unsere hüften schwingen können“. so eine art after-work-party. ja, es war mehr eine after-work-party als ein konzert. das stimmte mich nicht wirklich glücklich.

nachdem ich ein paar fotos geschossen hatte, ging ich wieder zurück zu meiner freundin, zum nicht so optimalen platz zwischen tür und angel, zum nicht so optimalen platz für ein gutes musikerlebnis. irgendwie sollte es diesmal einfach nicht sein, irgendwie konnte ich mich diesmal nicht darauf einlassen, irgendwie fand ich elderbrook diesmal nicht mehr so besonders und aufregend wie beim letzten mal. vielleicht lag es wirklich daran, dass ich ihn erst vor ein paar monaten gesehen habe. vielleicht brauche ich zwischen zwei gigs wirklich mehr abstand als ein paar monate. vielleicht hätte ich einfach länger warten müssen, um einer enttäuschung zu entkommen.

Elderbrook, 2019
elder2
elder3
elder5
elder6
elder7
elder4

Diese Website benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.