„palace“ ließen uns bei ihrem auftritt im wuk wie auf wolken schweben – und das war natürlich sehr schön und gemütlich und kuschelig.
große vorfreude und große erwartungen – mit diesen begleiterscheinungen ging ich an jenem abend ins wiener wuk um mir die britische band „palace“ zu gemüte zu führen. die halle war gut gefüllt und kurz nach 9 ging es los. der beginn des konzerts war nicht unbedingt einwandfrei: immer wieder gab es technische probleme, einmal musste sogar ein lied abgebrochen und neu begonnen werden. um welche probleme es sich genau handelte erkannte ich als laie nicht. aber musiker sind bekanntlich perfektionisten.
palace waren meister darin, jeden song mit gemütlichkeit zu umhüllen und diese immer wieder mal zu hymnen mutieren zu lassen. die stimme von leo wyndham klang ein bisschen nach behaglichem kaminfeuer, sie strahlte wärme aus und nahm sich in jeder nummer ausreichend platz. diese wohlige atmosphäre brachte natürlich nicht unbedingt abwechslung in die setlist, im gegenteil: wir durften immerzu mit unserem kuscheligen teppich über schöne klangwolken schweben.
die schönen klangwolken wurden in sehr hübsches licht getaucht und unterstrichen das heimlige setting. aber irgendwann kam der punkt, an dem ich irgendwie mehr wollte: mehr abwechslung, oder zumindest geschichten zur auflockerung. aber viel wollten die briten nicht reden und schnellere, wildere nummern hatten sie nicht im repertoire. und so schwebten wir weiter und ein fahler beigeschmack machte sich breit.
als sich langsam die fadesse einschleichen wollte, taten sie das absolut richtige: sie beglückten mich mit meinen lieblingssong „it’s over“. ich war ihnen wieder wohlgesonnen und kostete die zeit mit meinen liebsten tönen voll aus. danach erwähnten sie kurz, dass sie dieses „von-der-bühne-gehen“ und „für-zugaben-wieder-kommen-spiel“ nicht machen würden sondern gleich bis zum ende spielen würden. war mir auch recht.
zu guter letzt durften wir den hit „bitter“ genießen und die band abschließend mit einem lauten applaus verabschieden. und wie ist nun meine meinung dazu? das konzert von palace war gut und schön aber hatte weder ecken und kanten. es fehlte ein bisschen abwechslung und ein bisschen entertainment. es fehlte der mehrwert, den atemberaubende konzerte ausmachen. trotzdem war ich glücklich, dass ich die band endlich auf dem bühnenparkett erleben durfte – denn im grunde sind solche gemächlicheren konzerte gerade in der heutigen, schnellen zeit das beste, um endlich mal ein bisschen runterzukommen.