das waves vienna festival hat es möglich gemacht: man konnte mühelos einen abend lang konzerte schauen und fast ausschließlich frauen auf der bühne sehen. der samstag war mitunter deswegen ein absolut fantastischer festivaltag!

mein letzter waves vienna festivaltag startete nicht abends, sondern bereits am vormittag. mit einem sogenannten „pro pass“ konnte man sich für die „waves delegates tour“ anmelden. diese tour findet immer am letzten tag des festivals statt und man darf sich das ein bisschen wie einen schulausflug vorstellen, nur eben nicht mit schülern sondern mit menschen aus dem musikbusiness. diese waves delegates tour brachte die angemeldeten mit einem bus an mehrere stationen in wien, und überall durfte musik in form von kleinen mini-konzerten konsumiert werden. und so sah ich bereits über den tag verteilt bands wie „ivan and the parazol„, „my ugly clementine„, „dramas„, „two year vacation“ und „linn koch-emmery„. allesamt waren sie positive überraschungen, die teilweise auch noch am selben abend am waves vienna festival spielen sollten – aber ich konnte meinen fixierten timetable einfach nicht mehr über den haufen werfen.

wie auch immer – bevor ich mich in meinen letzten festivalabend stürzte, war ich zwischen tour und festival nochmal kurz zuhause um einen powernap vorzunehmen. das war wohl die allerbeste idee nach der schulausflug-experience. gut erholt machte ich mich später dann wieder auf den weg ins wuk um meinen ersten programmpunkt „soia“ auf der open air bühne nicht zu verpassen.

zugegeben, ich hatte so einiges von „soia“ erwartet, da ihre aufgenommenen songs so unfassbar hochwertig und gut sind. aber live wollte mich ihre musik nicht so ganz erreichen – ich weiß nicht wirklich was es war, vielleicht war das erscheinungsbild zu wenig artsy, vielleicht war die performance zu wenig stark. was auch immer es war – ich bin mir sicher, dass soia daran arbeitet und mir in einigen monaten, jahren etwas ganz anderes präsentieren und mich völlig umblasen wird. aber für dieses mal hat es leider nicht gereicht, obwohl ich mir das von herzen gewünscht hab, denn ich liebe ihre songs.

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ich hatte die band „manx“ aus schweden schon fast vergessen, dann schoss es mir aber doch ein, dass ich sie auf meiner liste hatte und ich eilte ganz schnell in die aula. vielleicht war es die aula, vielleicht war es aber auch die band: ich war jedenfalls sofort feuer und flamme als ich den raum betrat.

„manx“ hatten einen ziemlich speziellen, sehr modernen aber auch extrem schönen, sinnlichen musikstil und waren insgesamt auch eine ganz eigene konstellation. vor allem war es aber die sängerin maria nyström, die hervorstach, durch ihre extrem herzliche art aber auch durch ihr hippie-artiges auftreten und ihre armbewegungen. ich war ein bisschen verliebt, denn die gruppe wirkte so sympathisch und sie schienen soviel spass während ihrem auftritt zu haben. es machte mir wirklich freude ihnen zuzusehen. und mit diesem gefühl war ich nicht allein: die aula war voll, die anwesenden begeistert, was vor allem daran zu erkennen waren, dass der applaus immer mit jubelschreien geschmückt war. „manx“ waren echt richtig gut. und das lichtarrangement in der aula war ein traum!

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ich wanderte ein bisschen herum, plauderte mit leuten, ehe ich mich auf den weg zur ottakringer stage und somit zu „friedberg“ machte. dieses konzert war äußerst wichtig für mich – denn schon vor 10 jahren hatte ich die sängerin des projekts – damals noch unter dem namen „anna f.“ – live gesehen und war seitdem immer ein bisschen fasziniert von ihr. ob mich auch ihr neues bandprojekt begeistern würde galt es rauszufinden.

zuallererst: ich fand es so cool, dass „friedberg“ eine all-female-group ist – denn sie durchbrechen damit nicht nur den ewigen männerüberschuss auf bühnen, sondern sind auch vorbilder für mädchen und frauen. und sowas begrüße ich immer sehr!

aber irgendwie konnte diese tolle formation nicht das rüberbringen, was ich mir gewünscht hätte. mir fehlten die eingängigen hits, mir fehlte der mitreissende elan, mir fehlte das besondere, das bei anderen bands meistens schon in den ersten sekunden sichtbar wird. der funke wollte nicht überspringen, der funke wollte sich gar nicht erst bemerkbar machen. ich war ein bisschen traurig und zog weiter. vielleicht packt es mich beim nächsten mal, wer weiß.

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lisa pac“ stand als nächstes und auch als letztes auf meiner must-see-liste. erst in den vorhergehenden wochen nahm ich wirklich notiz von ihr und war gespannt, was die österreicherin zu bieten hatte. und ich muss sagen, ich war wirklich angetan davon, wie sie über die bühne wirbelte und eine sehr feine popshow ablieferte.

ein tieferer sinn war in ihrem musikalischen schaffen zwar nicht vorzufinden, aber das braucht es auch nicht immer – lisa pac versprühte positive energie, brachte das publikum zum tanzen und mitwippen und war ein kleiner sonnenschein mitten in der nacht. in ihrer disziplin glänzte sie hervorragend – und mit ihrem gespür für hits könnte sie man auch bestens zum eurovision songcontest schicken, denn die frau ist mit ihrer musik für die große weite welt bestimmt!

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für einen kurzen moment war ich am ende meines abends auch noch in der wuk halle um die gehypten „chastity belt“ zu begutachten. aber die schiefen singtöne konnte ich leider überhaupt nicht aushalten und deswegen war ich schnell wieder draussen im wunderschönen wuk innenhof.

nach einigen gesprächen und noch einem abschiedsbier ging es aber dann nachhause. das waves vienna festival war wie immer eine supertolle veranstaltung, und mit meiner diesjährigen stressfreien herangehensweise war es sogar fast ein bisschen wie urlaub. bis zum nächsten jahr!

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