das grape festival glänzte am zweiten und letzten festivaltag nicht nur mit einem abwechslungsreichen line up sondern auch mit abwechslungsreichen wetter.

da die meisten besucher des grape festivals von der jüngeren sorte waren, war es kaum verwunderlich, dass diese das festival nutzten um endlich mal eine ganz nacht lang durch zu feiern. die musik war bis in die frühen morgenstunden auf anschlag aufgedreht – zum leidwesen von uns über-dreissig-jährigen. unsere nacht war nicht gerade eine gute. abgesehen vom andauernden lärm waren auch die temperaturschwankungen ziemlich mühsam. aber gut, wir waren ja eh selber schuld – wenn man campt, muss man sich eben auf solche bedingungen einstellen.

wir beschlossen schon sehr bald, dass wir in der kommenden nacht wieder zurück nach wien fahren würden. aufgrund der nähe war das zumutbar, eine weitere nacht im zelt wollten wir uns nicht mehr antun. also packten wir am vormittag unsere sieben sachen, trugen sie zum auto und düsten danach in die nächstgrößere stadt trencin. dort wollten wir den tag verbringen und ein bisschen ruhe genießen.

tatsächlich war trencin wie ausgestorben. nach einem stadtspaziergang und der vertilgung mehrerer erfrischender fruchtsäfte im schattigen gastgarten eines cafes, bummelten wir noch durch einige einkaufszentren – die waren klimatisiert und der einzig angenehme zufluchtsort bei der unerträglichen schwülen hitze. am frühen abend fuhren wir schließlich wieder zurück aufs festivalgelände.

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uns erwarteten dicke quellwolken, das unwetter war quasi in greifbarer nähe. die regenjacken hatten wir sicherheitshalber eingepackt. wir spazierten einmal mehr über das gelände, entdeckten weitere kleine versteckte orte (eine schminklounge, ein kleines planschbecken, eine cocktailbar, hängematten – um nur einige besonderheiten zu nennen) und ließen und schließlich bei der hauptbühne nieder. dort spielte gerade die slowakische band „para„, welcher wir nebenbei ein bisschen lauschten. aber eigentlich warteten wir nur darauf, endlich „yeasayer“ zu sehen. und bald darauf fanden wir uns in der ersten reihe im zirkuszelt wieder, während die band aus new york die bühne betrat.

anfangs wusste ich nicht ganz was ich von der band halten sollte. ihr auftritt war ziemlich hit-befreit, teilweise machte ich mir sorgen, dass sie vielleicht gar nicht wüssten, wieviele großartige songs sie eigentlich haben, denn irgendwie fanden diese großartigen songs einfach nicht in ihre setlist. ich versuchte mich trotzdem irgendwie auf das konzert einzulassen, versuchte mich von den menschen rundherum anstecken zu lassen und irgendwann schwappte die begeisterung tatsächlich zu mir über. es waren die dancemoves von chris keating, die es mir angetan hatten. er tänzelte so eindrucksvoll, dass ich die dazugehörige musik plötzlich extrem passend fand. gegen ende bekam ich dann noch meine hits: „o.n.e.“ und „ambling alp“ waren mir vertraut und setzten dem spektakel letztendlich noch die krone auf!

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es war wirklich passiert: während „yeasayer“ ging draussen die welt unter. ein gewitter mit heftigen regengüssen, blitz und donner machte es sich auf dem grape festival gemütlich. ich war froh, dass wir unser zelt bereits am vormittag abgebaut hatten, und ich war froh dass wir im zirkuszelt ausharren konnten. nach einiger zeit am boden sitzen und instagram durchspielen löste sich das gewitter glücklicherweise wieder auf. langsam strömten die menschen wieder nach draussen auf die gatschige wiese. sie sicherten sich bereits wieder ihre plätze für die nachfolgenden konzerte.

langsam trauten auch wir unser wieder an die abgekühlte, frische luft. die stagetimes verschoben sich etwas nach hinten, sehr bald aber schon erschien „tove lo“ auf der hauptbühne und erinnerte mich in ihrem anzüglichen auftreten sofort am miley cyrus. in meinem kopf war sie viel braver abgespeichert, jetzt war sie das böse mädchen, das mit aller macht beweisen wollte, wieviel sex man in songs verpacken kann.

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wir wechselten wieder zu einer zirkuszelt-bühne, denn unser nächster fixpunkt waren „the vaccines„. schon die wartezeit gestaltete sich ein bisschen unangenehm: viele anwesende waren betrunken, stiegen mir auf die füsse, rempelten mich an. ich war ein bisschen genervt. doch viel mehr genervt hatte mich etwas später dann die tatsache, dass ein kameramann tatsächlich genau mittig vor die bühne in selber höhe platziert wurde. warum macht man sowas? ich verstehe das nicht.

wie auch immer – das konzert von the vaccines war jedenfalls ein traum. ein hit nach dem anderen wurde uns um die ohren gepustet, die band versprühte pure energie, die stimmung war am kochen. teilweise artete die kochenende stimmung aber in etwas brutalen pogo-tanz aus. aber dafür kann die band ja nichts. ich war jedenfalls fasziniert und musste meine eher negative meinung von letzten gig komplett ändern.

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zu guter letzt wählten wir die performance von „rudimental“ als unseren festivalabschluss aus. massenhaft menschen hatten sich bei der großen hauptbühne versammelt. wir wollten uns aber nicht nach vorne kämpfen, der boden war eine sehr matschige angelegenheit und ausrutschen hätte mir noch gefehlt. von sicherer entfernung begutachten wir einige songs, ehe wir uns dann auf den heimweg machten.

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abschließend kann ich sagen: das grape festival in der slowakei war wohl die beste und vor allem gemütlichste alternative zum fm4 frequency festival in österreich und zum sziget festival in ungarn. mit seiner überschaubarkeit, leistbarkeit und dem wunderbaren line up hat das grape festival definitiv sehr vieles richtig gemacht. nächstes mal verzichte ich allerdings auf camping – vor allem weil es gerade in der slowakei sehr güngstige übernächtigungsmöglichkeiten gibt. grape festival, vermutlich sehen wir wieder!

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