man nehme ein bisschen indie, würze ihn mit einer guten stimme, legt ein bisschen vintage-vibe drüber und fertig sind „some sprouts“ aus deutschland, die kürzlich von ihrem können im b72 überzeugten.

es war eine sehr spontane entscheidung, dem auftritt der gruppe „some sprouts“ im b72 beizuwohnen. ursprünglich hatte ich überlegt, so wie auch der großteil meines freundes- und bekanntenkreises, in die stadthalle zu pilgern um die backstreet boys zu sehen. aber ich wollte dann doch nicht massenhaft geld für eine gealterte boyband hinblättern. lieber war es mir, die nächste indie-hoffnung aus regensburg zu sehen.

klassisch-ignorant verpasste ich mal wieder die vorband – schade eigentlich, „telquist“ hatten mir vor einiger zeit, als ich sie im fluc gesehen hatte, schon sehr gut gefallen. aber man kann ja nicht überall dabei sein. ich wollt vielmehr meinen fokus auf die hauptband „some sprouts“ legen.

die gruppe war in vintage-kleidung angreist, vor allem sänger joshua benker war das menschgewordene secondhand-shop-gefühl. die bühne war mit ausreichend gestrüpp geschmückt und der publikumsbereich war ebenfalls ganz gut bewachsen. die voraussetzungen waren hervorragend, dennoch war das ganze unterfangen zu beginn eher von der sorte more-of-the-same. moderne menschen spielen moderne indie-pop-rock-hymnen, moderne zuseher nicken zufrieden. es war der song „someone you love“, der sich als erster ohrwurm aber auch als erster tanzhit entpuppte. benker präsentierte seine aussergewöhnlichen dancemoves und ich war begeistert.

langsam aber sicher wurde ich immer mehr bestärkt darin, die richtige konzertentscheidung getroffen zu haben. vor allem als die songs „i think it’s important to realise you miss something but don’t want it back“ und „never leave“ erklangen, wurde ich ein bisschen an oasis und „stop crying your heart out“ erinnert. hymnische, emotionale und sehr ergreifende nummern hat’s gebraucht um mich schlussendlich von der vielfältigkeit der gruppe zu überzeugen. und ich war mir auch sicher: die 90er-jahre-hits der backstreet boys hätten weder mit dem vintage-hemd noch mit der klingt-wie-eine-oasis-nummer mithalten können. ausserdem waren die tanzeinlagen von benker sicher mindestens so super, wie die der boyband, die in der stadthalle herumhüpfte.

apropos herumhüpfen: beim hit „separate waves“ wurde dann auch im publikum sehr brav das sprunggelenk beansprucht, bevor es in die zielgerade des konzertes ging. als zugabe-häppchen präsentierte die band ein akustik-liedchen inmitten der anwesenden. das war ein sehr schöner und sehr besonderer moment, den nicht nur alle aufmerksam verfolgten, sondern bei dem auch alle mitmachten, in form von mitsingen und mitklatschen. am schluss spielten sie nochmal on stage ein etwas schnelleres stück und beendeten ihren auftritt unter wohlwollendem applaus.

somesprouts1
somesprouts2
somesprouts3
somesprouts5
somesprouts6

Diese Website benutzt Google Analytics. Bitte klicke hier wenn Du nicht möchtest dass Analytics Dein Surfverhalten mitverfolgt. Hier klicken um dich auszutragen.