einen unerwartet guten auftritt legten „basement“ im flex hin. getragen von einem begeisterten publikum erfüllte der abend fast alles, was das herz begehrt.

gleich vorweg: ich habe die vorbands nicht gesehen. ein anstrengender arbeitstag sorgte dafür, dass ich die zwischenzeit für eine verschnaufpause nutzte statt direkt vom büro ins flex zu stolpern. irgendwann während dem set der zweiten gruppe „culture abuse“ kam ich an, aber nutzte die zeit bis zur hauptband eher zum plaudern, statt aufmerksam der musik zu lauschen. für „basement“ versuchte ich einen platz weit vorn zu ergattern – jedoch eher seitlich, weil die band aus england ehrfahrungsgemäß doch immer viele pogende menschen anzieht.

was ich erwartete, als sie die bühne betraten? eher eine in-sich-gekehrte performance, eher kein versuch kontakt mit dem publikum aufzunehmen, eher mürrisch statt erfreut, so wie bei ihrem letzten wien-besuch in der arena. aber alles wurde anders. zwar starteten „basement“ mit dem titel „disconnect“, aber so disconnected präsentierten sie sich gar nicht. sie waren dem publikum zugewandt, redeten ein bisschen, standen sogar teilweise lächelnd und viel selbstsicherer als noch vor ein paar jahren auf der bühne und schienen wirklich an sich gearbeitet zu haben. kurz aber dachte ich, der gig geht doch den bach runter, denn durch tonprobleme blitzte der ärger und die unsicherheit kurz hervor. danach aber fanden sie schnell in ihre form wieder zurück und ich war sehr froh darüber.

frontmann andrew fisher war nicht nur mit dem singen beschäftigt, er bemühte sich auch um gesten, um mimik und um ein bisschen gefühl, um seine texte noch ein bisschen zu unterstreichen. zwar lenkte mich seine erscheinung immer wieder ein bisschen ab (ich assoziiere mit seinem hemd irgendwie immer einen kindgebliebenen erwachsenen, der mit 40 noch bei seiner mama wohnt) aber etwas später konnte ich das ganze ein bisschen mehr ausblenden. „brother’s keeper“ ertönte und mich durchströmte pure freude. dieser song ist einer meiner lieblingssongs und endlich wussten „basement“, wie sie dieses stück rüberbringen sollten. endlich schien ihnen bewusst zu sein, wieviel gute musik sie eigentlich produziert haben in den vergangenen jahren. dieses bewusstsein hatten sie bei ihrem auftritt im jahr 2016 nämlich gar nicht.

was mich wunderte war auch die neue vielseitigkeit: sie waren nicht mehr nur die emo-band, die sich mehr richtig alternative-rock-band entwickelte, nein, es fanden sich nun auch math-rock stücke in ihrem repertoire. sie schimmerten viel mehr, als ich das jemals erwartet hätte. und vielleicht war das auch ein grund, warum das publikum durchgehend regelrecht ausflippte. zu allen nuancen schienen die menschen einen zugang, eine verbindung zu haben. es verging keine minute, in der die menge nicht tanzte. ein paar heftige pogo-einlagen, gefühlt permanentes crowdsurfing und ununterbrochenes mitsingen rundeten die begeisterung der anhänger ab. ich war verblüfft. am meisten verblüfft aber wahrscheinlich von einem jungen herren, der immer so dermaßen abging, dass er mit seiner energie fast über die absperrung geflogen wäre.

der einzige negative punkt? „basement“ musizierten nicht mal eine volle stunde. mit dem wunderschönen „promise everthing“ verabschiedeten sie sich in den backstage-bereich und kamen auch nicht wieder zurück. aber ich nahm ihnen das nicht übel. denn wer live so eine verbesserung durchmacht, muss sich dem zugabe-spiel nicht mehr hingeben. ich war jedenfalls mehr als erfreut, über den auftritt, die setlist, die menschen! denn was ich ebenfalls noch hinzufügen muss: niemand im publikum war irgendwie ungut, alle anwesenden waren höflich zueinander, gaben acht und hatte alle nur eines im sinn: einen richtig guten konzertabend zu verbringen. und das ist wahrlich gelungen!

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