das fm4 geburtstagsfest war eine rauschende feier mit vielen überraschungen. natürlich positiven überraschungen wohlgemerkt!

es war ein eisig kalter abend und die tatsache, dass der einlass sich um einiges verzögerte, war nicht gerade förderlich für das wohlbefinden. aber irgendwann durfte wir dann doch rein in die ottakringer brauerei und der obligatorische rundgang stand am plan. aber so leicht war das gar nicht mit dem rundgang – an allen ecken und enden traf ich menschen, die ich schon länger nicht mehr gesehen hatte. und so war ich zu beginn überwiegend am wohnzimmer-floor anzutreffen. zum glück war das auch der ort des ersten konzerts, welches ich mir anschauen wollte. „pauls jets“ hieß die band, die kurz nach 21:00 auf die bühne zischte, und von der ich nur positives gehört hatte.

und als sie ihre tunes aus den boxen fetzten war mir schnell klar, warum die band von allen geliebt wird. sie hatten schon ein bisschen diesen wanda-touch, nur mit viel mehr jugendlichkeit, mit viel mehr ist-mir-egal-attitüde. und genau diese art von musik, die auch in die nino-aus-wien-kerbe schlägt, die kommt immer noch an, die ist immer noch etwas besonderes. die ersten drei songs zog ich mir rein und musterte die band-mitglieder. warum kamen mir die herren so bekannt vor? wo hatte ich diese gesichter denn schon mal gesehen? (die antwort kam erst tage später, als ich alte konzertfotos durchschaute und ich die herrschaften tatsächlich in der band „alterno boy“ vorfand).

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beim fm4 geburtstagsfest lege ich eigentlich immer großen wert darauf, die bands anzuschauen, die ich noch nie gesehen habe. mein weiterer abend fand seine fortsetzung deswegen einzig und allein auf dem keller-floor. dort war als nächstes die band „wargirl“ zu sehen. ich war gespannt, denn ich kannte ihre lieder bisher nur aus dem radio. und wenn ich lieder nur aus dem radio kenne, und mich nie näher mit einer band beschäftigt habe und auch keine gesichter vor meinem geistigen auge habe, vergesse ich so manche band ganz schnell wieder. deswegen sind live-audienzen wohl das beste was eine band machen kann, um eindruck zu hinterlassen.

„wargirl“ zählen neben drei frauen auch zwei männer im band-line-up. im goldenen scheinwerferlicht wurden mähnen herumgewirbelt und zum beat genickt. das war alles ganz nett, und die musik war auch schön angenehm zum sanften tänzeln. aber die völlige ekstase blieb aus. das lag aber sicher auch daran, dass wargirl einfach keine dancehits machen. wargirl sind eher das zurückhaltende nachmittagsprogramm, die mit den schönen, dahin blubbernden tönen niemanden stören. auch wenn ich wargirl sehr fasziniernd fand, so fehlte mir trotzdem der höhepunkt, der im gedächtnis bleibt. durch unauffälligkeit und anpassung ist schließlich noch niemand berühmt geworden.

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ich drehte zwischendurch immer mal wieder meine runden. viele freunde waren anwesend und vielen davon lief ich auch tatsächlich über den weg. es wurde viel geplaudert – so wie man das eben bei geburtstagsfeiern macht. aber ich war trotzdem nicht nur zum quatschen da, ich hatte schließlich auch eine musikalische mission. und die nächste etappe meiner mission nannte sich „gurr„.

wieder am keller-floor angekommen waren meine erwartungen hoch. denn von „gurr“ aus berlin hatte ich vielversprechendes gehört. und ganz schnell bewahrheitete sich einfach alles. ihre bühnenpräsenz war zum niederknien, ihre songs packend und ihre show mitreissend. beim dritten song schmiss sich die sängerin trotz kurzen rock in die menge zum crowdsurfen, andere damen auf der bühne gingen zu boden und spielten gitarre im liegen. ich war beeindruckt. soviel energie hatte ich schon lange nicht mehr gesehen, soviel freude schon lange nicht mehr vernommen. ich war auf der stelle gurr-fan und musste mich auch ein bisschen ärgern, dass ich es nicht schon früher zu einem gig der deutschen band schaffte.

Gurr, 2019
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okay der eigentliche grund das fm4 geburtstagsfest keinesfalls zu verpassen war die anwesenheit von „cosmo sheldrake„. bei seinem letzten wien-besuch im fluc ergatterte ich leider kein ticket mehr, deswegen freute ich mich umso mehr, dass ich diesen künstler samt seinen abgefahrenen nummern im rahmen der fm4-feierlichtkeiten endlich ich live sehen konnte. cosmo sheldrake kommt aus london, wirkt unglaublich sympathisch und glänzt vor allem durch seine field recordings, die sich immer wieder in seine songs schleichen. somit präsentieren sich seine lieder immer ein bisschen exotisch, aber auch sehr einprägsam und vor allem tanzbar. die beats waren bei seinem auftritt in der brauerei jedenfalls genau an den richtigen stellen, und veranlassten mich sogar dazu, bis zum letzten ton zu verweilen und alle gespräche abzuwehren weil ich keine sekunde von cosmo sheldrake versäumen wollte.

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eigentlich wollte ich zu „we are the city“ auf den badezimmer-floor, aber ich war so in gespräche mit freunden und bekannten vertief, dass ich ein bisschen die zeit übersehen hatte. nur noch „moop mama“ und „trettmann“ waren noch auf den bühnen – und dann bei ersteren der floor sowieso gesperrt war, entschied ich mich noch auf einen sprung zu „trettmann“ zu schauen. ich erwartete nichts, vor allem weil ich mit seiner musik auch nicht wirklich etwas anfangen kann, aber als ich den raum betrat und die anwesenden wie wild herumsprangen und feierten, war ich schon ein bisschen erstaunt. und auch von der musik war überrascht – zwar klang im sound immer wieder ein bisschen düsteres und dumpfes durch, aber großteils vernahm ich dann doch motivierende und melodiöse anheizer-rap-mukke. es machte jedenfalls mehr spass als ich dachte, trettmann zuzuschauen. ein guter abschluss für einen tollen, musikalischen abend!

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