wirbelnde pop-hits im elektrogewand: „chvrches“ begeisterten mit einer guten song-mischung, viel körpereinsatz und jeder menge sympathie.

samstag-abend-konzerte haben immer irgendwie ein bisschen einen anderern charakter als unter-der-woche-konzerte. am wochenende ist man meist entspannter und irgendwie fühlt sich ein konzert-besuch auch ein bisschen festlicher an. zumindest geht es mir so. vielleicht war ich deswegen auch ein bisschen erwartungsvoller, ein bisschen aufgeregter.

aber als ich die gasometer-halle betrat und mir die vorband „anger“ anschauen wollte, trat es ein: das stehplatz-glück. sprich, ich war mal wieder in der glücklichen lage, einen zwei-meter-mann vor mir zu haben, der mir mal wieder die sicht auf die bühne raubte. schon fast hätte ich deswegen eine sehr aussergewöhnliche tiermasken-performance von anger verpasst. aber ich konnte gerade noch ein kleines sichtfenster ergattern.

es waren unfassbar viele eltern samt kinder anwesend. das fand ich erstaunlich, damit hatte ich eigentlich nicht gerechnet. als das konzert von „chvrches“ schließlich pünktlich startete, ging großer jubel durch die reihen. sängerin lauren mayberry im schwarzen tüll-rock erfüllte prompt alle prinzessinnen-träume der jüngeren besucherinnen. mit „get out“ staretete der auftritt, und die wirbelsturm-artigen bewegungen der frontfrau begannen. in pose stellen, sich drehen, die haare herumwirbeln: mayberry hatte ihre performance bis ins letzte detail perfektioniert.

das konzert entwickelte sich in der ersten hälfte ein bisschen zum disco-besuch: zwei songs wurden von bandmitglied martin doherty gesungen, inklusive schnellem beat und blitzlichtgewitter, um explosive stimmung zu erzeugen. das gelang ausserordentlich gut: die menge ging vorbildlich mit, klatschte und sah doherty beim hüpfen und ausflippen zu. und dann, der über-drüber-elektro-pop-hit „miracle“ mit einer tanzenden sängerin, ehe dann später ein ruhigeres lied angestimmt wurde und mayberry ausnahmsweise mal im sitzen performte.

ich wanderte während dem konzert ein bisschen herum, um herauszufinden, wie der sound an unterschiedlichen stellen war und natürlich auch die sicht. als ich dachte, ich hätte einen glücksgriff weiter vorne rechts gemacht, schlug es wieder zu, das stehplatz-glück. ein vater nahm seine tochter auf die schultern, und schwupps, war ich wieder sichtbehindert. ich versuchte ein anderes plätzchen zu finden, und für „forever“ und „recover“ gelang mir das auch. dem verfolgen der mayberry-moves stand im wahrsten sinne des wortes nichts im wege. und: wir waren im hit-block angelangt, denn mit „leave a trace“ fogte ein weiteres, mitreissendes stück, welches durch die boxen dröhnte und zum mitklatschen anregte.

bevor es in das grande finale ging, ertönte noch das ekstatische „clearest blue“ – ein wahres performance-feuerwerk mit mayberry als stürmische hauptattraktion. anschließend folgten noch die zugaben „the mother we share“ und „never say die“, die das konzert eher sanfter ausklingen ließen. das publikum, jung und alt, war begeistert, und auch ich fand den auftritt für gasometer-verhältnisse richtig gut. zwar fehlte mir manchmal ein bisschen der vibe, den ich bei den festival-auftritten so gefeiert hatte, aber das ist jammern auf hohem niveau. chvrches haben einen ausserordentlich guten job gemacht und meinen samstag-abend zu etwas besonderen gemacht. gerne immer und immer wieder!

CHVRCHES Setlist Gasometer B, Vienna, Austria 2018, Love Is Dead

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Chvrches, 2018
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