hits, hits, hits und unzählige gelegenheiten, um zu tanzen: „roosevelt“ war im vollgestopften flex und bescherte einen soliden disco-abend.

wir waren nicht spät dran, aber auch nicht allzu früh. genau 30 minuten vor auftrittsbeginn von „roosevelt“ versuchten wir noch einen annehmbaren platz zu finden, aber das gestaltete sich bereits schwierig. das flex war voll – richtig voll. bis zu dritten reihe konnte ich mich mit meinem freund nach vorne kämpfen, aber dass dieses unterfangen nicht die größte schwierigkeit war, erkannte ich beim ankommen meiner endposition: vor mir, oder so halb vor mir, stand ein mann, der mindestens 2 meter groß war. ohne witz. ich glaube, ich habe noch nie einen größeren menschen gesehen. wird schon irgendwie gehen, dachte ich mir, irgendwie würde ich von meiner position schon die bühne erkennen können.

als überpünktlichst der song „take me back“ erklang, nutzte ich die kurze ablenkung und huschte vor den riesigen menschen. eigentlich wollte ich nur vorübergehend zum fotos machen in der zweiten reihe verharren, aber schnell war klar, dass ich nicht mehr zurück konnte. der riesige mensch stand zwischen mir und meinem freund und dann war da auch noch eine familie, sprich vater, mutter und kind. die mutter dieser familie hatte ein ausgiebiges selfie-bedürfnis und stand gleich neben mir. zumindest meine schulter war wohl regelmässig requisite in ihren selbst-fotografien, denn wie erwähnt, war es relativ eng, da vorne an der front.

während ich also mit meinem platzproblem beschäftigt war, arbeitete sich marius lauber alias roosevelt, durch sein set. im dichten bühnennebel versteckt, spielte die elektro-pop-band hits wie „montreal“ und „colours“. das publikum war sichtlich angetan von der tanzbaren musik, durchgehend (soweit ich das beurteilen konnte) wurden hüften geschwungen und die musik richtig zelebriert. am meisten zelebriert hat das konzert allerdings meine steh-nachbarin aka die selfie-mutter: sie filmte sich selbst beim tanzen, dann wieder verwackelt auf die bühne, und anschließend nochmal sich selbst samt duckface. ihr sohn daneben nuckelte am strohhalm – ob er sich wohl schämte für die selbstinszenierung seiner mutter?

ich versuchte meine aufmerksamkeit wieder auf die bühne zu richten: roosevelt wirbelte manchmal seine gitarre umher und das begrüßte ich sehr. denn sonst passierte nicht allzu viel: zu sagen hatte er fast nichts, lieber ging es rasch von song zu song, die allesamt natürlich sehr großartig waren. ja ich würde roosevelt auch auf jeden fall der kategorie „hit-maschine“ zuordnen – aber eine aufwändige bühnenshow konnte man nicht erwarten. es war eher live-disco-musik zu der man sich gut bewegen konnte. menschen, die nicht gerne tanzen, waren hier jedenfalls fehl am platz.

ein bisschen gitarre, ein bisschen synthesizer, ein bisschen klatschen, ein bisschen tanzen – so ging es immer weiter richtung ende des gigs. highlights waren blitzlichter während ausufernden synthesizer einlagen und als zugabe das fleetwood-mac-cover „everywhere“. und natürlich die vielen hits im laufe des sets. es war ein schönes konzert – vielleicht nicht unbedingt der spannendste abend überhaupt (oder vielleicht doch, dank dem speziellen publikum) aber ein sehr tanzbarer. und tanzen macht ja glücklich – so gesehen reiht sich der auftritt natürlich bei den guten ein.

Roosevelt, 2018
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