konzert #96: sisters, vivin @ fluc | 23.10.2018
„sisters“ und „vivin“ waren im fluc – richtig stürmisch war es trotzdem nur draussen, denn drinnen übten sich die bands leider fast nur in mittelmässigkeit.
ich hatte so gar keine lust. überhaupt gar keine lust rauszugehen. der abend war stürmisch. der wind pfiff durch die stadt. mir war kalt. aber ich hatte es ein paar menschen versprochen, dass ich vorbeischauen werde, hatte versprochen mir die bands an jenem abend im fluc anzusehen. also schmiss ich mich in eine dicke winterjacke, verhüllte mich zusätzlich noch mit einem schal und machte mich auf den weg.
kaum angekommen, packte mich die lust auf konzerte – zum glück. allerdings hatte ich keine lust herumzustehen und war froh, dass noch nicht alle sitzgelegenheiten belegt waren. das fluc war nämlich überraschend gut gefüllt und angesichts des draussen tobenden sturms hätte ich nicht erwartet, soviele leute zu sehen. kurze zeit später startete dann die band „sisters“ aus seattle – ein duo, die wegen dem synthie-pop-hit „queer life“ zumindest in fm4-kreisen ein kleines bisschen bekannt sind. auch wenn sie performance-technisch vieles richtig gemacht hatten, auf das publikum eingingen und mit hüftschwüngen punkteten: der großteil ihrer setlist war mir einen tick zu unspeziell, zu more-of-the-same, zu das-gab-es-vor-10-jahren-schon. ich fand einfach keinen zugang zu ihrem dargebotenen musikgenre.
der nachfolgende auftritt von „vivin“ ging anders als erwartet über die bühne. geplant war ein musikvideo-screening zu beginn und ein darauffolgendes konzert – da aber die technik nicht wirklich mitspielte, wurde zur überbrückung ein song gespielt, der schließlich in einen ganzen gig mündete. das screening sollte später folgen, was natürlich auch okay war. „vivin“ verschossen viel pulver schon am anfang ihrer setlist und zwar mit ihrer debütsingle „cryptic“. das fand ich ein bisschen schade, hätte der song in der mitte oder am ende des sets viel bessere wirkung gezeigt.
zunächst in herkömmliches bühnenlicht getränkt, wurden sie später mit funkelnden und schwingenden visuals beleuchtet, nämlich dann, als die (video)technik wieder funktionierte. der auftritt von vivin war sonst ein schön elektro-poppiger, ein glamouröser, einer mit zaghaften bewegungen und glitzernden protagonisten. wie eine zerbrechliche porzellanvase wirkte die gruppe, die nach dreijähriger pause aus der band „giantree“ hervor ging. aber so ganz warm wurde ich trotzdem nicht mit ihrer neuen musik: manchmal zu eintönig, manchmal zu sehr gewollt, manchmal zu wenig leuchtend um aus der masse heraus zu stechen.
das neue musikvideo „skip the beat„, welches am ende gezeigt wurde, konnte schließlich auch nicht wie geplant auf der großen leinwand genossen werden, sondern musste auf kleineren bildschirmen verfolgt werden. die power des beamers war einfach zu lahm für das video… vielleicht hätte ich doch zuhause bleiben sollen.